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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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verspreche ich, ein braves Mädchen zu sein und neben Ihnen herzugehen.«
    Darauf reagierte er nicht einmal. Er ging einfach weiter und zog sie mit sich.
    Sie konzentrierte sich auf ein Waschbecken an der Wand vor ihr. Sie stellte sich das Bild klar und deutlich vor ihrem inneren Auge vor, schickte es dann los und wartete gespannt darauf, ob sich in ihrem Kopf erneut etwas regte.
    Nichts passierte.
    »Eine Sache würde mich brennend interessieren.« Russ zwang sie, vor einem Fahrstuhl stehen zu bleiben, und drückte auf den Knopf nach unten.
    Beth starrte den Fahrstuhl an und visualisierte den grünen Pfeil, der nach unten zeigte.
    »Wie hat Mackenzie von der Flugzeugentführung erfahren? Wer hat ihn darauf angesetzt?«
    Sie zuckte mit den Achseln. Wenn sie ihn dazu brachte, weiterzureden, indem sie es ihm verriet, war ihr das nur recht. »Das war ich.«
    Er sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an, wirkte jedoch nicht überrascht. »Wie hast du es herausgefunden? Hat Clancy geredet? Und warum bist du zu Mackenzie gegangen und nicht zum FBI?«
    Bei dem Gedanken an Todd wurde sie erst wütend und dann unsagbar traurig. Das Bild des Fahrstuhls, das sie so gründlich visualisiert hatte, verschwand und zerbrach in tausend Teile. Leise fluchend verdrängte sie den Zorn und den Schmerz. Sie musste sich auf die Visualisierung konzentrieren. Wenn Zane das empfing, was sie ihm zu senden versuchte, dann musste sie dafür sorgen, dass es sinnvolle Informationen und nicht nur leere Emotionen waren.
    »Todd hat mir gar nichts erzählt.« Sie konzentrierte sich erneut auf den leuchtenden Fahrstuhlknopf und baute das Bild in ihrem Geist neu auf. »Ich habe vor zwei Nächten von der Flugzeugentführung geträumt und gesehen, wie Ihre Männer alle Passagiere abgeschlachtet haben.«
    Sobald das Bild des Fahrstuhls mit dem leuchtenden Knopf klar und deutlich vor ihrem inneren Auge stand, schob sie es wie zuvor aus ihrem Geist. Als sich dieses Mal etwas Fremdes in den Tiefen ihres Bewusstseins regte, war sie darauf vorbereitet und zuckte nicht zusammen.
    »So ein Blödsinn.« Der Fahrstuhl kam an und die Türen gingen auf. Russ zog sie hinein und drückte auf den Knopf für den Keller. »Bist du Hellseherin?«
    In seinem eckigen Gesicht zeichneten sich Neugier und Ungläubigkeit ab.
    »Nein.« Sie starrte die leuchtende Taste an. Die Fahrstuhltüren glitten wieder zu und die Kabine setzte sich in Bewegung. »Ich hatte noch nie zuvor so einen Traum.«
    »Zu schade«, meinte er nach einer Weile ebenso trocken wie amüsiert. »Wenn du Hellseherin wärst, hättest du das hier verhindern können.«
    Er glaubte ihr nicht. Aber das war auch unwichtig. Vielleicht konnte sie das sogar zu ihrem Vorteil ausnutzen. Wenn er nicht an Hellseher oder psychische Phänomene glaubte, dann würde er auch nie auf die Idee kommen, dass sie per Gedankenkraft mit Zane kommunizierte.
    Erneut konzentrierte sie sich auf die Fahrstuhltaste. Visualisierte sie. Schickte das Bild los. Und versuchte, nicht daran zu denken, dass sie all ihre Hoffnungen auf eine geistige Verbindung setzte, über die sie sich eine Stunde zuvor noch lustig gemacht hatte.

19
    Zane stand wie erstarrt im Krankenhausflur und ging Kampfszenarien durch.
    Beth würde nicht zu Ginnys Zimmer gehen, sondern ihn davon weglocken. Und wenn Russ die Kontrolle hatte, dann gingen sie an einen menschleeren Ort. Vermutlich hatten sie den linken Flur genommen. Zane lief los. Er wusste nicht, ob der Mistkerl alleine gekommen war, aber wenn er Rawls aus dem Wartezimmer abzog, wären Marion und die Kinder ungeschützt.
    Mac war außer Gefecht gesetzt.
    Zwar waren Hollister, Trammell und Russo, die Leiter der Delta- und Echo-Teams, nicht im Einsatz, aber es würde einige Stunden dauern, bis sie vor Ort sein konnten.
    Er musste alleine mit Branson fertigwerden.
    Während er schneller wurde, flackerte ein weiteres Bild in seinem Kopf auf.
Ein weißer, gekachelter Korridor. Eine Bewegung. Ein dumpfer, pochender Schmerz und ein Druckgefühl am rechten Ellenbogen.
Er sah seinen Arm an, wusste aber, dass die Empfindungen von Beth kamen. Sein Herz schlug schneller.
    Bransons braune Augen wirken hart. »Na los. Schrei. Der Mistkerl hat ein paar Kugeln verdient für den ganzen Scheiß, den er mir eingebrockt hat.«
    Das Schwein hatte sie in seiner Gewalt. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er unterdrückte sie. Er musste sich konzentrieren. Denken. Der Mann brachte Beth irgendwohin. Aber wohin?
    Licht spiegelt

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