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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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Körperbau des Mannes kommt ihm bekannt vor und erinnert ihn an einen anderen Korridor. Auf dem Flughafen. Und an einen anderen Mann. Nur dass sich dieses Arschloch von ihm entfernt hatte.
    Er erstarrte, als er den Zusammenhang begriff.
    Scheiße. Dieser Mistkerl ist genauso gebaut wie Branson. Er bewegt sich auch wie Branson. Konnte das Zufall sein? Ein Gesicht kristallisiert sich. Schmal und lang. Eine Hakennase. Braune Augen. Er trägt keine Brille und hat das Haar anders gescheitelt, aber es besteht kein Zweifel daran, wessen Gesicht es ist.
    Russ Branson.
Hier im Krankenhaus und er geht auf Beth zu.
    Es gab keine sinnvolle Erklärung dafür, warum Russ Branson im Krankenhaus auftauchen sollte. Das musste Beth sofort klar gewesen sein und hatte ihre Unruhe ausgelöst, die in Furcht umgeschlagen war.
    Zane wirbelte herum, verbannte das Bild aus seinem Kopf und lief den Flur entlang, den Beth auf dem Weg zu Ginnys Zimmer genommen hatte. Er hätte sie nie alleine dorthin gehen lassen sollen. Verdammt. Er hätte sie begleiten müssen.
    Der Gang verschwamm um ihn herum. Er rannte um eine Ecke und kam schlitternd zum Stillstand, als er Ginnys Reisetasche entdeckte. Der Flur verzweigte sich nach links und rechts, aber Beth war nirgendwo zu sehen.
    Er hatte nicht die leiseste Ahnung, in welche Richtung sie gegangen war.

    Russ schob sie durch den Flur. Anfangs hatte Beth noch gehofft, sie würden jemandem begegnen, bis ihr bewusst geworden war, dass Russ jeden eliminieren würde, der ihm in die Quere kam. Er hatte kein Problem mit dem Töten, das hatte er bei Todd und dem Entführer am Flughafen bewiesen.
    »Wenn es hier nie um das Flugzeug gegangen ist, warum machen Sie das dann? Niemand weiß, dass Sie daran beteiligt waren. Sie sind nicht aufgeflogen und könnten noch immer entkommen.«
    Er schnaubte und zog amüsiert die Mundwinkel nach oben. »Und zwar, ohne dich zu entführen?«
    Doch seine Belustigung verflog schnell wieder. Seine Augen wurden auf schaurige Weise finster. »Ich wurde angeheuert, um mehrere Personen aus diesem Flugzeug in meine Gewalt zu bringen. Meine Auftraggeber dulden kein Versagen. Wenn ich ihnen diese Passagiere nicht durch die Entführung beschaffen kann, dann eben auf andere Weise.«
    Chastain hatte eine Liste mit Namen erwähnt. Das war also Russ’ neuer Plan? Sie zu benutzen, um Amy Chastain in seine Gewaltzu bringen und John so dazu zu zwingen, ihm diese Personen auszuliefern?
    Sie musste schnell herausfinden, wie sie Zane kontaktieren konnte, da sie nicht mehr lange zu leben hatte, sobald Russ sie aus dem Krankenhaus gezerrt hatte.
    Doch wie schickte man mit den Gedanken eine Botschaft? Musste man einfach an den Namen der Person denken? Sich stark darauf konzentrieren? Sie kam sich dumm vor, als sie an Zanes Namen dachte und ihn immer wieder in Gedanken vor sich hin murmelte.
    Nichts passierte. So eine Überraschung. Innerlich zuckte sie mit den Achseln. Ihr blieben schließlich keine anderen Optionen, da es im Flur nichts gab, was sie als Waffe benutzen konnte. Wenn sie versuchte, ihm die Pistole zu entreißen, würde er sie erschießen. Riss sie sich los und lief weg, erschoss er sie ebenfalls.
    Sie zwang sich zur Ruhe und dachte an Zanes Gesicht, während sie seinen Namen in Gedanken immer wieder aussprach.
    Wieder passierte nichts.
    Aber was sollte es auch schon bringen, an seinen Namen zu denken? Sie musste ihm Hinweise schicken, visualisieren, wohin Russ sie brachte, und ihm diese Bilder übermitteln. Sie starrte den Eingang des Flurs an, in den Russ sie führte, malte ihn in ihren Gedanken und fügte weitere Details hinzu, bis das Bild kristallklar geworden war. Dann schob sie es aus ihrem Unterbewusstsein als wäre es Luft, die ihrer Lunge entwich.
    Dieses Mal spürte sie etwas in ihrem Kopf. Etwas Fremdes, das sich regte. Etwas anderes als ihr eigenes Bewusstsein. Sie war so schockiert, dass sie instinktiv zusammenzuckte und sich verkrampfte.
    Die Regung verschwand.
    »Was ist los?« Russ packte ihren Ellenbogen noch fester und zwang sie, stehen zu bleiben. Er sah nach hinten und drehte dann den Kopf, um sie finster anzustarren.
    Ihr Arm schmerzte, als er ihren Ellenbogen verdrehte. »Sie tun mir weh.«
    Er runzelte die Stirn, ließ ihren Ellenbogen los und hielt sie am Oberarm fest. »Besser?«
    Als ob sie ihm seine Besorgnis abkaufen würde, vor allem angesichts der Dinge, die er bereits getan hatte, und dem, was er plante. »Eigentlich nicht. Wenn Sie meinen Arm loslassen,

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