Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
taktvollste Umschreibung, die ihm dafür einfiel; an Bord gebrauchten sie andere Ausdrücke oder einfach Gesten dafür. »Aber er wird mich ohnehin mitnehmen. Wie unnütz ich auch sein mag, ich gehöre immer noch der Shalla. Das steht hierauf.« Er berührte sein Ohr.
Ihre Hand schlich sich heran, um den Eisenring zu packen; Han riss den Kopf zur Seite.
»Oh, du könntest ihn herausnehmen«, sagte er, »aber es würde immer noch daraufstehen.«
»Ich könnte ihn zu deinem Suo Lung bringen und ihm sagen, dass er ihn schmelzen soll.«
Sie konnte stur bis zum Schwachsinn sein, wie jetzt. »Du kannst etwas nicht aufhalten, indem du es verleugnest. Du kannst weder Suo Lung noch Li Ton eines Besseren belehren.«
»Ich kann mit Onkel Hsui sprechen.«
Das tat sie, obwohl Han protestierte; und der Arzt war so aufgeregt, so entschlossen – »Du kannst nicht gerade jetzt auf Abenteuer ausziehen, nicht jetzt!« -, dass er hinausstürmte, um Li Ton zu suchen und es ihm zu erklären.
Er kam zurück, abgewiesen, davongejagt, wie Han es vorausgesehen hatte; aber nicht ernüchtert und nicht weniger entschlossen.
Er war nicht gerade der einzige Arzt der Armee, alles andere als der einzige Mann, der behauptete, Erfahrung im Heilen zu besitzen. Wann immer jemand »der Arzt« sagte, meinte er aber Meister Hsui damit. Das hieß, dass er Verbindungen – wenn auch nicht unbedingt Einfluss – hatte und um eine Audienz bei Tunghai Wang, dem Generalissimus, nachsuchen konnte.
Und er war überrascht, als am nächsten Morgen plötzlich Aufruhr in seinem Zelt herrschte. Soldaten erschienen, scheuchten seine wartenden Patienten hinaus und erschreckten die Geisterfrau so sehr, dass sie ihren kranken Sohn auf den Arm nahm und flüchtete. Li Ton kam, und Suo Lung mit ihm, nervös, wie der Schmied in Gegenwart großer Männer immer war; es waren noch größere Männer als sie anwesend, Männer, die kostbare Kleider trugen und sich einen Anstrich von Wichtigkeit gaben, Ehrenzeichen und Narben zur Schau trugen.
Einer trat vor und sagte: »Ich bin Tunghai Wang. Ich glaube, Ihr wollt mit mir sprechen.«
»Ja. Ja, das möchte ich in der Tat …«
Han machte sich entschlossen von Tien los und ging zu Suo Lung, weil irgendjemand es tun musste. Der Koloss versuchte, sich in eine Ecke zu kauern, in die er einfach nicht passte. Han führte ihn zu einer Bank, brachte ihn dazu, sich hinzusetzen, und setzte sich zu seinen Füßen auf den Boden.
Eine Minute später setzte sich Tien auf der anderen Seite neben ihn, sodass er zwischen dem, der ihn mitnehmen wollte, und der, die ihn dabehalten wollte, eingezwängt war. Keiner von ihnen spielte eine große Rolle
bei der Diskussion, die sich zwischen den großen Männern ein paar Schritte entfernt entspann.
»… er ist mein Patient und nicht reisefähig. Ich will ihn hierbehalten, General, vor meinen Augen. Ihn auf eine Reise mitzunehmen, wäre sowohl sinnlos als auch gefährlich.«
»Er wirkt nicht gefährlich«, sagte der General nach einem kurzen Seitenblick in Hans Richtung. »Auch nicht krank.«
»Seine Hand ist verkrüppelt; dieser Kapitän hier war so aufmerksam, ihm den Daumen abzuhacken. Die Wunde benötigt meine Behandlung. Außerdem ist da die Sache mit den Ketten.«
»Die Ketten hat ihm mein Mann Suo Lung angelegt, als ich ihm den Jungen geschenkt habe«, knirschte Li Ton zur Antwort. »Der Junge gehört dem Mann, und der Mann gehört mir. Oder um es anders auszudrücken: Sie gehören beide dem Schiff, und das Schiff gehört mir, also gehören auch sie mir. Und der Mann will ohne den Jungen nicht mitkommen, deshalb werde ich sie beide mitnehmen. General, Ihr habt befohlen …«
»Was genau, General«, fragte der Arzt, »habt Ihr befohlen?«
Tunghai Wang musterte ihn, ließ die Frage in der Luft zwischen ihnen hängen. Diesen kurzen, tödlichen Moment lang war sie eine Anklage, ein Verrat, eine Verurteilung. Aber der General beharrte nicht; er wandte sich ab, sah vom Arzt über den Schmied und den Jungen zum Kapitän und sagte: »Erzählt mir etwas über diese Ketten. Ich sehe sie, aber ich sehe keinen Sinn in ihnen.«
»General«, sagte Li Ton, »sie ergeben für keinen von uns Sinn. Sie haben keinen Sinn, sie bedeuten nichts, außer in Suo Lungs Kopf.«
»Und doch steht etwas auf ihnen geschrieben, überall auf ihnen …«
»… und so war es vom ersten Tag, von der ersten Handschelle an. Obwohl der Schmied nicht schreiben kann«, mischte Meister Hsui sich ein. »Hier wurde
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