Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
Straße so abgehärtet, wie jeder Pirat vom Meer abgehärtet sein mochte. Das wusste der alte Yen; er hatte ein ganzes Boot voll von ihnen.
Die Dschunke hatte vielleicht genug Männer an Bord, um an Land oder auf See zu kämpfen – aber nicht genug, um einen Kampf mit solchen Männern zu gewinnen. Stattdessen kam es zu plötzlicher Bewegung an Deck: Männer erschienen auf der Landseite und am Bug, wo sie sowohl vom Strand als auch von den Booten her zu sehen waren. Sie begannen, Waffen über Bord zu werfen, Messer, Schwerter und lange Spieße, ein Stahlregen zum Zeichen der Kapitulation.
Als dieser Regen aufhörte, als die Dschunke vermutlich entwaffnet war, befahl der Hauptmann dem alten Yen hinüberzurufen, da er es gewohnt war, weit über das Wasser zu brüllen.
»Schickt Eure Männer an Land! Benutzt nur ein Boot!«
Dieses eine Boot pendelte gehorsam vor und zurück, einmal und dann noch einmal, setzte ein Dutzend Männer an Land. Das waren sicher nicht genug: kaum genug, ein solches Schiff zu segeln, gewiss keine Mannschaft zum Kämpfen.
Das sagte der alte Yen auch sehr entschieden.
Doch es standen nur noch vier Gestalten an Deck der Dschunke. Eine musste ihr Kapitän sein; die anderen waren auf die Entfernung in diesem verhangenen Licht schlecht zu erkennen, aber sie waren eindeutig keine Piraten.
Der Hauptmann schickte ein halbes Dutzend seiner Männer die Kette entlang von Boot zu Boot. Sie machten das letzte los und ruderten vorsichtig zur Dschunke. Der alte Yen sah zu, wie sie an der Seite emporkletterten; einer sprach mit dem kleinen Grüppchen und führte die vier zur Seite, um sie an Bord des Fischerboots zu bringen, während die übrigen Männer unter Deck gingen.
Diese Männer kamen einer nach dem anderen wieder empor, schüttelten entschieden den Kopf und machten übers Wasser ihrem Hauptmann Zeichen, die leicht genug zu verstehen waren: Niemand sonst an Bord, dieses Schiff ist leer. Das Fischerboot kam direkt zum Bug des alten Yen, und die Männer des Hauptmanns hievten seine Passagiere an Bord.
Nicht unbedingt sanft; der alte Yen fauchte: »Sagt Ihnen, dass sie aufpassen sollen!«
Der Hauptmann sah ihn an: »Gegen die hier kämpfen wir, alter Mann.«
»Das wisst Ihr nicht, bevor Ihr nicht mit ihnen gesprochen habt. Bis jetzt sind sie Gäste auf meinem Boot – wie Ihr. Und eine ist eine Frau, seht doch, und ein anderer …«
»Sag lieber ›ein Mädchen‹ als ›eine Frau‹«, unterbrach ihn der Hauptmann; in der Tat erinnerte das Mädchen den alten Yen schmerzlich an seine verlorene Enkelin. »Und außer ihr noch ein Junge, ein Sklave, nehme ich an, bei all den Ketten; und der Mann muss sein Herr sein, meinst du nicht auch?«
Der zweite Mann, der Kapitän der Dschunke, war alles andere als geheimnisvoll: leicht zu identifizieren, leicht zu verstehen. Er war ein Mann, den der alte Yen weit lieber in Ketten gesehen hätte, aber das spielte keine Rolle. Wichtig war jetzt der Junge, der mit ihm reiste, was kaum einen Sinn ergab.
Yen mochte zwar der Herr auf seinem eigenen Boot sein, gab sich aber zufrieden damit, die Neuankömmlinge dem Hauptmann der Soldaten zu überlassen, schon bevor der erste Mann sagte: »Führt mich zum Kaiser. Ich habe Informationen für ihn aus Tunghai Wangs Lager. Ich war als Spion dort, und was ich herausgefunden habe, muss unverzüglich weitergeleitet werden.«
»Dann hast du dir einen seltsamen Weg ausgesucht, ihn zu erreichen«, sagte der Hauptmann milde. »Solch eine große Dschunke, um einen Mann und zwei Kinder überzusetzen …«
»Sie sind mein Haushalt«, sagte der Mann. »Der Sklavenjunge und das Mädchen. Ich konnte nicht zulassen, dass sie sich in meiner Abwesenheit Tunghai Wangs Urteil
würden stellen müssen. Ich war sein Arzt; er wird mich bald genug vermissen, und er ist grausam, wenn er sich verraten glaubt. Was die Dschunke betrifft, so dachte ich, sie könnte dem Kaiser nützlich sein. Deshalb habe ich sie und die Mannschaft gekauft.«
»Der Sohn des Himmels ist im Hafen von Taishu zu finden, nicht auf dieser Seite der Insel.«
»In der Dunkelheit sind wir ein wenig vom Weg abgekommen; dann stieg die Drachin auf, und wir mussten Zuflucht suchen …«
Das war plausibel, aber dieser Mann wusste sicherlich mehr über die Drachin, als seine Worte ahnen ließen. Das musste er, da er den Jungen bei sich hatte. Er sagte jedoch nichts, und das tat auch der alte Yen noch nicht.
Auch der Hauptmann war nicht völlig überzeugt. Er sandte einen
Weitere Kostenlose Bücher