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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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Mann an Land, um nach Spuren eines Landekommandos zu suchen.
    Der Mann kam ohne Ergebnis zurück. Der Weg, der zum Strand hinabführte, war steil und selten begangen, kaum ein Pfad; auf ihm hätten sich Fußspuren und zertrampeltes Unterholz zeigen müssen, wenn jemand hinaufgeklettert wäre. Die Küstenwache hatte aber beim Abstieg nichts bemerkt. Und hatte natürlich selbst reichlich Spuren hinterlassen, sodass es zwecklos war, jetzt noch zu suchen.
    Der Arzt – wenn er denn ein Arzt war – drängte zum Aufbruch. Der Hauptmann zuckte die Schultern und nickte dem alten Yen zu. Es war nicht an ihnen festzustellen, ob er die Wahrheit sagte und ob seine Nachricht wertvoll war. Sie konnten ihn dorthin bringen, wohin
er gebracht zu werden verlangte, und ihn sich dort erklären lassen.
     
    Langsam also, vorsichtig hinaus aufs offene Wasser, mit Staken, um das Boot von den Steilufern mit ihren überhängenden Ranken wegzudrücken, die beinahe weit genug herunterreichten, um das Deck zu streifen. Ein Mann schrie eine Warnung, als plötzlich ein Felsen im Wasser auftauchte; es war überhaupt kein Felsen, sondern ein massiger Leichnam, der mit dem Gesicht nach unten trieb, nur etwas Bleiches, Rundes in den Schatten. Bis auf die Schultern und den Rücken lag alles unter Wasser. Der alte Yen erübrigte ein Wort für einen Segenswunsch, damit die Li-Göttin ihn hören konnte, wenn sie wollte.
    Dann konnten sie alle Segel hissen und ihr für einen freundlichen Wind danken, der sie leicht um die Insel herum bis zum Hafen von Taishu trug.
    Leicht oder nicht – die Fahrt dauerte einen halben Tag lang. Der alte Yen hätte sich unbehaglich dabei gefühlt, sowohl den Piraten als auch den Arzt an Bord zu haben, wenn er keinen ganzen Trupp kantiger Männer bei sich gehabt hätte, die sie bewachten. Männer hin oder her, er fühlte sich mehr als unbehaglich dabei, den Jungen in Ketten zu befördern. Er wollte diesen Jungen verstehen und konnte es nicht. Beobachtete ihn aber und sah, dass er weit mehr als nur erschöpft war; wie krank er manchmal wirkte, beinahe in Bewusstlosigkeit oder Fieber sank, und wie ängstlich, wenn er mehr er selbst war.
    Als sie in den Schatten der Schmiedeinsel fuhren, sah
er, wie der Kapitän der Dschunke – nicht ganz ein Gefangener, nein, doch er saß auf dem Vorderdeck, auf dem zu sitzen ihm befohlen worden war, niemandem im Weg und sehr sorgfältig bewacht von mehreren Soldaten – den Kopf hob und hinsah.
    Der alte Yen erschauerte, dachte zurück an die Mönche, ihre Leichen, ihr großes Versagen; und beobachtete das Meer mit verzweifelter Besorgnis, weil er damit rechnete, die Drachin noch einmal hervorbrechen zu sehen.
     
    Die See war ruhig, der Wind blieb freundlich, und keine Drachin regte sich.
    Der Armeehauptmann wollte über sie reden, aber der alte Yen nicht; er schüttelte den Kopf und stand stumm da, bis sie den Hafen erreichten. Am Anleger bot der Hauptmann seinen Passagieren ein letztes Mal an, sich ihm oder seinen Vorgesetzten zu erklären. Doch der Arzt war stur; es musste der Kaiser sein.
    Der alte Yen überließ es dem Jungen Pao aufzuwischen, ging mit den anderen von Bord und an der Seite des Hauptmanns durch die Stadt.
    »Du musst nicht mitkommen, alter Mann. Ich kann dem Kaiser sagen, was er wissen muss, wenn er sich wirklich entschließt, uns zu empfangen. Wenn nicht, kann dieser Narr von einem Arzt sich die Hände an den Palasttüren blutig klopfen, es sei denn, mein General beschließt, dass er sie sich lieber an einer Zellentür blutig klopfen soll.«
    »Ihr irrt«, sagte der alte Yen. »Ihr stammt aus dem Norden, wie der Arzt, wie der Sohn des Himmels selbst;
ich habe dem Kaiser Dinge zu erzählen, die keiner von Euch weiß.«
    Der Hauptmann runzelte die Stirn, als ob das Ketzerei nahe kam. Vielleicht tat es das. »Was kannst du schon dem Kaiser zu erzählen haben, alter Mann? Und wie kommst du darauf, dass er auf dich hören könnte? Ich bin Offizier seiner Armee und bringe jemanden zu ihm, der behauptet, sein Spion zu sein, während du …«
    »Ich habe ihn schon getroffen«, sagte der alte Yen ruhig. »Mich kennt er. Meine Enkelin ist seine bevorzugte Gefährtin« – es fiel ihm immer noch schwer, Konkubine zu sagen -, »und vieles von dem, was ich tue, geschieht auf seinen ausdrücklichen Befehl hin.« Oder ihren. »Ich denke, er wird mich empfangen.«
    Und dann, weil er ein freundlicher Mann und nicht wirklich stolz war, setzte er hinzu: »Ich muss ihm von der Drachin

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