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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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mit einem Seidenschal zwischen seinen Händen – »ist es mir völlig gleichgültig, wohin Ihr geht, wenn Ihr getan habt, worum ich Euch gebeten habe. Geht, wohin Ihr wollt.«

3
    M ei Feng streckte sich langsam, räkelte sich wohlig an der Seite ihres warmen, festen, schlafenden Herrn – der irgendetwas Unverständliches brummte, ei-Herrn – der irgendetwas Unverständliches brummte, einen lockeren Arm um sie legte und anscheinend doch nicht so tief schlief.
    »Herr?«, murmelte sie leise, prüfend.
    »Mmph.«
    Sie lächelte; das hieß, dass er wach genug war, es aber nur ungern sein wollte. Im Palast hätte sie eine kleine Glocke geläutet, um das die Diener wissen zu lassen – und zu der Zeit, zu der er sich hätte aufraffen können aufzustehen, hätte Badewasser auf ihn gewartet. Nach einer Stunde des Durchweichens und Schrubbens, Spritzens und Einölens und Räkelns wäre er fast wieder ein ganzer Mensch gewesen.
    Hier gab es kein Badehaus und kein Glöckchen. Auch keine Eile. Sie hatten die Erlaubnis … Nein, besser gesagt, Seine Majestät wurde gedrängt, einen weiteren Tag oder noch zwei zu bleiben, wie lang er auch wollte. Sie konnten noch länger hier im Bett liegen, sie konnte ihn necken, bis die krächzende Isolation seines erwachenden
Körpers sich gelegt hatte, und sich – und ihn! – unterhalten, ohne zu reden …
    Sie wälzte sich auf die Seite und ließ die Hand aufwärts über seinen Brustkorb und seine Wange bis in sein Haar gleiten. Klebrig, von oben bis unten klebrig: Er hätte wirklich ein Bad nehmen sollen, sie musste einen Weg finden, ihn zu baden. Vielleicht ein Fass und über dem Feuer erwärmtes Wasser?
    Sie kicherte bei der Vorstellung, dass der Kaiser sich wie ein gemeiner Soldat waschen könnte. Wenn gemeine Soldaten sich denn überhaupt wuschen. In Sichtweite einer ganzen Anzahl gemeiner Soldaten …
    Er stieß ein weiteres schmerzhaftes, fragendes Brummen hervor und sein eines, sichtbares Auge öffnete sich einen Spaltbreit. Sie knabberte an seiner Schulter, und er ließ sich wieder fallen, zog sie nur ein kleines Stück näher heran. Sie nahm an, dass sie tun würden, was sie konnten, wie sie es gewöhnlich taten – mit der Waschschüssel, die ihnen von den Mägden gebracht wurde; aber wenn sie so darüber nachdachte, dann juckte ihre gesamte Haut vor Sehnsucht nach einem Bad und …
    Es waren Stimmen jenseits der Wand, und zwar nicht das vertraute Getuschel ihrer Dienerinnen. Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, wer sie waren; sie verstand dennoch nicht, warum sie so nahe herangelassen wurden. Es war natürlich die Entscheidung des Kaisers. Dennoch wünschte sie, er hätte es erst mit ihr besprochen. Unter vier Augen, sodass sie ihre Meinung hätte sagen können. Er war von dem Wunsch, die Diebe zu töten, recht schnell dazu übergegangen, sie am Leben
erhalten zu wollen – und dann dazu, sie in der Nähe haben zu wollen. Den Jadeesser zumindest; er wollte den Jungen nahe genug bei sich haben, um ihn zu studieren. Und irgendwie war die Frau einfach mitgekommen und jetzt …
    Nun, jetzt lebten sie unter den Augen des Kaisers und somit auch unter ihren. Es war nicht so, dass sie auch nur einen von beiden direkt abgelehnt hätte, aber sie verabscheute es, dass sie so viel seiner Aufmerksamkeit beanspruchten, obwohl sie sich doch in stiller Dankbarkeit für seine Gnade hätten üben sollen. In stiller Dankbarkeit – und das am liebsten anderswo.
    Besonders diese Jiao. Sie stolzierte mit ihren Söldnerallüren und dem Schwert, das sie seltsamerweise behalten durfte, herum, als sei sie eine Art Leibwächterin. Mei Feng verabscheute das, wenn auch nur, weil es sie an ein Leben erinnerte, das sie verloren hatte: ein körperlicheres Leben mit angespannten Muskeln und salzgetränkter Haut im Auge des Sturms, in der Wucht der Wogen, nackte Planken unter nackten Füßen und …
    Und sie hatte sich vorgenommen, dem nicht nachzutrauern, und würde es jetzt nicht tun. Sollte die Frau doch mit ihren nackten Armen posieren und die Muskeln spielen lassen. Jiao war dem Kaiser nicht wichtig; sie wurde nur um des Jungen willen geduldet. Und der Junge war wirklich süß. Er erinnerte Mei Feng ein bisschen daran, wie sie gewesen war, als sie gerade erst in den Palast gebracht worden war: mit großen Augen, verstört und staunend, ängstlich, zu überrumpelt, um unglücklich zu sein.

    Yu Shan war ganz der einfache Junge aus den Bergen, der nichts wusste. Er schien noch nicht einmal zu

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