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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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wissen, was für ein besonderer Mensch er war, dass körperlich niemand mit ihm mithalten konnte. Vielleicht waren sie in den Jadebergwerken alle so wie er? Das glaubte sie nicht; er musste der Absonderliche, der Dieb, der Böse sein, der kaiserliche Gesetze brach, um zu nehmen, was ihm nicht zustand, Kraft und Schnelligkeit, die allein dem Kaiser hätten gehören sollen.
    Kein Wunder, dass er den Kaiser faszinierte. Mei Feng war auch fasziniert und lernte mehr über ihren eigenen Mann, indem sie den anderen studierte. Trotz allem hätte sie lieber mehr Zeit mit dem Original verbracht. Es war typisch: Hier lagen sie nun, in der unantastbaren Heimlichkeit ihres Schlafzimmers, und sogar hier drangen diese beiden ein, auch wenn es nur ihre Stimmen waren …
    »… und was machen wir heute?« Das war Yu Shan, der immer wollte, dass man ihm sagte, was er zu tun hatte.
    »Was sie wollen, natürlich. Sofern wir nicht in die Stadt zurückkehren.« Die Frau gähnte beim Sprechen. Mei Feng war sich sicher, dass sie, wenn sie hingesehen hätte, durch die lackierte Seidenwand einen hageren Schatten erspäht hätte, der sich gewaltig streckte.
    »Da ist der Fluss«, sagte der Junge.
    »Was ist damit?«
    »Wir könnten schwimmen gehen, wenn sie uns nicht wollen. Ich würde gern schwimmen.« Er klang flehentlich, ein kleiner Junge, der sich nach einer Süßigkeit sehnte; sie hörte Ich würde gern mit dir schwimmen, hörte
aber nicht mehr richtig zu. Ihr Kopf war erfüllt von Bildern von Wasser, das breit, sauber und tief dahinströmte. Ihre Haut kribbelte vor Vorfreude darauf, den Aufprall beim Eindringen und das kühle Gleiten des Wassers entlang ihres Körpers, den sauberen Biss und die warme Anstrengung zu spüren; und die kitzligen Vergnügungen danach …
    »Herr, seid Ihr wach …?«
    »Ähm.«
    Ein Kuss, um ihm die schwere Kunst des Redens zu versüßen, und dann: »Habt Ihr gelauscht?«
    »Nur dir.« Er klang zuerst wie ein Frosch, ganz heiser. Manchmal war er auch in anderer Hinsicht wie ein großer Frosch, der nur aus Mund und Beinen bestand und kaum zu halten war. Nicht heute Morgen. Heute Morgen konnte er sich kaum rühren. »Du atmest nicht im gleichen Takt wie ich, Kleinlunge.«
    »Großer Wal.« Wahrscheinlich war es besser, ihn nicht Frosch zu nennen. »Aber Wale schwimmen gern, glaube ich? Wenn sie nicht gerade schnarchen?«
    Dieser Wal verlagerte sein Gewicht, stöhnte und sagte dann: »Schwimmen. Wer redet hier vom Schwimmen?«
    »Yu Shan und Jiao.« Das würde ihn verlocken.
    »Hm. Schwimmen klingt gut. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal geschwommen bin. Es muss unterwegs gewesen sein … Oder nicht?«
    »Ich nehme an, Eure Mutter hielt es für zu unsicher, wenn es nicht in Euren eigenen Gärten geschehen konnte.«
    »Das würde sie wohl heute noch tun. Sie hat wahrscheinlich
auch recht. Gibt es hier einen Teich? Ich erinnere mich an keinen Teich. Wir werden den Bachlauf aufstauen, um einen See zu bauen, aber …«
    »Nein, Herr. Kein Teich. Aber da ist der Fluss.«
    Sie wartete. Nach einem Moment schnaufte er: »Das würde sie verbieten.«
    »Ja, Herr. Aber das kann sie nicht. Keiner kann das. Ihr seid Kaiser. Außerdem sind wir hier, und sie sind es nicht; und in Ping Wens Brief stand, wir sollten die Gelegenheit nutzen, das Landleben zu genießen. Es wird vielleicht nicht so leicht sein, wieder herzukommen, wenn wirklich Spione und Assassinen unterwegs sind; man wird versuchen, Euch dort einzusperren, wo man weiß, dass Ihr in Sicherheit seid. Macht Euch keine Sorgen; wenn der Fluss sehr gefährlich ist, werde ich nicht zulassen, dass Ihr darin schwimmt.«
    Er schnaufte und seine Finger trommelten ungeduldig auf ihren Rippen. »Sollen wir?«
    »Ich glaube schon.« Kälter als ein Bad, aber auch besser, in so vieler Hinsicht besser …
     
    Sie gingen natürlich zu viert. Das hieß natürlich auch, dass sie gefolgt von zwei Dutzend Wachen, ihren Mägden und einem ganzen Zug von Dienern gingen. Das hieß, dass sie nichts tragen mussten, weil es genug Hände gab, obwohl eine ungewöhnliche Menge von Dingen für den spontanen kaiserlichen Schwimmausflug nötig war: Handtücher und Kleider, Öle und Kämme, Speisen und Getränke, Tische, Klappstühle und Sonnenschirme.

    Sie würde sie alle außer Sichtweite schicken, sobald sie ein schönes Fleckchen gefunden hatten, an dem es klares Wasser gab, das tief genug war. Und nicht zu viel Strömung hatte, denn sie wusste nicht, wie gut er schwamm,

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