Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
und wollte nicht zusehen müssen, wie er weggeschwemmt wurde; es wäre schwierig gewesen, seine Mutter in einem solchen Fall zu versöhnen …
»Worüber grinst du?«
»Oh, nichts, Herr. Nur … dies.« Mit einer weit ausholenden Geste, die den gewundenen Zug aus Wachen und Dienern nicht mit einschloss. »Es ist gut, an der frischen Luft zu sein und spazieren zu gehen. Ich laufe gern.«
Jiao schnaufte. »Versucht einmal, durch ganz Taishu zu laufen, bevor Ihr das so heiter sagt.«
»Oder durchs ganze Kaiserreich«, konterte sie, »wie Seine Majestät es getan hat.« Gleichgültig, dass er die meiste Zeit in Sänften, Kutschen oder Wagen transportiert worden war. Sie glaubte nicht, dass er viele Paare seiner weichen, gepolsterten Stiefel verschlissen hatte. Aber es schmeichelte seiner Eitelkeit, wenn man jenen langen Marsch als Heldentat darstellte und nicht als verzweifelte Flucht.
Verzweifelt und womöglich noch immer nicht am Ziel: Ihr gefiel die Nachricht nicht, die Chung gebracht hatte, es wären Assassinen im Hafen von Taishu gefasst worden, die versucht hätten, ins Palastgelände einzudringen. Wo eine Gruppe versagt hatte, mochte eine andere Erfolg haben. Es war schwer für sie gewesen, zusehen zu müssen, wie ihre Insel in eine Festung samt Garnison verwandelt wurde; jetzt war es noch schwerer,
sie als Festung zu sehen, die versagte, allen Hunger und Kummer als verschwendet zu erkennen, da sein Leben am seidenen Faden hing.
Wenigstens musste sie sich heute keine Sorgen darum machen. Vielleicht auch morgen noch nicht; vielleicht war es noch nicht sicher, an eine Rückkehr zu denken. In Ping Wens Brief waren sie aufgefordert worden zu bleiben.
Der Fluss kam natürlich aus den Bergen herab. Yu Shan kannte ihn vielleicht als Quelle, als Rinnsal, als jungen, bitteren Bach. Genau hier, wo sein kraftvolles Abwärtsströmen einem langsamen Mäandern durch die Ebene wich, hatte er sich ein Becken geschaffen. Der Hauptstrom ließ viel Wasser in einem stillen, steinigen Teich am Waldrand zurück, um den Bäume sich wie Vieh an der Tränke scharten und neigten; ihre Blätter wurden von sanfter Strömung fortgetrieben.
Es war ideal, alles, was sie sich gewünscht hatte. Sie konnte die Soldaten weit genug wegschicken, sodass die Bäume ihre Privatsphäre beschirmen würden; die Diener konnten auf der Wiese dahinter den Tisch decken. Sie brabbelte glücklich Befehle, als ihr aufging, dass die anderen – der Kaiser, Yu Shan und Jiao – alle leise über sie lachten. Sie brach mitten im Wort ab und lauschte in sich selbst hinein; und ihr eigenes Lächeln war ein reines Geständnis, als sie sich verneigte und sagte: »Natürlich nur, wenn dies alles dem Sohn des Himmels so gefällt?«
»Alles, was du tust, gefällt mir, Mei Feng. Das weißt
du. Und es ist reizend hier, an diesem Ort, den du gefunden hast.«
Er sah aus, als wolle er den Park seines neuen Palasts gern erweitern, um diesen Platz mit einzubeziehen. Das konnte er natürlich tun, wenn er wollte; das würde heißen, dass die Mauern eine Meile lang sein würden, aber er war der Kaiser.
Er war der Kaiser und nestelte an der Verschnürung seiner Robe herum, obwohl sie ihn so einfach gekleidet hatte, wie sie konnte. Sie brachte seine Finger mit ihren eigenen zur Ruhe und zwang ihn zu warten, bis die Diener außer Sichtweite beschäftigt waren und die Soldaten sich zwischen die Bäume zurückgezogen hatten, sogar, bis Yu Shan und Jiao sich ausgezogen hatten und ins Wasser gesprungen waren.
Dann half sie ihm, sich zu entkleiden, und entkleidete sich dann selbst; und dann – weil sie ihn immer noch am Rand des Teichs stehen fand, wo er bezaubernderweise auf sie wartete – stieß sie ihn hinein.
Und tauchte sofort danach ein, weil sie immer noch nicht wusste, wie gut er schwamm; und fand heraus, dass die Antwort wirklich sehr gut lautete. Der große Wal hatte zwar größere Lungen als sie, aber es erstaunte sie dennoch, dass er länger unter Wasser bleiben konnte als sie. Dass er sogar ihren Knöchel packen, sie untertauchen und festhalten konnte, bis ihr letzter Rest Luft aufgebraucht war. Gerade, als ihre Tritte nicht länger verspielt waren, schlang er sich um ihre rudernden Arme und küsste sie; und seine verbrauchte Luft reichte irgendwie
für sie beide aus, für den letzten, kurzen Moment, bevor sie die Oberfläche durchstießen und sie einen echten, verzweifelten Atemzug tun konnte.
Um dann mit den Fäusten auf seinen unnachgiebigen Brustkorb
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