Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
Vom Netzwerk:
waren.
    »Kapitän?« Wenn irgendein Mann so etwas wie Li Tons Stellvertreter war, dann war es dieser hier: größer als sein Kapitän, schlank wie ein Rippenknochen und narbig wie Ochsenhaut; seine ganze Haut war mit Schmissen und Schnitten übersät.
    »Jorgan. Wie viele Tote da unten?«
    »Jetzt sieben. Wahrscheinlich ein paar mehr, bis wir zurückkommen.«
    Wie viele von uns?, das bedeutete die Frage offensichtlich, und die Antwort auch. Das hieß, dass alle Mönche tot waren, trotz ihrer Fertigkeiten. Das hätte Han wohl beeindruckt, wenn er nicht so bekümmert gewesen wäre. Er hatte sich etwas anderes erhofft: siegreiche Mönche, die den Pfad heraufstürmten, ein sehr kurzer Kampf, um Li Ton niederzuringen, die Großzügigkeit eines Augenblicks – den Jungen zu verschonen, eine neue Zukunft für ihn zu finden, ihm dem Kopf zu scheren und ihm
beizubringen, mit bloßen Händen zu kämpfen, um die Schmiede zu verteidigen. Han hätte solch ein Leben leben können, im Schatten des Mönchsschmieds, im ewigen Echo dieses Hammers.
    Der Hammer stand jetzt still und sein Schweigen musste sich über die Meerenge ausbreiten, im Nebel pulsieren – eine Abwesenheit, die jedem Boot auf dem Wasser Sorgen bereiten würde.
    Li Ton grunzte: »Verschont den Sklaven, solange der hier« – nun war es an ihm, eine kleine, subtile Geste auszuführen, eine plötzliche Drehung des Schwerts, die den Mönch, der plötzlich vor der Klinge zurückscheute, das Kinn heben ließ – »weder spricht noch sich bewegt.«
    Weitere Anweisungen benötigte Jorgan nicht. Han dachte, der Mönchsschmied würde sich auflehnen, einen Befehl brüllen, irgendetwas; aber er stand starr und stumm, und seine Disziplin hielt die beiden jungen Mönche auf den Knien, zumindest einen Augenblick zu lange.
    Dann hatten Männer sie umringt, und kalter Stahl hielt sie nieder. Jorgan schritt zu ihnen hinüber, sein eigenes, langes, gerades Schwert in der Hand. Ohne weitere Umstände, ohne jegliche Förmlichkeit, hob er die Klinge rasch und ließ sie plötzlich niedersausen. Die Schneide zischte durch die Luft, dann folgte ein substanzielleres Geräusch – und dann der dumpfe Aufprall, als etwas Schweres auf den Fels traf.
    Der zweite Mönch wehrte sich trotz seines Gehorsams. Es war zu spät. Die Männer hielten ihn an den Armen
gepackt und verhöhnten ihn, und Jorgans Schwert nahm auch ihm den Kopf.
    Der Mönchsschmied zuckte bei den damit einhergehenden Geräuschen abermals zusammen.
    »Jetzt frage ich dich allein«, sagte Li Ton. »Ein letztes Mal und um den Preis deines Lebens: Was hast du, das mich dazu bringen könnte, es dir zu lassen?«
    »Du hast mir nichts von Wert übrig gelassen«, sagte der Mönchsschmied, »bis auf die Loyalität meines Sklaven hier. Die würde ich dir geben, wenn ich glaubte, dass ich sie dir anvertrauen könnte.«
    »Gleichgültig«, sagte Li Ton. »Darum kann ich mich selbst kümmern. Und um alles sonst, was ich hier finde. Du verschwendest meine Zeit, alter Mann.«
    Er hob das Schwert und holte zum tödlichen Schlag aus, und der Mönchsschmied stand bloß da, obwohl er doch zuschlagen, treten, zu fliehen versuchen … irgendetwas hätte tun sollen. Es war Han, der sich selbst und den Kapitän überraschte, indem er die Fackel fallen ließ, nach Li Tons Handgelenk griff und angesichts der Visionen der Drachin in seinem Kopf schrie:
    »Nein, Kapitän! Ihr dürft nicht …«
    Seine Hand erreichte den Kapitän gar nicht. Sein eigenes Handgelenk wurde gepackt, als er gerade zufassen wollte, und zwar von Jorgan, der stark und unerschütterlich wie ein Baum im Sturm war; und Li Ton sah ihn an, und für einen Moment stand das gesamte Universum ganz still.
    Dann schwang Li Ton das Schwert mit lässiger Kraft und schnitt dem Mönchsschmied die Kehle durch, sodass
der alte Mann stürzte, erstickte, an seinem eigenen Blut ertrank. Der Schmiedesklave stöhnte und versuchte, zu ihm zu laufen, aber die Piraten hielten ihn zurück. Dazu waren drei Mann notwendig; sie zwangen ihn auf die Knie und schlangen die Kette seiner Handschellen um den Ambosssporn. Eine Hand in seinem Haar, ein Messer in seinem Ohr, und er gab nach, wobei er verzweifelt und gebrochen in irgendeiner fremden Sprache vor sich hin brabbelte.
    Die Drachin tobte laut in Hans Ohren, und deshalb versuchte er zu hören, was der Sklave sagte. In Li Tons Augen stand ein hartes Funkeln, und Jorgans Griff war noch immer unnachgiebig. Nichts von alledem verhieß Gutes.
    »Bring ihn

Weitere Kostenlose Bücher