Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
Schmiede war ein Felsen. Li Ton würde warten, um Han am Morgen zu finden, dessen war er sich sicher.
Er folgte seinem Kapitän, wie ein guter Schiffsjunge es tun musste. Er war als Junge vom Fluss geboren, hatte aber gelernt, ein Tintenmischer und gehorsamer Lehrling zu sein; er konnte auch lernen, ein Piratenjunge und bösartiger Mörder zu sein, das konnte er sicher! Wenn er diese Nacht überlebte und sie alle die Drachin überlebten.
Ein Mönch wartete mit einer Lampe am Beginn des Anlegers auf sie. »Habt ihr Fisch für uns? Bei diesem Wetter? Wenn ihr nur vor Anker gehen wollt, bis der Nebel sich lichtet, solltet ihr wissen, dass dies nicht der rechte Ort ist …«
Li Ton sagte: »Han, nimm seine Lampe.«
Han trat vom Landesteg hinunter, auf den feuchtkalten, steinigen Weg. Der Mönch reichte ihm wortlos die Lampe. Es gefiel Han nicht, wie ihr Licht die Schatten der Männer auf den Nebel warf. Die Mannschaft der Shalla wirkte doppelt so groß und doppelt so bedrohlich, eine Bande geisterhafter Plünderer.
Li Ton sagte: »Haltet ihn fest«, und zwei Männer traten vor, um das zu tun. Sie zogen ihre Tao-Messer mit
den langen Klingen. Gerade, als sie die freien Hände ausstreckten, um ihn zu packen, setzte sich der Mönch in Bewegung und schrie. Er floh nicht, versuchte nicht, sich im Nebel zu verbergen; er schrie auch nicht nach seinen Mitbrüdern oder seinem Gott. Stattdessen sprang er hoch, weit empor, und schrie in einer Art Raserei oder Euphorie, während er in die Luft stieg; dann schossen seine Füße – nackte Füße – unter seiner Robe hervor. Jeder traf einen der Männer, die hilflos nach ihm griffen, sodass beide der Länge nach hinfielen: Der eine auf den Landesteg zu Li Tons Füßen, der andere auf die Felsen unterhalb. Er fluchte, als er stürzte, und schrie, als er aufschlug.
Li Ton murmelte einen kurzen Fluch, beförderte mit einem Tritt einen Mann aus dem Weg und schwang den Arm.
Das Messer, das er in der Hand hielt, blitzte kurz im Lampenlicht auf, als es losflog.
Es traf den Mönch, bevor der ausweichen konnte, obwohl er einen achtbaren Versuch unternahm; aus nur drei Schritt Entfernung traf es ihn in die Schulter, nicht ins Herz.
Allein der Aufprall ließ ihn nach hinten taumeln, vom Landesteg herab, auf Han zu. Zu nahe heran an einen Jungen, der eine Lampe in den Händen hielt und selbst ein gutes, scharfes Messer unerreichbar im Gürtel trug.
Sie starrten einander an, Han und der Mönch. Han konnte nicht in die Zukunft sehen, aber er konnte die Absichten eines Menschen an dessen Augen ablesen.
Der Mönch trat einen raschen Schritt auf ihn zu, und Han warf die Lampe.
Es gibt solche und solche Lampen, aber die des Mönchs war von einfachster Machart: Eine Schale voll Waltran mit einem brennenden Docht.
Han warf sie nur, weil er sie in den Händen hielt und lieber sein Messer dort gehabt hätte. Vielleicht konnte er wie ein Mann sterben oder wenigstens wie ein Piratenjunge. Der Mönch versuchte, die Schale mit dem Handrücken beiseitezuschlagen, aber sie zerbrach bei der Berührung. Das Öl ergoss sich über die gesamte Robe des Mönchs und geriet dann in Brand.
Licht loderte auf. Auch ein Geräusch erklang, kurz und explosiv; es war kaum zu fassen, dass eine menschliche Stimme so klingen konnte.
Brennend, als menschliche Fackel, rannte er trotzdem weiter. Han warf sich beiseite, auf den felsigen Steilhang der Insel, doch der Mönch ignorierte ihn völlig, lief einfach an ihm vorbei. Er rannte und schrie jetzt, schrie wieder. Diesmal war sein Schrei ganz nach innen gerichtet. Er zeugte von versengender Todesqual, aber der Mönch sprach mit sich selbst.
Sie konnten im Licht der Flammen recht genau sehen, welchen Weg er nahm, bis der Nebel ihn verschlang. Auf das Überraschungsmoment konnten sie jetzt nicht mehr hoffen; Li Ton schickte Leute zur Shalla zurück, um Fackeln zu holen.
»Wenn sie brennen wollen«, sagte er, »können wir sie alle verbrennen.«
Und dann kam er dorthin, wo Han immer noch ausgestreckt
am Boden lag. Packte ihn beim Kragen, zerrte ihn auf die Füße, nickte und sagte: »Zähl deine Finger – und sei dankbar. Und bleib in der Nähe.«
Han kam sich wie ein Dieb vor, die Wärme und das Gewicht eines Lobs zu spüren, das er nicht verdiente, nicht wollte – und doch brauchte.
Der Pfad führte … Nun ja, in den Nebel. Nach einer Weile führte der Nebel sie zu einer Siedlung. Karger Boden, Bäume, die sich an den Hang klammerten, um eine Quelle
Weitere Kostenlose Bücher