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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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Wasser, die sich hin- und herbewegten, weitere Menschen, Schätze und Vorräte auf die Insel brachten. Taishu war ein verschwommener Fleck am Horizont, vorerst außerhalb seiner Reichweite; und kein Mann hatte das Kaiserreich, wenn er nicht Taishu hielt.
    Das hieß aber nicht, dass derjenige, der Taishu hielt, das Kaiserreich noch hatte. Jade war von entscheidender Bedeutung: Der Jadethron war wichtig, und der Junge hatte ihn; aber das war alles. Tunghai hatte das Land.
    Und die Hälfte der Armee des Kaisers, vielleicht mehr als die Hälfte, war noch immer in Santung, beobachtete die Hügel und wartete auf ein Boot.
    Tunghai wollte diese Männer – sogar noch mehr, als er Boote wollte. Boote konnte er bauen. Der Kaiser, der auf Taishu gestrandet war, konnte keine weitere Armee ausheben.
    Santung lag an der Flussmündung unter ihm. Er konnte die Stadt genau sehen; er konnte sehen, wie sie vor Menschen überquoll, wie überfüllt auch die Kaimauern, Anleger und Strände waren.

    Auch, dass die Stadt keine Mauern hatte: ein Handelshafen, der auf Recht und Ordnung im Reich angewiesen war und sich auf Reichtum, Vetternwirtschaft und Gesetz verließ.
    Ein Drache hat zwei Kiefer. Tunghai wandte sich den Männern zu, die hinter ihm standen, und sagte: »Zwei Flügel, um die Stadt von dieser Anhöhe und der anderen aus einzukesseln.« Er hatte schon Truppen auf dem anderen Flussufer; sie konnten sich über das Tal hinweg durch gewaltige Fahnen verständigen, wenn der Hörnerklang nicht weit genug reichte. »Tötet alle, die euch in die Hände fallen: Tötet alle. Kein Mann entkommt.«
    »Und die Zivilisten?«
    »Wie ich schon sagte: Kein Mann entkommt.« Sie hatten seinem Feind Zuflucht gewährt; sie hatten dem Kaiser die Flucht ermöglicht, obwohl sie ihn in der Falle hätten sitzen lassen können. Dafür würden sie bezahlen.
    Die Frauen … Nun ja. Er hatte eine Armee im Rücken, hungrig und dreckig, erschöpft, frustriert. Santung gehörte ihnen – zur Belohnung und Erholung. Santungs Frauen auch.
    »General Dochan, General Ma – führt Eure Männer nach Osten und Westen. Ihr werdet auf Versprengte aus der Armee des Kaisers stoßen, die nach Booten suchen.« Nach noch mehr Booten; sie konnten nicht genug haben. »Tut mit ihnen, was Ihr wollt, aber lasst Ihre Leichen offen liegen. Lasst die Bauern in Frieden. Wir werden ihre Ernte und ihre Arbeit brauchen. Ich will weiter vordringen als der Kaiser; wie weit seine Männer auch ausgeschwärmt sind, stoßt weiter vor. An dieser Küste
gibt es andere Städte, weitere Flotten. Erobert sie, mit welchen Mitteln auch immer. Bringt mir diese Boote. Groß oder klein, Frachtdschunken oder Sampans, alles, was die Meerenge überqueren kann. Und Mannschaften, jeden, der diese Wasser kennt.«
    »Wir werden mehr bauen müssen, als wir beschlagnahmen können.« Das war General Ma.
    »Ja, auch Schiffbauer. Bringt sie her.« Jeder Strand, jede Bucht würde zur Werft werden: Er würde die Städte ihres Eisens berauben, das Land seiner Bäume. Er würde alles und jedes tun, was er tun musste. Sein Blick wanderte zurück zur Insel und der Meerenge, die zwischen ihnen lag.
    »Verschafft mir eine Flotte«, sagte er. »Findet sie, baut sie.« Das war wichtiger als Santung. Die Stadt würde fallen, seine Männer würden sie plündern; es würde Blutvergießen geben, so viel, wie irgendein Mann es sich nur wünschen konnte. Mehr als das. Es würde zu Vergewaltigungen, Plünderungen und noch mehr Blutvergießen kommen. Schluchzende Frauen und tote Kinder und Gefangene, die ihre eigenen Gräber schaufelten; und durch all das hindurch würde er Augen und Geist weiter auf die Insel gerichtet halten, weil sie alles war, was zählte. Santung war nichts, nur ein Aufenthaltsort, ein Winterlager zur falschen Jahreszeit. In Santung gab es keine Jade.

2
    N achdem sie gesehen, gehört und gerochen hatte, wie so viele Männer gestorben waren, war sie fast bereit dafür, als ihr eigener Mann an der Reihe war zu sterben.
    Fast.
    Sie und auch ihre Kinder, ihre Töchter. Fast bereit.
     
    Es war ein guter Tag, um keine Söhne zu haben.
     
    Es war von Anfang an ein schlimmer Tag gewesen. Am frühen Morgen, im ersten Licht, das den Sonnenaufgang ankündigte, wurde Ma Lin von ihrem Mann Tojo geweckt. Er war schon angekleidet und roch nach Rauch.
    »Was ist los, warum …?«
    »Es hat begonnen«, sagte er.
    Sie glaubte allerdings, dass es schon vor Tagen begonnen hatte, als die ersten, erschöpften Soldaten die

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