Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
richtigen Kampf um die Barrikade. Oder vielleicht zeichnete all das gerade den perfekten Soldaten aus – woher sollte sie das wissen?
Alles, was sie wusste, war, dass Tojo binnen weniger Augenblicke in Stücke gehackt werden würde, wenn er versuchte, einen Mann mit einem Tao abzuwehren. Und doch, und doch …
Tojo brachte seinen Stab so zum Einsatz, wie er es vielleicht auf dem Wasser getan hätte, um die Barke eines anderen Mannes wegzustemmen. Er rammte ihn dem einen Mann in die Rippen, was den Rebellen zum Stillstand kommen ließ. Ihn sogar einen Schritt zurücktaumeln ließ, sodass er halb über die Stufe hinter ihm stolperte. Das verschaffte Tojo einen Augenblick, um schlau zu sein, sich von dem Mann abzuwenden, seinen Stab
zu schwingen und ihn dem anderen Rebellen über den Hinterkopf zu ziehen.
Was den Mann zum Stolpern brachte, betäubt, sodass er seine Waffe sinken und beinahe fallen ließ; was dem Soldaten die Gelegenheit verschaffte, ihm auch eins überzuziehen und dann den Stab fallen zu lassen, seinen Tao zu ziehen und rasch auf ihn einzudringen. Es war so eine exakte Bewegungsabfolge, dass sie beinahe einstudiert wirkte.
Wobei sie den ersten Rebellen unbeobachtet ließen, während sie mit dem zweiten beschäftigt waren; und alles, was der erste hatte, waren vielleicht eine Rippenprellung und aus der Demütigung geborener Zorn. Und ein Tao.
Sie hätte Tojo dann fast verloren. Sie glaubte, sie würde mit ansehen müssen, wie er niedergeschlagen wurde. Die Mädchen schrien; vielleicht schrie sie selbst.
Was er tat, ihr vernünftiger Tojo, war, sich zur Flucht zu wenden; aber als er sich umwandte, stand er ihr und ihren Töchtern von Angesicht zu Angesicht gegenüber, sodass er sah, wen genau er in Reichweite des Tao zurücklassen würde, wenn er floh.
Und er drehte sich wieder um, entsetzt, zu spät, unerwartet. Er drückte den Hacken in den Boden und warf sich herum; und der Rebell, der ihm hinterherstürzte – der schon seine Klinge hochgehoben hatte, um einen triumphalen Racheschlag gegen einen fliehenden Feind zu führen -, wurde stattdessen ein zweites Mal von dem wild herumwirbelnden Stab in den Brustkorb getroffen.
Diesmal stürzte der Mann schreiend. Und diesmal
schrie Tojo ebenfalls, mit einer Stimme, die sie nie von ihrem Mann zu hören erwartet hätte; und der Stab hob und senkte sich, hob und senkte sich.
Am Ende hörte der Rebell am Boden auf, zu zucken und zu treten, obwohl Tojo immer noch auf seinen Kopf eindrosch.
Auf das, was von seinem Kopf übrig war.
Ihre älteste Tochter hatte die kleinen Mädchen weggedreht, ihre Gesichter in ihren Hosenbeinen begraben. Ma Lin sah an Tojo vorbei, dorthin, wo der desertierte Soldat dem anderen Rebellen den Kopf abhackte. Jetzt konnte sie wenigstens auf ihren Ehemann zutreten und ihm die Hand auf den Arm legen, um ihn zu beruhigen.
Die Hand ausstrecken, um ihm den Bambusstab wegzunehmen, der an einem Ende zersplittert und blutgetränkt war, noch etwas Zerstörtes in diesem Hof der Zerstörung.
Den Stab mit einer Hand festhalten, seinen Ellenbogen mit der anderen, um ihn von dem, was er getan hatte, wegzustoßen, wegzuzerren, wegzulocken, quer über den Hof, bis er sich ganz plötzlich sehr schwer auf die Treppe zur Galerie fallen lassen konnte.
Die Leichen würden liegen bleiben, wo sie waren. Falls noch mehr Rebellen hier entlangkamen und einen Blick hineinwarfen, würden so viele Tote sie vielleicht davon abhalten, hereinzukommen und sich umzusehen. Die Toten sagten: Dieses Haus ist schon geplündert worden; es braucht nicht noch mehr Geister als uns.
Vielleicht hätte sie eine der Leichen auf die Küchenstufen setzen sollen. Nur ein besonders tapferer Mann
wäre an einem Leichnam vorbeigegangen, der ihn anklagend anstarrte, wenn er wusste, dass sein Geist noch in der Nähe weilte …
Vielleicht; aber erst später. Nachdem sie die Kleinen sicher ins Bett gesteckt hatte. Sie sagte: »Jin, bring die Mädchen hoch in unser Zimmer und such Steppdecken und Kleider zusammen. Bring alles nach unten.«
Ihre älteste Tochter nickte und scheuchte die kleinen Mädchen weg, an ihrem Vater vorbei und die Treppe hinauf, ließ ihnen keine Zeit anzustarren, was er angerichtet hatte. Oder was der Soldat nun tat, der von einer Rebellenleiche zur nächsten ging und ihren Kleidern, Taschen, Fingern und Hälsen alles abnahm, was einen Wert zu haben schien.
Tojo hatte bemerkt, wie sehr seine Füße und Beine bespritzt waren. Er würde zu nichts
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