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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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Kiefer der Drachin springen, um sie zu ersticken.

    »General Ping Wen«, rief sie und improvisierte wild, fast mit Vergnügen, weil dies plötzlich so ein tollkühnes Unterfangen war – und freute sich sehr, dass sie sich erinnert hatte, dass sie ihn vor all seinen Adjutanten und Offizieren namentlich ansprechen konnte. »Hat Euch diese Darbietung auch hergezogen? Seine kaiserliche Majestät hat vom Thronsaal aus zugesehen« – sie machte eine Handbewegung zu den Fenstern des Saals hin, von wo aus er vielleicht immer noch zusah, wenn irgendjemand es tatsächlich wagen sollte hochzublicken – »und war sehr angetan von den Fähigkeiten dieses Mannes, der mit bloßen Händen und barfuß gekämpft hat. Das ist eine Kunst, die er gern weiter entwickelt sehen würde: Wie Ihr wisst, ist Stahl für Waffen knapp. Es würde Seiner Majestät sehr gefallen, wenn dieser Mann angewiesen würde, andere zu unterrichten. Aber nicht unseren Diener hier.« Sie stieß den Mann von Taishu mit der Fußspitze an. »Wir brauchen ihn leider gerade.«
    Mit noch einem bedeutungsvollen Blick zu den hochgelegenen Fenstern empor stupste sie den jungen Mann erneut und zog ihn hoch, wie er war, voll Blut und Staub. Sie schloss die Hand um sein Handgelenk, zerrte ihn davon und sorgte dafür, dass der General, sein Gefolge und ihr ganzes Publikum ihr mit offenem Mund hinterherstarrten.
    Vielleicht hatte sie den Soldaten das Leben gerettet; das hoffte sie trotz ihres Zorns. Bei diesem hier, dem Diener, würde sie sichergehen.
    Was bedeutete, dass sie ihn ganz mit in den Thronsaal
nehmen musste, weil sie den brennenden Blick des Generals bei jedem Schritt spürte.
    Was natürlich bedeutete, dass sie ihn vor den Kaiser bringen musste.
    Nun, sie hatte das überlebt, als sie genauso unvorbereitet gewesen war; sicher würde auch er es überleben. Sie konnte skrupellos sein, wenn es sein musste und sie jungen Männern das Leben retten wollte.
    Die Wachen sahen sie kommen und rissen die Tür für sie und ihren unwilligen Begleiter auf. Er zuckte heftig zurück und hätte sich ihr entzogen – wäre davongerannt, dachte sie, er hatte dieses Zittern in sich, das ihr sagte, dass er ein Läufer war -, aber ihre rauen Hände waren es gewohnt, lebendige Fische auf einem glitschigen Deck zu packen. Er würde ihr schon die Finger brechen müssen, bevor er diesem Griff entkam.
    Sobald sie in den hohen Schatten des Thronsaals standen, wäre er dazu gar nicht mehr in der Lage gewesen. Er wehrte sich nicht mehr, aber sie musste ihn dennoch weiterschleifen; und als seine Augen das Halbdunkel gut genug durchdrungen hatten, um sich sicher zu sein, dass, ja, dies der Jadethron in seinem einzigartigen Glanz war und dass, ja, der hochgewachsene Junge am Fenster wirklich in kaiserliches Gelb gekleidet war, und das aus dem offensichtlichen Grunde … Nun, da war gar nichts mehr mit ihm anzufangen, er fiel wie eine träge Masse mit dem Gesicht voran zu Boden und zitterte.
    Mei Feng hatte sein Handgelenk losgelassen, als sie gespürt hatte, dass er sich niederwarf. Nun – um des schönen Scheins willen, sie musste ihm ja vor einem einfachen
Mann keine Schande machen – sank sie ordentlich auf die Knie und legte eine Hand auf den Nacken des zitternden Dieners. Das Gleiche hatte sie einmal mit einem Hund getan, der sich dem alten Yen in den Docks von Santung angeschlossen hatte. Anscheinend hatte der Hund nicht verstanden, was Boote waren, bis sie draußen auf stampfender See gewesen waren. Dann hatte er sich in übersteigertem Elend flach aufs Deck gepresst und nicht einmal zugelassen, dass sie ihn in den Frachtraum schleppte; sie hatte nur bei ihm sitzen können, bis sie so nahe an Taishu waren, dass der Hund in die Brandung hatte springen können, um an Land zu schwimmen und zu verschwinden.
    Wenn dieser junge Mann zu verschwinden beschloss, sobald dieses unmittelbare Grauen vorüber war, würde sie es ihm nicht verdenken können. Ihn, um ehrlich zu sein, auch nicht vermissen; sie brauchte nicht noch eine zusätzliche Verantwortung. Aber dafür war es zu spät; sie hatte ihm das Leben gerettet und trug die Verantwortung schon.
    Das erkannte der Kaiser an, ob sie nun wollte oder nicht. Er sagte: »Na, und was hast du jetzt mit ihm vor?«
    Ihn erst einmal frisch machen; sie hatte Blut an den Fingern und wollte nicht ihre Kleider damit beschmutzen. Sie hätte es an seinen abwischen können, aber das wäre eine zu besitzergreifende, zu verächtliche Geste gewesen. Die

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