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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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viel von allem gehabt, von der Stadt und vom Meer. Sie hatte ihn hergebracht; nun brauchte er sie, um ihn wieder wegzubringen.

    Das tat sie nicht, das konnte sie nicht, aber ihre Mischung aus Eile und Vorsicht beschränkte alles auf flüchtige Blicke, das plötzliche Aufschnappen hiervon und davon, was besser war, als immer weiter zu gaffen und von allem verschlungen zu werden:
    Ein Junge mit verdrehten Beinen, der mit einer Schale in einem Hauseingang lag; Jiao sagte, dass er bettelte.
    Wieder das Meer: Er dachte, sie hätten es am Hafen zurückgelassen, aber jetzt gingen sie in eine ganz andere Richtung, da sie die lange, gerade Jadestraße verlassen hatten, und plötzlich lag es am Ende eines Durchgangs. Das Glitzern der Sonne auf so viel – so unmöglich viel – Wasser.
    Ein Händler hielt ihm etwas vors Gesicht, eine Halskette, die wie eine Schnur mit getrockneten Pilzen aussah, und der Mann brabbelte etwas über Affenohren, Pech und wie man einen Feind verfluchte.
    Soldaten, überall Soldaten, die herumstanden, hockten oder sich durch die Menge drängten; Jiao bemühte sich nun, da sie so nahe am Ziel war, aber noch in Gefahr schwebte, alles zu verlieren, fast zu sehr, ihnen aus dem Weg zu gehen.
    Ein Haus wie so viele in dieser Stadt, ein Haus, das Yu Shan verunsicherte, weil es gar nicht wie ein Haus aussah, sondern wie eine Mauer mit einem geschlossenen Tor, eine Höhle, die der Welt den Rücken zuwandte.
    In seinem Leben, bei seinen Leuten, kämpfte endloser Regen gegen bittere Kälte und sengende Hitze um das Recht, das Wetter zu beherrschen, und dennoch waren die Häuser offen gebaut, mit breiten Türen und großzügigen
Fenstern. Hier gab es auch keine Clans, niemanden, gegen den man kämpfen musste; jedes Haus musste das andere beschirmen, und doch waren sie gebaut, um abzuweisen, um Nein zu sagen.
    Vielleicht weil sie so nahe beieinanderstanden und das jeweils nächste nicht zur Familie, nicht einmal zum Clan, gehörte; vielleicht zeigte ein Haus dem anderen deshalb die kalte Schulter. Er konnte sich nicht vorstellen, so zusammengedrängt mit Leuten zu leben, mit denen er nicht verwandt war.
    Er würde es sich nicht ausmalen müssen: Es stand ihm bevor, es zu erleben. Auf die ein oder andere Weise hatte Jiao vor, ihn hierzulassen.
    Sie klopfte fröhlich an das geschlossene Tor. Nach einiger Zeit – zu lange für sie, vielleicht zu kurz für ihn – hörte man, wie die Riegel zurückgeschoben wurden. Das Tor schwang nach außen auf, auf sie zu, und eine bullige Gestalt füllte den Türrahmen aus.
    Der Mann stand im Schatten, im Gegenlicht. Yu Shan war sich nicht völlig sicher, ob er menschlich war. Dies konnte auch eine Dämonenstadt sein: Wahrscheinlich konnten nur Dämonen ihre Größe, ihren Lärm und ihre Geschäftigkeit überleben.
    Jiao baute sich absichtlich in der Sonne auf und sagte: »Tong. Wie geht es dir und deinem Herrn? Ich habe etwas mitgebracht, das er sich ansehen soll.«
    Tong wandte den massigen Kopf von ihr zu Yu Shan und zurück zu ihr. »Jiao.« Seine Stimme war langsam, tief und gewitzt, mit hoher Wahrscheinlichkeit dämonisch. »Er wird sich freuen, dich zu sehen.«

    »Und das, was ich ihm mitgebracht habe. Vertrau mir, er wird sich auch freuen, das zu sehen.«
    »Vielleicht. Was ist das für ein Junge?«
    »Mein Packesel. Er ist nicht das hübsche Ding, das ich mitbringe.« Doch ihr Lächeln neckte Yu Shan, sagte Hübsch genug für mich, wohlgemerkt! Ich bringe es kaum über mich, mich von ihm zu trennen. Sagte es spöttisch, mit einem Kuss der Augen, der der dunklen Intensität ihrer gemeinsam verbrachten Nächte Hohn sprach.
    Er sagte nichts, weder laut noch sonstwie; er wusste nicht, was er sagen sollte.
    Tong brummte und trat beiseite.
     
    Drinnen war ein Tordurchgang, hoch und eckig, mit steinernen Wänden und hölzernem Dach; beinahe ein Tunnel. Nach einem Augenblick begriff Yu Shan, dass es sich um einen Gang durchs Haus handelte und Räume darüber lagen. Er hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, dass Häuser nach oben gebaut wurden, Zimmer über Zimmer.
    Der Gang brachte sie zurück ins Sonnenlicht, obwohl sie immer noch im Haus waren. Das Haus befand sich auf allen vier Seiten rings um ihn, Türen und Fensterläden, Stufen, die zu einer Galerie emporführten. So konnte das Haus der geschäftigen Stadt gegenüber abgeschottet sein: Weil es sich zu seinem Herzen hin öffnete, auf diesen Hof, in dem kleine Bäume in Kübeln wuchsen, Karpfen nach der

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