Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geschöpfe Der Ewigkeit

Geschöpfe Der Ewigkeit

Titel: Geschöpfe Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
Vom Netzwerk:
in einiger Hinsicht überlegen; schließlich wußte sie in der Bar, wer ich bin, während es mir nicht gelungen ist, sie zu enttarnen.
    Ich verstecke mich in einer dunklen Ecke hinter einem Stapel von Kisten.
    Einen Augenblick lang scheint Heidi nicht zu wissen, wo ich stecke. Aber sobald ich sie anspreche, wird sie wissen, wo ich bin. Trotzdem werde ich versuchen, sie zu täuschen, indem ich meine Stimme in bestimmte Richtungen lenke und von verschiedenen Gegenständen im Raum widerhallen lasse. Ich muß mit ihr reden, es nutzt alles nichts. Schließlich hält sie Seymour noch immer gefangen.
    Schließlich gibt sie es auf, mich zu suchen.
    »Wir wollen dich nicht töten«, ruft sie statt dessen aus.
    »Dann tarnt ihr eure Absichten gut«, gebe ich zurück.
    »Wir wollen mit dir reden und dir ein Angebot machen«, fährt sie fort.
    »Komm hervor, so daß wir miteinander sprechen können. Du weißt, daß ich die Wahrheit sage. Wenn wir deinen Tod wirklich wollten, hätten wir das schon in der Bar erledigen können.«
    »Ich werde herauskommen, sobald du mir erklärt hast, wer ihr seid«, entgegne ich. »Und tu Seymour nichts. Er ist das einzige Druckmittel, was du gegen mich in der Hand hast, das weißt du so gut wie ich.«
    »Wir stammen aus einer alten Linie«, erklärt sie. »Sie ist verwandt mit der deinen und mit der von anderen Geschöpfen besonderer Art. Wir halten alle Macht in unseren Händen. Die Welt bewegt sich auf eine Zeit des Übergangs zu, doch die Ernte daraus muß größer sein als geplant. Wir sind hier, um alles zu überwachen – und zu beherrschen. Wenn du uns unterstützt, wird deine Belohnung groß sein.«
    »Könntest du das ein wenig genauer erklären?«
    »Nein. Entweder du schließt dich uns an oder nicht. So einfach ist alles.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Wirst du zerstört werden. Du bist schnell und stark, aber gegen unsere Waffen hast du keine Chance.«
    »Doch ich muß irgend etwas haben, das euch fehlt«, schließe ich, »ansonsten wärt ihr nicht an mir interessiert. Was ist es?«
    »Das können wir nicht hier und jetzt besprechen.«
    »Wenn ich es aber will?«
    Seymour stößt einen Schmerzensschrei aus.
    »Vergiß nicht, er bedeutet dir viel«, sagt Heidi. »Und wir können ihn nicht nur physisch zerstören. Im Augenblick breche ich übrigens gerade seinen Arm.
    Er wird großen Schaden nehmen, wenn du nicht endlich aus deinem Versteck kommst.«
    An ihrer Stimme höre ich, daß sie nicht blufft.
    »Also gut«, sage ich. »Aber du mußt mir dein Wort geben, daß weder Seymour noch mir etwas zustößt, wenn ich jetzt herauskomme.«
    »Ich gebe dir mein Wort.«
    In diesem Moment wünsche ich mir, ich hätte die Matrix nicht fallen lassen, obwohl ich nicht weiß, wie ich sie zu benutzen habe. Aber sie liegt noch immer in Heidis Sichtfeld, also komme ich nicht an sie heran. Alles, was mir bleibt, ist mein Messer. Bevor ich ins Licht trete, plaziere ich es auf einem Regal in der Nähe der Stelle, wo Heidi Seymour festhält. Ich lasse die Spitze der Klinge in ihre Richtung weisen, dann tauche ich hinter den Regalen auf. Heidi ist nicht überrascht. Sie preßt die Matrix noch immer in Seymours Nacken.
    »Laß ihn jetzt frei!« fordere ich.
    »Noch nicht«, entgegnet sie. »Erst wenn du zu uns gehörst.«
    »Erzähl keinen Unfug«, entgegne ich. »Wie kann ich einer Gruppierung beitreten, von der ich nichts weiß? Woher kommt ihr überhaupt?«
    »Von hier und anderswo.«
    »Stammst du von einer anderen Welt?«
    »Ja und nein.«
    »Bist du ein Mensch?«
    »Teilweise.«
    »Wie viele Mitglieder hat eure Gruppe?«
    »Die Zahl ist nicht nach menschlichem oder vampirischem Ermessen zu berechnen.«
    »Also weißt du, daß ich eine Vampirin bin. Wer hat es dir gesagt?«
    »Du selbst.«
    »Nein. Wann sollte ich das getan haben?«
    »Vor langer Zeit.« Heidi schüttelt Seymour heftig, und ich höre sein Rückgrat knirschen. »Genug der Fragen. Entweder du kommst zu uns, oder ich werde euch töten.«
    »Was muß ich tun, um eurer Gruppe beizutreten?« frage ich.
    »Du mußt einen Eid schwören und bereit sein, einen Teil deines Blutes abzugeben.«
    »Und was bekomme ich dafür?«
    »Das habe ich dir bereits gesagt. Macht.«
    »Macht, um was zu tun?«
    Ihre Stimme klingt scharf: »Genug jetzt! Wie also entscheidest du dich?«
    Da sie meinen Freund noch immer in der Gewalt hat, bleibt mir wohl keine Wahl. »Ich werde mich euch anschließen«, erkläre ich. »Vorausgesetzt, du läßt Seymour

Weitere Kostenlose Bücher