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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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besonders groß gewesen war.
    »Wen interessiert das noch. Jemand hat es getan, das ist alles, was zählt!«, rief der Kerl hinter mir. Die anderen stimmten ihm zu.
    »Als Nächstes sind wir an der Reihe«, meinte Cara. »Jetzt ist es Zeit für etwas ganz Großes. Wir müssen sie treffen, solange sie angeschlagen sind.«
    Das war alles zu viel: das Nicken, das blutrünstige Grinsen. Sie alle ließen sich mitreißen vom Schwung eines neuen Krieges.
    »Greift sie an, und sie lassen es an allen anderen aus!«, übertönte ich den allgemeinen Lärm. »Ihr habt den Bericht gehört, sie haben jetzt schon die Ausgangssperre verlängert. Wir wissen, dass sie Rationen horten. Das wird alles nur noch schlimmer werden.«
    »Ach, wie süß«, sagte Cara. »Solltest du nicht Abendessen machen oder so was?«
    Ich musterte sie finster, schäumte innerlich, während die anderen lachten.
    »Unsere Aktionen sind eine Botschaft«, erklärte Wallace, und er sah nicht so geduldig aus wie noch vorhin auf dem Dach.
    »Was für eine Botschaft? Schaut mal, sieben von euch haben wir erledigt? Die haben Tausende von Soldaten, um jeden einzelnen davon zu ersetzen!« Meine Stimme klang immer schwächer.
    »Das ist keine Botschaft an das FBR . Es ist eine Botschaft an das Volk.«
    Ich wirbelte herum zu der Tür und der leisen Stimme, die ich überall wiedererkennen würde. Mein Blick huschte rasch über Chase. Kein Blut. Keine blauen Flecke. Als ich ihm in die Augen sah, entspannte sich der Teil von mir, der sich während seiner Abwesenheit verkrampft hatte. Du bist zurück, sagte ich im Geiste zu ihm, und er nickte mir kaum merklich zu, gerade so, als hätte er mich gehört.
    »Eine Botschaft an das Volk«, wiederholte ich, verärgert, dass ich offenbar die Einzige war, die nicht verstand, was das heißen sollte. Sean hatte sich derweil einen Weg durch die hinteren Reihen gebahnt und baute sich neben uns auf.
    »Sie besagt, dass es mehr von uns gibt als von denen«, verkündete Wallace. »Dass wir nicht hinnehmen müssen, was sie uns vorsetzen. Dass einige von uns keine Angst haben.«
    »Ihr wollt, dass all diese Leute, die gar nichts haben, gegen Männer mit Gewehren kämpfen? Sie werden sterben.« Die Leute in diesem Raum, wir, waren anders. Wir hatten uns dieser Sache verpflichtet. Aber was war mit meinen Freunden daheim? Beth? Ryan? Meine Mutter? Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte ich die Vorstellung, sie an einem solchen Platz zu sehen, als haarsträubend empfunden. Jetzt war sie nur noch ernüchternd.
    »Sie sterben jetzt genauso«, wandte Cara ein. »Wenn sie sich wehren, werden sie nicht nichts haben, dann haben sie einander. Und das, kleines Mädchen, ist, was das FBR am meisten fürchtet.«
    Ich verübelte ihr den Ton, aber Wallace sah unverkennbar stolz aus. Mir fiel wieder ein, was er auf dem Dach darüber gesagt hatte, eigene Werte zu schaffen, aber sich für eine Sache zu opfern, bedeutete nicht zu erkennen, wer man war. Es bedeutete nur, dass man tot war.
    »Niemand tut irgendetwas. Jedenfalls jetzt noch nicht«, beantwortete Wallace meine schon länger zurückliegende Frage und schnaubte dabei durch die Nasenlöcher, als würde er sich über seine eigene Ankündigung ärgern.
    »Ach, komm«, jammerte Billy.
    »Ich meine es ernst«, betonte Wallace, als die anderen allmählich zur Ruhe kamen. »So gern ich auf dieser Welle reiten würde, ihr wisst alle, wie es läuft. Wir warten, bis Drei den Startschuss gibt.«
    Ich sah Chase an, doch der erwiderte den Blick nur auf der Suche nach den gleichen Antworten. Unauffällig zupfte ich an Seans Handgelenk und zog ihn zu mir herab, damit Cara und die anderen mich nicht hören konnten.
    »Wer ist Drei?«
    Chase rückte näher heran.
    »Drei ist kein Wer, Drei ist ein Was«, entgegnete Sean. »Das ist das Zentrum unseres Netzes – die Stelle, die den Untergrund zusammenhält. Alle bekannten Niederlassungen erstatten Drei Bericht, so wie diese hier, und Drei sagt allen, wie es weitergeht.«
    »Wie erstatten sie Bericht?«, wollte Chase wissen.
    »Über die Schleuser«, erklärte Sean.
    »Die Schleuser arbeiten für Drei?« Es schien nur logisch, dass auch sie irgendeinem Zweig des Widerstands angehörten, statt ihren Hals auf eigene Rechnung zu riskieren.
    Sean schüttelte den Kopf. »Das ist alles streng geheimes Zeug, über das niemand redet. Soweit ich weiß, wissen die Schleuser nicht, wer für Drei arbeitet. Sie nehmen nur Botschaften mit, wenn sie das sichere Haus aufsuchen, und

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