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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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bis zu den Schultern. Wir wateten hindurch und erklommen eine Sanddüne.
    Mein Herzschlag setzte aus.
    »Nein«, ächzte Chase beinahe tonlos.
    Dort, vor uns, lagen die Überreste einer Stadt. Häuser waren bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von einigen stieg noch Rauch auf. Verkohlt. Schwarz wie die Nacht. Steine und Beton weggepustet, hinweggefegt wie die Gebäude in Chicago. Haufen mit neuem Schutt, noch unberührt von Moos und Gräsern, blockierten ganze Straßen. Ganz in der Nähe lag eine Motorhaube, verbeult von der Explosion, die sie zehn Meter von dem zugehörigen, auf dem Dach liegenden Fahrzeug weggeblasen hatte. Und hinter all dem schimmerte silbrig der Ozean, stet und tief, unfähig, die Schrecken zu benennen, die sich hier ereignet hatten.
    Meine Knie gaben nach, und ich fiel einfach nach vorn, niedergedrückt von der Last der enttäuschten Hoffnungen.
    Das sichere Haus war zerstört worden.

K APITEL
    21
    Die Asche klebte an meinen Stiefeln und den Hosenbeinen. An meinen Armen, meinem Haar und dem Schweiß in meinem Nacken. An meinem Brustkorb, unter dem ein Loch zu klaffen schien, dem alle Hoffnung und Freude entrissen worden waren.
    Fünfzig warme Körper, innerhalb von fünfzig Metern ; das hatte Sprewell gesagt. Aber in diesem sicheren Haus waren mehr als fünfzig Menschen gewesen, dicht gedrängt zum gegenseitigen Schutz. Wärmesuchende Raketen hatten sie ausgelöscht. LDED s. Das war die einzige Erklärung; Soldaten hätten eine Evakuierungsroute gebraucht, außerdem war die Zerstörung zu umfassend für irgendetwas anderes als Bomben.
    Als wir endlich genug Energie aufgebracht hatten, zu den anderen zurückzugehen, erzählte ich Jack und Truck davon, und Sean und Tucker, die fest entschlossen waren, sich den Schaden selbst anzusehen, wurden hinzugezogen, um das zu erhärten, was ich im Krankenhaus gehört hatte. Jeder, der noch alle Sinne beisammen hatte, wurde angewiesen, alle zu einer Zählung zusammenzurufen. Bei dem Chaos, das inzwischen ausgebrochen war, und der um sich greifenden Furcht war das keine leichte Aufgabe, aber schließlich schafften sie es doch.
    Zusammen waren wir siebenundvierzig Personen inklusive Rebecca, der Knoxville-Truppe und Tubman. Nicht ganz fünfzig, aber ausreichend nahe dran.
    Chase war derjenige, der vorschlug, wir sollten uns aufteilen, um den Schaden zu begutachten. Rebecca und die Leute, die in den Tunneln verletzt worden waren, wurden von Sean, dem Sanitäter und drei anderen Widerstandskämpfern in den Schutz des Waldes gebracht. Im Moor gab es eine Wildschutzstation, eine schäbige Hütte voller Moskitos und abgestandenem Teichwasser, aber sie hatte ein Dach und Platz für zehn Leute, die sich auf dem Betonboden ausstrecken konnten.
    Truck und Tubman bildeten ein weiteres Team.
    »Jemand muss die anderen Niederlassungen warnen«, sagte Truck. »Schnell. Damit sie niemanden mehr herschicken.« Ich nahm an, Drei hätten nicht anders gehandelt, aber sollte es sie noch geben, so hatten sie doch keine Anweisungen für die Schleuser zurückgelassen.
    »Ich übernehme das.«
    Ruckartig wandte ich mich um und sah Tucker Morris vor mir. Er blickte zu Boden, und sein Gesicht wirkte vollkommen emotionslos.
    »Ich kenne nicht alle eure Niederlassungen, aber ich weiß, wo das FBR aktiv ist. Ich kann uns von ihrem Radar fernhalten.«
    Ich musste mir bewusst in Erinnerung rufen, dass er uns seine Loyalität bewiesen hatte.
    Chase schwieg, aber ich sah seinen Augenwinkel zucken. Zwar hatte er nichts gesagt, doch ich wusste, er wollte bleiben und nach Hinweisen auf seinen Onkel suchen.
    Wenn er blieb, dann würde auch ich bleiben.
    Trucks Team brach unverzüglich auf und versprach, zurückzukommen, sobald sie einen sicheren Ort gefunden hatten, an dem wir uns verstecken konnten. Tucker und ich verabschiedeten uns nicht voneinander, und als ich zusah, wie er in dem hohen Gras verschwand, kam mir der Gedanke, dass ich erleichtert sein sollte, ihn endlich los zu sein, aber vielleicht war dafür jetzt kein Platz mehr in mir frei.
    Der Rest von uns zog die vorhandenen Waffen, und wir fingen an, in dem Rauch, dem verkohlten Holz und den Scherben herumzuwühlen. Wir drehten Türen um, schafften Steine und Teile von Trockenwänden weg. Und wir fanden Leichen. Schwarz verbrannt. So schlimm verbrannt, dass wir nicht einmal mehr genau sagen konnten, ob es sich um menschliche Überreste handelte.
    Jemand, der von diesem Ort gewusst hatte, war für das hier verantwortlich. Hatte

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