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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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sollte. Nach dem Start, als die Maschine ihre Reiseflughöhe von 10.000 Metern erreicht hatte, bot Mary ihm Erfrischungen an. Er entschied sich für einen Brandy mit Gingerale. Komisch, als er daran nippte, fiel ihm plötzlich wieder der britische Marinekommandeur ein, der ihn damals in Saigon, im guten alten Vietnam, mit diesem Getränk bekannt gemacht hatte. Eigentlich hatten die Briten in Vietnam nichts verloren, doch ihre in Borneo erprobte Kriegsmarine hatte den Amerikanern sachkundige Unterstützung in der Handhabung ihrer Schnellboote im Mekong Delta angeboten. Der ›Horse’s Neck‹, wie sie ihn nannten, war seit Menschengedenken der Standard-Drink der Royal Navy, und Blake liebte diese Mischung, besonders wenn er unter Stress stand, über alles. Dieser Drink war eines der Dinge, die das Leben lebenswert machten. Er genoss jeden Tropfen, während er über die gegenwärtige Situation nachdachte, was ihn unweigerlich auf seinen lieben Freund Sean Dillon brachte, mit dem er gemeinsam so viele Aufgaben gemeistert hatte. Dillon hatte maßgeblich dazu beigetragen, zwei amerikanische Präsidenten vor einem vorzeitigen Ende zu bewahren. Und bei der unseligen Geschichte mit Präsident Clinton und Premierminister Major hatte er Verletzungen einstecken müssen, die ihm beinahe das Leben gekostet hätten.
    Aber er war noch am Leben. Es war Hannah Bernstein, die von ihnen gegangen war, und Blake, überrascht von seinen Gefühlen, winkte Mary zu sich und bestellte noch einen Brandy mit Gingerale. Eigentlich war das einer zu viel, aber immerhin flog er nach Irland.
    Was würde ihn in Ballykelly und Drumore erwarten? Zu seinem Erstaunen musste er feststellen, dass er seine neue Aufgabe relativ gelassen sah. Er hatte Vietnam überlebt, der Fluch seiner Generation, und besaß etliche Verdienstmedaillen, die das bezeugten. Er hatte die gefährlichsten Situationen überlebt, die das FBI zu bieten hatte, sich eine Kugel eingefangen, um das Leben seines Präsidenten zu schützen, und danach noch viel schrecklichere Dinge überlebt.
    Was konnten ihm diese IRA-Clowns schon anhaben?, dachte er bei sich. Er leerte den Horse’s Neck, klappte seinen Aktenkoffer auf und entnahm diesem ein kleines Wunderwerk der modernen Technik, das er unter seinem Gürtel befestigte. Ein Ersatz, falls ihm sein Handy abhanden kommen sollte, was bei derartigen Unternehmungen leicht passieren konnte.
    »Zum Teufel mit der IRA. Zeit, sich auf die Socken zu machen«, sagte er leise zu sich. »Was geschehen soll, geschieht.«
    Die Piloten leiteten den Sinkflug ein, landeten die Gulfstream und rollten bis zur angewiesenen Parkposition vor dem Ankunftsgebäude für Sonderflüge. Mary öffnete die Tür, und Blake wuchtete sich aus seinem Sitz.
    »Okay, Junge, gehen wir’s an«, seufzte er leise.
    Ganz unvermittelt fiel ihm wieder ein, was der Kommandeur seiner Einheit damals in Vietnam immer zu sagen pflegte: Es ist erstaunlich, dass man alles, was einen im Leben jemals berührt hat, bis zu seinem seligen Ende nicht vergisst.
    »Bis später, Mary«, sagte er und stieg die Treppe hinab.
    Seine Air Force-Piloten sollten recht behalten. Es regnete in Strömen, als er in einem BMW das Flughafengelände verließ. Blake hatte bereits einen Eindruck von dem Dialekt der Leute hier gewonnen. Dabei war es nicht so, dass er den irischen Zungenschlag nicht schon viele Male gehört hätte, doch der nordirische Dialekt war mit diesem überhaupt nicht zu vergleichen. Er aktivierte das Navigationssystem und tippte den Zielort ein. Sofort erschienen sämtliche Informationen für Route und Entfernungen, und diesen folgte er.
    Und was für ein wunderschönes Fleckchen Erde das war, dachte er, als er durch die Berge fuhr, anschließend die Grenze zur Republik Irland überquerte und der Küstenstraße durch County Louth nach Drumore folgte.
    Anderthalb Stunden später, es regnete immer noch Bindfäden, erreichte er Ballykelly und fand mühelos das imposante Gebäude neben dem kleinen Flugfeld, auf dem ein riesiges Schild mit der Aufschrift ›Belov International‹ prangte. Vor dem Haupteingang blieb er stehen, stieg aus dem Wagen und sah sich um, worauf ein Mann in der Uniform eines Sicherheitsdiensts aus dem kleinen Pförtnerhäuschen neben dem Haupttor auf ihn zutrat.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein, Sir?«
    »Nein danke«, antwortete Blake. »Ich bin auf dem Weg von Dublin nach Belfast. Ich habe mich nur gewundert, als ich das Schild von ›Belov International‹ sah. Ich

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