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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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eigenen Brandeisen zeichne. Ein Vorstandsvorsitzender aus dem Silicon Valley hat mir sechzigtausend Dollar bezahlt, damit ich ihm aufs Gesicht pinkle. Ich habe die Schönen und die Reichen ins Krankenhaus gebracht. Und sie haben für dieses Privileg alles gezahlt.Meine Polizeiakte ist so dick wie Kingsleys Schwanz, und doch bin ich als Erwachsene nie wegen eines Vergehens verurteilt worden. Warum? Kingsley hat die Polizisten und Anwälte und Richter in der Tasche. Und einer oder zwei von ihnen stecken auch in meiner. Ich käme in dieser Stadt mit Mord davon.“
    Suzanne straffte die Schultern, nahm ihren ganzen Mut zusammen und schaute Sutherlin direkt in die Augen.
    „Drohen Sie mir, Ms Sutherlin?“
    Sutherlin lächelte nur.
    „Nein. Natürlich nicht. Ich sage nur, dass ich alles tun würde, um ihn zu beschützen. Wirklich alles. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe Leute verletzt. Ich habe sie schwer verletzt. Einige Kunden haben dauerhafte Narben davongetragen. Einige davon waren äußerlich, andere innerlich. Aber der ganze Schmerz, den ich den Menschen zugefügt habe … das geschah immer einvernehmlich. Ich habe nie jemandem ohne dessen Erlaubnis wehgetan. Was ich damit sagen will, Ms Kanter, ist …“ Sutherlin beugte sich vor und drückte den leichtesten, sanftesten, angsteinflößendsten Kuss auf Suzannes Lippen, bevor sie sich einen Zentimeter zurückzog und flüsterte: „Es gibt für alles ein erstes Mal.“
    Damit trat sie einen Schritt zurück. Und noch einen. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ die Kirche.
    Suzanne atmete tief ein. Sie hob eine Hand und sah, dass sie zitterte. Kriegsgebiete, sagte sie sich. Sie war schon in Kriegsgebieten gewesen. Diese Frau sollte sie nicht so beunruhigen.
    Entschlossen, einen Hauch ihrer Würde zurückzuerlangen, lief Suzanne aus der Kirche und sah Nora Sutherlin auf einen Porsche zugehen, der auf dem Bürgersteig parkte.
    „Warten Sie!“, rief sie, und Sutherlin drehte sich um.
    „Ja?“
    „Nur noch eine Frage … bitte.“
    Sutherlin schmunzelte.
    „Gut, eine noch. Aber es sollte eine gute sein.“
    Suzanne nickte.
    „Wie ist er so … also im Bett? Ich muss es einfach wissen. Noch nie in meinem Leben habe ich mich von jemandem so angezogen gefühlt. Und ich werde niemals mit ihm zusammen sein. Können Sie mir also wenigstens das sagen?“
    Sutherlin wirkte von der Frage aufrichtig schockiert.
    „Im Bett? Ich und Søren? Wir schlafen nicht miteinander“, sagte sie.
    „Aber … ich habe Sie gefragt, ob Sie es tun. Und Sie sagten, ich solle keine Frage stellen, auf die ich die Antwort schon weiß.“
    Sutherlin nickte.
    „Genau. Natürlich ist er nicht mein Liebhaber.“ Sutherlin setzte sich eine modische schwarze Sonnenbrille auf. „Er ist Priester. Das ist ja eklig.“
    Erneut drehte sie sich auf dem Absatz um und ging davon. Dieses Mal ließ Suzanne sie gehen.
    Als Sutherlin den Porsche erreichte, stiegen zwei Männer aus. Nein, nicht zwei Männer. Ein Mann und ein Teenager. Der Mann war Griffin Fiske. Und der Teenager … Suzanne kniff die Augen zu zusammen. Ein wunderschöner junger Mann. Beinahe engelsgleich. Schulterlanges schwarzes Haar, Augen von einem so hellen Silber, dass sie sie aus dreißig Metern Entfernung strahlen sehen konnte, blasse Haut, dünn, aber auf die schlaksige Teenagerart. Suzanne schaute sich seine Handgelenke näher an und sah, dass sie verbunden waren. Verbände? Endlich fiel der Groschen. Michael Dimir – der Junge, der sich in der Kirche die Pulsadern aufgeschlitzt hatte. Er musste jetzt siebzehn sein.
    Griffin Fiske und Nora Sutherlin begrüßten einander mit einem kleinen Kuss. Währenddessen wickelte der Junge, Michael, die Verbände von seinen Handgelenken. Sutherlin schaute sie sich an und hob den Daumen. Dann gab sie ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. Der Junge lehnte sich gegen Griffin Fiskes Brust, und Fiske schlang besitzergreifend einen Arm um ihn.
    Michael Dimir … und Griffin Fiske? Was zum Teufel …
    „Jesus, was für eine Kirche ist das hier?“, fragte Suzanne sich laut.
    „Meine Kirche“, sagte eine vertraute Stimme hinter ihr.
    Suzanne lächelte, als Nora Sutherlin dem Jungen die Wange tätschelte. Sie schaute sich um, nahm kurz ihre Sonnenbrille ab, zwinkerte Suzanne aufreizend zu und ging zu einem BMW, der auf dem Kirchenparkplatz stand.
    „Haben Sie diese Frau schon jemals so richtig windelweich prügeln wollen?“, fragte Suzanne.
    Father Stearns stieß ein

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