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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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würde. Aber Michael kannte diese Flecken, er trug sie selber auf der Haut. Sie waren weder von Lippen noch von Zähnen verursacht worden. Ein Daumen und ein Zeigefinger, die in die Haut gedrückt wurden, hatten diese Markierungen hinterlassen. Kingsley war von Father S. während des Sex’ dominiert worden.
    „Wir müssen alle irgendwo anfangen, stimmt’s?“ Nora schloss die Mappe und packte das Foto weg. „Søren und Kingsley schämen sich überhaupt nicht dafür, dass sie als Jugendliche ein Paar waren. Kingsley will nur nicht, dass irgendjemand erfährt, dass er ein Switch ist.“
    „Ich werde es niemandem erzählen. Versprochen. Nicht einmal Griffin.“
    „Ich weiß“, sagte Nora. „Wir gehen jetzt besser. Sie warten schon auf uns.“
    Gemeinsam verließen sie Father S.’ Kerker im 8. Zirkel, dem Club, in dem Nora, Griffin und Kingsley ein paar Mal die Woche ihre härtesten Spiele spielten.
    Ein paar Türen weiter befand sich Griffins Verlies. Michael war bereits gewarnt worden, dass er viel Zeit nackt und gefesselt in diesem Raum verbringen würde. Selbst jetzt, als er ihn frei und bekleidet betrat, fühlte er sich nackt und gefesselt. Nackt vor Verletzlichkeit, gefesselt an Griffin.
    Er schaute sich im Raum um. Father S. und Kingsley unterhielten sich mit gedämpften Stimmen. Beide waren komplett in Schwarz gekleidet, abgesehen von Father S.’ weißem Kollar und dem weißen Tuch in Kingsleys Jacketttasche. Eine unglaublich schöne Frau mit ebenholzfarbener Haut saß in einem atemberaubenden elfenbeinfarbigen Kleid auf einem schwarzenLedersofa. Kingsley schnippte mit den Fingern, und die Frau erhob sich und stellte sich neben ihn. Das musste Juliette sein. Nora hatte ihm von ihr erzählt – sie war Kingsleys haitianische Sekretärin, die Kingsleys Geschäftsinteressen außerhalb des Schlafzimmers organisierte, während sie im Schlafzimmer von ihm beherrscht wurde. Juliette schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Ihre Schönheit ließ Michaels Knie ganz weich werden.
    Nora führte Michael zur Mitte des Raumes und stellte sich neben ihn. Griffin trat ein. Er trug eine schwarze Hose, ein schwarzes Seidenhemd und keine Schuhe. Er warf nur einen Blick auf Michael und kam sofort auf ihn zu. Bevor sie sich berühren konnten, trat Nora zwischen sie.
    „Nun mal schön langsam, Fiske. Noch darfst du den Sub nicht küssen. Runter, Junge“, befahl Nora, und Griffin bleckte spielerisch die Zähne.
    „Okay, bringen wir es hinter uns. Ich muss ihn einfach küssen. Und zwar jetzt. Genau jetzt.“ Griffin versuchte an Nora vorbeizugehen.
    „Geduld ist eine Tugend, Griffin“, sagte Father S., während alle einen losen Kreis um Griffin und Michael bildeten.
    „Ich habe ihn den ganzen Tag nicht gesehen. Mehr Geduld könnt ihr von mir nicht erwarten“, erwiderte Griffin.
    „Das ist schon mal ein Anfang“, gab Father S. zurück. „Dann nur zu.“
    Nora trat beiseite, und Griffin holte ein schwarzes Lederhalsband aus seiner Tasche. Er wand es um Michaels Hals und befestigte es. Michael schloss die Augen, als Griffin seine Arme um ihn schlang.
    „Ich liebe dich“, flüsterte Griffin, während das Schloss in Michaels Nacken leise zuschnappte. „Und du gehörst zu mir.“
    „Ja, Meister“, erwiderte Michael lächelnd. Er öffnete die Augen, und Griffin gab ihm einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss.
    „Igitt“, sagte Nora. „Zwei Kerle, die sich küssen. Das ist ekelhaft.“
    „Es ist unnatürlich“, stimmte Kingsley zu. „Allein bei dem Gedanken schüttelt es mich.“
    „Tatsächlich?“, fragte Juliette mit ihrem melodischen Akzent. „Was hast du dann letzte Nacht mit diesem jungen Mann gemacht?“
    „Ein reiner Geschäftstermin. Wir haben verschiedene Anlageformen besprochen.“
    „Nackt?“ Juliette klimperte unschuldig mit den Wimpern.
    „Es war ein informelles Meeting“, konterte Kingsley.
    Michael musste vor Lachen den Kuss unterbrechen. Von diesen Perversen und Irren hier würden er und Griffin immer akzeptiert werden. Und vielleicht, wenn sie Glück hätten, irgendwann auch von anderen.
    „Griffin Randolph Fiske“, fing Father S. an. „Du bist jetzt der stolze Besitzer von Michael Dimir. Er ist wie ein Sohn für mich. Solltest du ihn auf irgendeine Weise verletzen, die ihm keine Lust bereitet, wirst du dich mir gegenüber zu verantworten haben.“
    „Und vor mir“, sagte Nora und trat vor, um Michael und Griffin je einen kurzen Kuss auf die Wange zu geben.
    „ Et moi “, sagte

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