Gesetze der Lust
Frischhaltefolie angehabt, und die sieht ganz anders aus. Das hier ist von La Perla.“
„Das ist wohl eher von La Transparenta . Schlafanzüge bestehen aus Stoff. Sie sind aus Baumwolle oder einem ähnlich undurchsichtigen Gewebe hergestellt. Wenn ich bei dir wohnen soll, ohne verrückt zu werden …“
„Oder deine Jungfräulichkeit zu verlieren“, hatte sie ihn aufgezogen.
„Musst du in meiner Gegenwart echte Schlafanzüge tragen. Und das ist nicht verhandelbar.“
An dem Tag war er wie eine beleidigte Leberwurst zum College abgezogen. Als er wiedergekommen war, hatte sie ihn mit einer kleinen Schlafanzug-Modenschau überrascht. Zuerst präsentierte sie einen mit Affen, dann mit Pinguinen, dann mit Babyenten, die sogar kleine Schühchen an ihren Füßen trugen.
„Besser?“, hatte sie gefragt.
Wesley hatte sie angegrinst und die Hände ausgestreckt, um den obersten Knopf ihres Entenpyjamas zu schließen. Sie hatte so getan, als würde sie ersticken, doch eigentlich fühlte sich der enge Kragen um ihren Hals ganz gut an. Wesley hatte den Knopf wieder geöffnet, und einen Moment lang hatten sie einander in die Augen geschaut, und sie hatte nichts sehnlicher gewollt, als dass er weitermachte. Seine Finger hatten so sehr gezittert, dass sie gewusst hatte, ihm ging es genauso.
Doch dann hatte er sie nur angelächelt und geflüstert: „Perfekt.“
„Er ist perfekt, Nora.“
Die Worte holten sie in die Gegenwart zurück. Als sie sich umdrehte, betrat Griffin gerade das Gästezimmer, das er ihr zugewiesen hatte – es lag direkt neben seinem – und sah gleichzeitig genervt und erregt aus.
„Niemand ist perfekt, Griffin“, sagte Nora und stopfte den Pyjama in eine Schublade. „Abgesehen von Søren.“
„Søren ist nicht perfekt.“
Nora starrte Griffin an. „Dann hat der verdammte Priester mich angelogen.“
Griffin verdrehte die Augen. „Michael ist perfekt. Er ist mein Traummann … Junge, was auch immer. Heilige Scheiße, Nora.“ Griffin warf sich quer über ihr Bett, nahm sich ein Paar Handschellen und legte sie sich wie eine große Brille aufs Gesicht.
„Sehr sexy.“ Nora nahm ihm die Handschellen weg und legtesie auf ihren Bondage-Haufen am Fußende des Bettes. „Bist du die Checkliste mit ihm durchgegangen?“
„Ja. Der Kleine ist ein Freak. Ich bin verliebt.“
Nora stellte ihre kniehohen Stiefel in den Schrank.
„Bist du nicht.“
„Würdest du mir glauben, wenn ich sagte, ich liebe ihn und habe die ehrenwertesten Absichten?“
„Nein.“
Griffin funkelte sie böse an.
„Griffin Fiske, du weißt genauso gut wie ich, dass du noch nie eine Beziehung hattest, die länger dauerte als drei Wochen. Und das war die, in der du deine Freundin mit ihrer Stiefmutter betrogen hast. Du hast Michael doch gerade erst kennengelernt.“
„Na und? Wie lange hast du gebraucht, um dich in Papst Peniskopf zu verlieben?“
Nora lächelte. „Zwei oder drei Sekunden. Aber das hat ungefähr eine Woche angehalten, bevor ich beschloss, dass ich ihn hasse.“
„Es ist ziemlich beeindruckend, wie lange das mit euch beiden schon hält.“ Sie hörte den widerwilligen Respekt in seiner Stimme. Griffin konnte auf unzählige Liebhaber, aber genau null ernsthafte Beziehung zurückblicken. „Was ist euer Geheimnis?“
„Nun, Søren hat großes Stehvermögen. Und es hilft, dass ich ihn immer noch liebe. Und noch mehr hilft, dass ich ihn immer noch hasse.“ Mit einem Mal wollte sie nicht mehr über Søren sprechen. Es schmerzte sie, zu wissen, dass es noch gut zwei Monate oder länger dauern konnte, bis sie ihn wiedersah. „Also, was ist mit Michael? Gibt es da etwas, das ich wissen muss?“
Griffin drehte sich herum und holte die Zettel aus seiner hinteren Hosentasche. Nora traf die schlechte Entscheidung, sich zu ihm aufs Bett zu gesellen. Es dauerte keine zwei Sekunden, da lag sie rücklings auf der Decke, und Griffin legte ihr die Handschellen an, die er von ihrem Bondage-Haufen genommen hatte.
„Das erinnert mich daran“, sagte Nora und entspannte sich unter dem Gefühl der Manschetten, „dass ich meinen Lektor anrufen muss.“
„Das kannst du machen, nachdem ich dich gefickt habe.“
„Kannst du mich ficken, nachdem wir über Michaels Checkliste gesprochen haben?“
Griffin sackte neben ihr zusammen und ließ sie weiterhin gefesselt auf dem Bauch liegen. Mit einem frustrierten Stöhnen benutzte Nora die Hebelwirkung ihrer Schulter, um sich auf die Seite zu rollen.
„Erst die
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