Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord
ich Ihnen
gerne etwas ab. Unter Hundebesitzern hilft man sich doch.“
„Ach das
ist aber wirklich nett. Setzen Sie es doch bitte morgen auf meine Rechnung.“
„Jetzt
gehen Sie erst einmal auf Ihr Zimmer, ich bringe Ihnen gleich das Futter.“
Ich ging,
gefolgt von Amelie über herrlich weiche Perserteppiche und wunderte mich erneut
über das unscheinbare Äußere des Hotels und die wohlige Atmosphäre im Innern.
Ich ging
in mein Zimmer, das recht klein, aber sehr gemütlich eingerichtet war. Da ich
heute noch nicht sehr viel gegessen hatte, beschloss ich direkt ins Restaurant
zu gehen, ohne abzuwarten, wann denn Frau Berger das Hundefutter brachte.
Amelie ließ ich im Zimmer.
Das
Restaurant hatte sich mittlerweile weiter gefüllt und ich fragte die Bedienung,
ob sie noch einen einzelnen kleinen Tisch für mich hätte. Sie bot mir einen
Tisch in direkter Nähe des offenen Kamins an.
Ich
verspürte keinen großen Hunger, woran selbst die überaus gemütliche, warme
Atmosphäre des Restaurants, und auch das knisternde Kaminfeuer nichts ändern
konnten. Sobald ich saß, brachte die Bedienung mir die Speisekarte und ich
schaute gleich unter der Rubrik „Kleine Gerichte“ nach. Ich entschied mich für
eine Klare Brühe mit Einlage. Vielleicht würde ich anschließend noch etwas Käse
nehmen. Zu Trinken brachte mir die Bedienung einen herrlich leichten Weißwein
von der Mosel. Ich nahm mir vor, die Bedienung unbedingt nach dem Namen des
Weins zu fragen. Ich war umso mehr überrascht, als meine bisherigen Erfahrungen
mit Moselweinen eher in die Kategorie Weinessig gehörten.
Sobald
ich mit meinem Glas Wein allein war, kamen die Gedanken wieder. Und ich stellte
fest, man kann seinem Problem nicht davon laufen. Es begleitet einen überall
hin, und wenn man bis ans Ende der Welt ginge. Ich trank noch einen Schluck
Wein und ich entspannte mich ein wenig. Es nützte mir nichts, wenn ich die
gleichen Gedanken immer und immer wieder in meinem Kopf wälzte. Um mal an etwas
anderes zu denken, überlegte ich mir, wie ich diesen Abend gestalten sollte.
Ich plante für morgen nach dem Frühstück einen kleinen Spaziergang mit Amelie,
um mich im Anschluss auf den Weg nach Hause zu machen. Wenn alles gut ginge,
dann würde ich so am frühen Nachmittag zu Hause ankommen. Bis Angela dann nach
Hause kam, waren es dann nur noch ein paar Stunden. Ich versuchte mich damit zu
ermuntern. Bei dem Gedanken an Angela musste ich sogar ein wenig lächeln. Wie
froh war ich, dass ich sie hatte.
Die Suppe
war köstlich und ich nahm eine kleine Karaffe dieses köstlichen Weins mit in
mein Zimmer. Auf dem Weg fiel mir ein, dass ich vergessen hatte, die Bedienung
zu fragen, wie der Wein hieß. Aber morgen, vor der Abreise, da würde ich
fragen. Ich schimpfte im Stillen mit mir wegen meiner Vergesslichkeit. Vor
meiner Zimmertür fand ich einen Hundenapf, etwas Trockenfutter und eine kleine
Dose Nassfutter. Ich beschloss spontan, Frau Berger in meine Gebete
einzuschließen. Ein wahrer Engel.
Am
nächsten Morgen wachte ich früh, aber sehr erfrischt auf und beschloss, mich
gar nicht länger im Bett hin- und her zu wälzen, sondern direkt aufzustehen.
Die Morgentoilette fiel klein aus, da ich nur eine kleine Handseife zur
Verfügung hatte. Als ich angezogen war, nahm ich Amelie an die Leine und wir
gingen ein paar Schritte durch Kronenburg. Es war Sonntag und gerade erst halb acht.
Stille lag noch über diesem sehr netten kleinen Ort. Ich beschloss, wenn alles
vorüber war und ich wieder ein normales Leben führen konnte, noch einmal nach
Kronenburg zu fahren.
Nach ein
paar Minuten kam ich mit Amelie wieder zurück ins Hotel und hörte leise
klirrendes Geschirr aus dem Restaurant. Ich brachte Amelie wieder ins Zimmer,
zog meinen Mantel aus und ging direkt zum Frühstücken. Wegen der immer noch
recht frühen Morgenstunde, war noch kein Gast im Frühstücksraum.
Ich
bestellte ein kleines Frühstück, das außer Aufschnitt und Marmelade auch ein
gekochtes Ei beinhaltete. Dazu frische Brötchen und aromatischer, heiß
dampfender Kaffee. Nach dem Frühstück fühlte ich mich so gut, wie schon lange
nicht mehr. Ich ging zu der Bedienung, die mich auch am Abend zuvor schon
bedient hatte und gab ihr ein Trinkgeld.
„Sie
waren so nett, vielen Dank dafür. Sagen Sie bitte, ich würde gleich gerne
abreisen, wer könnte mir denn die Rechnung fertig machen?“
„Ich
schicke gleich jemanden an die Rezeption. Eventuell kommt die Chefin
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