Gespenst aus der Zukunft
herumgetrampelt.«
Clark war von einem der Roboter gepackt worden, der noch einen zweiten Mann festhielt. Ein Tentakel schnürte sich mit unnötiger Härte um seine Arme und seine Brust, und er hatte das Gefühl, daß das Ding einen Menschen glattwegs durchschneiden konnte.
Sie wurden zu einer Kammer am anderen Ende des Raumes geführt und bis auf Clark hineingestoßen. Nackte Metallwände umgaben sie.
»Diesen Mann brauche ich«, sagte der Roboter und deutete auf Clark. »Wenn er seine Aufgabe gelöst hat, werdet ihr alle befreit. Ich will euch keinen Schaden zufügen, aber versucht nicht auszubrechen.«
Der Raum war nicht als Gefängnis geplant. Der Verschluß an der Tür war ganz einfach. Der Roboter brach die innere Klinke ab und schob den Riegel vor. Er versicherte Clark, daß die Männer nicht ins Freie konnten. »Und jetzt müssen wir uns beeilen«, sagte er.
Clark entdeckte zu seiner eigenen Überraschung, daß seine Anspannung und Nervosität nachgelassen hatte, als Hain Egoth ihn zur Steuerzentrale führte und ihm die Lage des Gehirns zeigte. Es war ein Raum, den bisher noch keiner der Terraner betreten hatte.
Der Roboter löste die massigen Deckplatten, die den Mechanismus schützten, und Clark keuchte, als er durch die Öffnung sah. Unbewußt hatte er angenommen, daß es sich vielleicht um einen schmalen Kasten handeln würde, der ein paar raffinierte Relais oder Röhren enthielt, aber er war ganz und gar nicht auf das Gewirr von Einzelteilen vorbereitet, das er jetzt erblickte.
Mehr als das, die Größenordnung entsetzte ihn. Die Teile waren winzig, einige sogar mikroskopisch klein, und Tausende waren auf Stützrähmchen montiert. Die Zwischenverbindungen erinnerten an ein hauchdünnes Spinnennetz, das man schon durch zu heftiges Atmen zerstören konnte.
»Ich kann doch nicht ...«, stammelte Clark.
»O doch«, unterbrach ihn Hain Egoth. »Setzen Sie bitte diesen Empfänger auf und stecken Sie das andere Ende in die Schalttafel dort drüben. Es gehört zu der Arbeitszeit, die ich einkalkuliert habe.«
Clark setzte sich und befestigte einen kleinen Knopf seitlich des Kopfes. Eine Stunde lang jagte eine Flut so komplizierter und genauer Einzelheiten durch sein Gehirn, daß er glaubte, sie würden nie bis zu seinem Bewußtsein vordringen. Doch er merkte, daß sich alles abrufbereit ordnete.
Am Ende der erzwungenen Belehrung war er vollkommen erschöpft, und dabei hatte seine eigentliche Aufgabe noch nicht begonnen. Doch als er den komplizierten Mechanismus noch einmal untersuchte, spürte er mit überwältigender Sicherheit, welche Funktion jedes einzelne der vielen tausend Teilchen hatte. Er wußte, daß er jede Reparatur, die der Roboter von ihm verlangen würde, durchführen konnte.
»Ich bin fertig«, sagte er.
»Ja – es wird Zeit, daß wir anfangen.«
Der Roboter nahm eine Position ein, von der er den Gehirnmechanismus sehen und gleichzeitig die Bewegungen Clarks überwachen konnte. Er konnte weiterhin sprechen und sehen, aber sonst war er leblos, als Clark den Mechanismus von der Energieversorgung trennte.
Durch den Angriff war eine größere Anzahl von Teilen am Boden der Anordnung zerstört worden. Eine Stunde lang entfernte Clark die verbrannten und beschädigten Teile, und er kam sich dabei fast wie ein Chirurg vor, der eine Gehirnoperation durchführte.
Als – wie er es selbst bezeichnete – die Wunde gereinigt war, ging er an den Schrank mit den Ersatzteilen und holte aus dem reichhaltigen Vorrat die Dinge heraus, die er brauchte, um das Gehirn wieder an das Kontrollsystem des Schiffes anzuschließen.
Schnell begann er mit der Arbeit. Der hauchdünne Draht lag geschmeidig in seiner Hand. Er schien unzerbrechlich zu sein. Er begann an der Steuerzentrale und arbeitete sich zum Gehirn vor, um diese Stromkreise einschalten zu können, bevor er die Gehirnmechanismen der Roboter anschloß.
Plötzlich hörte er einen Warnruf von Hain Egoth. »Sie kommen! Ihre Leute nähern sich dem Schiff von allen Richtungen, soweit ich das feststellen kann. Sie dürfen Sie hier nicht erwischen. Lassen Sie Ihre Gefährten frei und sagen Sie ihnen, daß Sie gezwungen wurden, den Mechanismus zu reparieren. Dann sei es Ihnen gelungen, ihn zu zerstören und zu fliehen. Man wird Ihnen glauben.«
Clark zögerte. Er warf einen Blick auf das unbewegliche Gesicht des Roboters. Die mechanischen Augen glänzten immer noch schwach. Dann betrachtete er den Mechanismus unter seinen Fingern. Er würde nie
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