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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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sie zurück, hielt aber den Dienstrevolver weiterhin auf ihn gerichtet.
    »Merkwürdig, wie du mit Leuten umgehst«, fuhr Clark so ruhig fort, als handelte es sich um ein freundschaftliches Tischgespräch. »Du willst mich retten, damit du mich ausnützen kannst. Du nützt alle Leute aus. Wenn dir meine Niederlage Vergnügen macht, dann koste sie jetzt richtig aus.«
    »Idiot!« rief George. »Wirst du denn nie klüger? Hast du nie den Mumm, dich auf die Hinterbeine zu stellen und dir das zu nehmen, was du willst und worauf du ein Recht hast? Dein ganzes Leben lang hast du dich zu billig verkauft; jetzt bist du bereit, das gleiche für die ganze menschliche Rasse zu tun.
    Du hättest Ellen Pond haben können – hast du das gewußt, Clark? Sie weinte an jenem Abend nach dem Tanz, als ich sie zurückbrachte und du fort warst. Sie weinte, weil sie wußte, was du denken würdest. Ich hätte es dir sagen sollen. Vielleicht hätte es einiges geändert. Aber ich habe es nicht getan, weil du ein Mädchen wie Ellen nicht wert warst – und du bist es heute noch nicht.
    Wenn du glaubst, daß ich ein Lügner bin, dann mußt du es beweisen. Denkst du, ich weiß nicht, was es bedeutet, diese Wissenschaft loszulassen, bevor wir sie richtig verdaut haben? Vielleicht hast du recht; vielleicht wird sie uns vernichten, anstatt uns nach oben zu tragen. Aber wir haben ein Recht darauf, es herauszubringen, das Recht auf eine positive Antwort. Was nützt es, wenn wir sie nie erfahren und ewig bedauern müssen, daß wir vielleicht etwas Großes vergeudet haben.
    Es erfordert Mut, eine gültige Antwort auf diese Art von Frage zu finden. Es erfordert keinen Mut, uns heimlich in den Rücken zu fallen und die einzige Chance zur Beantwortung dieser Frage zu zerstören. Wenn du Mut hast, nimm deine Hand von diesem Hebel und ...«
    Fast gleichzeitig verkrampfte sich Clarks Handgelenk ein wenig, und ein Schuß dröhnte los.
    Clark riß in einer Reflexbewegung die Hand hoch, als der Schmerz in seine Brust eindrang. Er ging wankend in die Knie und fiel langsam und keuchend zur Seite.
    George ließ die Pistole aus der Hand fallen. Übelkeit und Schmerz stiegen in ihm hoch, als er den hellroten Blutstrahl sah. Er ging um das Robotergehirn herum und kniete neben dem Physiker nieder.
    Clarks Augen blieben offen. Sie suchten verzweifelt nach einem Punkt, auf den sie sich konzentrieren konnten. Dann ruhten sie einen Moment lang auf Georges Gesicht. »Du gewinnst immer«, murmelte er. »Das Schiff da ist noch viel toller als ein gelber Cadillac, was?«
    Er schloß die Augen und machte dann eine letzte Anstrengung. »Ich habe dich mein Leben lang gehaßt«, sagte er leidenschaftlich.
    Nach einiger Zeit stand George auf. Seine Arme hingen schlaff herunter. Er starrte auf den toten Physiker und den Roboter hinunter. Die mechanischen Augen beobachteten ihn, aber Hain Egoth hatte kein Wort gesagt. Er fragte sich, ob sie das mechanische Geschöpf wieder reparieren konnten. Daß sie Clark Jackson nicht mehr »reparieren« konnten, war ihm klar.
    »Ich hätte es dir sagen sollen«, flüsterte er dem Toten zu. »Vielleicht wäre es anders geworden, wenn du Ellen bekommen hättest. Du hattest mehr als genug, um es zu schaffen. Aber wie kann ein Mensch je wissen, ob er den richtigen Weg geht oder nicht?
    Wir können nur unseren Überzeugungen folgen, aber sicher sind wir nie.«
     

 
Warten auf das Jahr 2000
 
von James Blish
     
    Schon kurz nach Einbruch der Dämmerung hatten die Fax-Reporter ein Höllenfeuer in Gang gesetzt, in das sie alles warfen, was sie in der schneebedeckten Landschaft rings um den Berg finden konnten. Sie hatten den Auftrag, die Ankunft des 21. Jahrhunderts in der Erstausgabe der Faksimile-Zeitung – das Rosa Blatt nannte man sie – in der ganz besonderen Sicht der »Kirche der Verborgenen Gnade« zu beschreiben. Da jedoch die Jahrhundertwende höchstwahrscheinlich nicht unvermutet hereinbrechen würde, genoß das Warmhalten im Moment Vorrang.
    Nach einer Stunde jedoch waren die drei alten Zäune, mit denen man das Feuer gespeist hatte, verbrannt. Da niemand freiwillig zurück zu den Zaunresten stapfen wollte, wurden die Flammen beträchtlich kleiner.
    Dennoch waren sie hell genug, um die eine Seite der hölzernen Arche am Berggipfel zu beleuchten. Hin und wieder, wenn sich der bitterkalte Wind drehte, konnte man aus dem Innern des kleinen Schiffes Gesang hören. Die Fax-Reporter achteten nicht darauf; es war noch nicht spät genug für

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