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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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Kartoffeln zu sprengen, und Harry tat bereits mehr als seinen Anteil an der Arbeit. Wenn Justin schon Zeit vergeuden wollte, dann sollte er es allein tun.
     
    *
     
    In Boise regte sich kein Lüftchen, und über Pauls Gesicht perlte der Schweiß, als er sich in den Schatten des Wagens warf und das Essenspaket auswickelte, das Gerda hergerichtet hatte. Justin wühlte noch ein wenig im Schutt und kam dann zu ihm. Zum erstenmal hatte der alte Herr richtig gearbeitet. Er war so müde, daß er drei Bissen herunterschluckte, bis er plötzlich zu würgen und zu spucken begann. »Ranzige Butter! Ich habe Gerda gesagt, daß ich keine Butter will – ganz trocken, habe ich gesagt, wie ihr verdammtes Brot nun mal ist.«
    »Du hast auch mein Paket erwischt. Deines ist in der anderen Tasche. Und Gerda ist eine sehr gute Köchin.« Paul spülte das Sandwich mit dem warmen, bitteren Bier herunter, das sie selbst brauten, und betrachtete den Schutt der früheren Stadt mit beträchtlichem Zweifel. »Erstens ist sie schon durchwühlt worden, und zweitens wissen wir nicht, wo wir anfangen sollen. Es war schon ein tolles Glück, daß wir diese Büchse mit ANTU fanden. Wenn das Zeug wirklich Ratten tötet, wie du behauptest, hat sich unsere Fahrt gelohnt. Aber mehr finden wir nicht mehr. Warum gibst du's nicht auf?«
    »Weil ich noch keine Schreibmaschine gefunden habe! Was ist das da?«
    Paul schüttelte den Kopf und reichte ihm das kleine Ding. »Frag mich nicht! Ich dachte, du wüßtest, ob man was daraus machen könnte. Sieht komisch aus.«
    »Hmm. Magnetronisches Speicherrelais, soweit man das durch den Schmutz sehen kann. M-hm, genau das ist es.« Justin betrachtete es zweifelnd und wollte es schon wegwerfen, doch dann sah er es mit neu erwachtem Interesse an. »Weißt du, was es bedeutet, oder hast du es schon vergessen?«
    Von irgendwo aus seinem Gedächtnis kramte Paul die Grundlagen hervor. Die Naturwissenschaft war durch Zufall darauf gestoßen, kurz nachdem man die Magnetstürme wiederentdeckte und technisch ausnützte. Eine Kolloid-Suspension von Metallen in Silizium-Gel wurde mit Schwingungsknoten versehen. Je zwei beliebige Knoten, die man miteinander verband, schufen dann ein permanentes, leitfähiges Bindeglied durch das Gel – so wie zwei Tatsachen eine permanente und immer wieder brauchbare Bindung zwischen Gehirnzellen darstellen. Es konnte durch Erfahrungen verbessert werden, da die Bindungen durch den häufigen Gebrauch immer stärker leitfähig wurden. Das Ding hatte sich vor allem wertvoll als Ersatz für die bis dahin gebräuchlichen Telefonrelais erwiesen.
    Justin nickte. »Und für Addiermaschinen. Das hier ist ein Apparat mit einer Zehner-Doppelbindung, also stammt er aus einer Addiermaschine. Da Addiermaschinen und Schreibmaschinen meist von den gleichen Leuten verkauft wurden, hoffe ich, daß du dir den Platz gemerkt hast, an dem das Ding lag.«
    Es dauerte weniger als eine halbe Stunde, bis sie das Loch hinter dem Wagen um weitere zwei Meter vertieft hatten, da der Schutt recht locker lag. Justin stieß mit seiner Schaufel zuerst auf Beton, und man erkannte ihn nicht wieder, als er die Stelle freiräumte. Dem Jungen schmerzten die Arme, bis der ganze Schutt beiseitegeräumt war und der Zement endlich nachgab. Sein Vater verschwand in einer Wolke aus Staub und Flüchen.
    »Uff ...« Die Flüche klangen so kräftig, daß er keinen ernsthaften Schaden erlitten haben konnte, und eine Sekunde später erschien der Kopf des alten Herrn wieder. »Los, komm, wir sind auf einen Keller gestoßen, den sie übersehen haben. Stinkt, aber allmählich wird die Luft besser. Wirf mir die Lampe nach unten – hm, zwei Keller, und die Holzwand dazwischen gesprungen. Die Leiter hier drüben müßte reichen, wenn ich sie durch den Spalt bringe.«
    Aber Paul kümmerte sich nicht um Leitern. Er hatte den Rechen gesehen, der aus einer Packkiste herausragte, und die Beilenden, die unter den morschen Holzplanken hervorsahen. Beile und Rechen! Eine andere Kiste enthielt nutzlose Pickelstiele, aber in der nächsten entdeckte er einen Schatz – Eisenwaren. Nicht viel, da der Keller offensichtlich von einem Energiestrahl gestreift worden war, aber genug, um ihn fassungslos vor dem Wunder dastehen zu lassen.
    Justin knurrte, als er nichts sah, das sich für ihn eignete. Mit ein paar Streichen hatte er die dünne Holztrennwand zum Nachbarkeller eingeschlagen, und nun kletterte er durch. Paul kam auf sein Rufen hin nach, aber er sah

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