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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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auffuhr und in Richtung Küche rannte. Er erwischte den alten Herrn gerade noch am Arm und zerrte ihn mit Gewalt zurück. Daß er bei dem Manöver mit beiden Schienbeinen gegen den Tisch stieß, verringerte seinen Zorn nicht gerade.
    »Verdammt, Justin, ich habe dir gesagt, du solltest Gerda zufrieden lassen, und ich habe es ernst gemeint. Sie hat Schwierigkeiten genug, ihre Arbeit in sechzehn Stunden zu schaffen, und kann keine zusätzlichen Aufregungen gebrauchen. Jetzt setz dich wieder und iß – und laß sie in Ruhe!«
    »Paul, eines Tages werde ich dir zeigen, daß ich dich immer noch verprügeln kann.« Justin Ehrlich ließ sich auf den Stuhl fallen, aber die Empörung in seinen Zügen blieb. »Diese Butter da ist ranzig! Ich habe ihr gesagt, daß ich keine ranzige Butter mag.«
    »Dann wirst du eben ohne auskommen müssen, wenn du keine Milchzentrifuge bauen willst. So muß die Milch leider stehenbleiben, bis die Sahne hochkommt. Man kann aus saurer Sahne keine süße Butter machten. Außerdem ist Butter Luxus. Wir können froh sein, daß wir Kühe besitzen.«
    »Ja. Müssen uns allerdings nach einem Bullen umsehen.« Harry Raeßler wischte den letzten Tropfen Rübensirup mit einem Stückchen Pfannkuchen auf und deutete düster durch die primitive Fensterscheibe auf die Welt vor dem Holzhaus, das sie mit Lehmziegeln verstärkt hatten. »Es ist nicht mehr die gleiche Welt, in die Sie geboren wurden, Mister Ehrlich. Klar, meine Frau tut, was sie kann, aber sie hat auch nur zwei Hände. Komm, Paul, wir machen uns jetzt besser an das Scheunendach.«
    Paul nickte und folgte seinem Partner ins Freie. Er spürte eine Erleichterung, daß er von seinem eigensinnigen Vater loskam. Der alte Herr wurde wohl senil, wenn er die Bedeutung des Wortes richtig verstanden hatte. Nichts als Gekeife und Geknurre! Sie führten ein Leben, das der Mehrzahl der anderen Überlebenden wie ein Himmelreich erschienen wäre – und es befanden sich wenige darunter, die älter als fünfzig waren. Er schüttelte wieder den Kopf und spaltete Schindeln von großen Fichtenklötzen, während Harry sich daran machte, ihren spärlichen Schatz an rostigen Nägeln geradezuklopfen.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da war ihm sein Vater fast wie ein Gott vorgekommen. Und er mußte auch zugeben, daß ihr jetziger Wohlstand nur zum Teil von seinen eigenen Bemühungen herstammte. Justin war auf die Insel MacQuarie geflohen, als er den Fünften Krieg vorhersah, und seine Vorkehrungen für den Aufenthalt hatten sich als ebenso vernünftig erwiesen wie die Wahl seines Zufluchtsortes. Mehr als zwanzig Jahre hatte er seine Forschungsarbeiten dort fortgesetzt, bis der Krieg von Nationen auf Dörfer zusammenschrumpfte und dann ganz ausbrannte. Und erst dann hatte er sich bereiterklärt, die lange, gefährliche Rückreise zu wagen.
    Aber so genau er die Folgen des Krieges vorhergesehen hatte, so hatte er sich doch geweigert, sie als gegeben hinzunehmen, sobald sie zurück waren, und alle Last lag seitdem auf Pauls Schultern. Die neunzehn Jahre des höllischen Krieges hatten das Schlimmste angerichtet; Hungersnöte hatten die Hälfte der überlebenden sechs Milliarden Menschen getötet. Die übrigen waren zurückgefallen und bildeten eine Mischung aus Pionieren und Farmern, und das Leben ging weiter. Zumindest gab es Land genug, und viel davon war noch unversehrt, wenn es auch an Ackergeräten fehlte.
    Dennoch, Paul hatte nicht schlecht gearbeitet. In den zwei Jahren, seit das Boot festgemacht und er es für andere Dinge getauscht hatte, war er durch das Land gezogen und hatte sich durchgeschachert, bis er diesen Platz erreicht und zur Hälfte erworben hatte. Und immer hatte er seinen Vater mitgezogen. Doch nun, seit die Raeßlers vor einem Vierteljahr ihre Partner geworden waren ...
    »Paul, verflixt, Paul, wo steckst du? Oh!« Der alte Herr stürmte um die Ecke der Scheune und fluchte über den Schutt, der am Boden herumlag. Er unterbrach die bitteren Gedanken seines Sohnes. »Hast du mir nicht gesagt, daß gestern meine Ausrüstung gekommen ist? Wo, zum Teufel, hast du sie versteckt?«
    Paul schnitt eine Grimasse, als er mit der Axt danebenschlug und eine Schindel zerbrach. »Im Holzschuppen. Die Männer waren zu müde, um das Zeug noch lange aufzuräumen, nachdem sie es den Snake River heraufgebracht hatten. Und höre dein Geschimpfe auf! Du hattest Glück, daß wir genug Tauschobjekte im Haus hatten, um die Leute bezahlen zu können. Ich würde den Snake River

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