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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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wahnsinnig!«
    »Vielleicht – geh lieber ins Dunkel nach unten, Grün, und ruhe dich ein wenig aus. Du bist überarbeitet. Ich spreche morgen mit dir, wenn du dich erholt hast. Komm jetzt, Gelb, wir haben noch viel Arbeit.«
    Grün sah mit hilfloser Wut, wie sie gingen.
     
    *
     
    Grün sagte langsam: »Tut mir leid, daß ich letzten Monat so explodierte; ich weiß selbst nicht, was mit mir los war.«
    »Vergiß es. Wir haben alle mal unsere schlechte Laune. Willst du sehen, was Gelb und ich geschafft haben?«
    Es standen Reihen mit geräumigen Tanks im Mittelpunkt des Raumes, jeder von einer Lampenbatterie bestrahlt. Blauviolett führte ihn an den Tanks vorbei. Einer enthielt Hunderte verschiedener Protozoen, die hin und her wirbelten. Im nächsten waren winzige Geschöpfe mit harten Panzern, die Gelenkglieder besaßen. Im nächsten wieder befanden sich Zellenhaufen und Farngewächse.
    »Erstaunlich ist vor allem die Vielzahl«, sagte Blauviolett. »Alle Arten von Monstrositäten werden geboren, aber die schlimmsten sterben oder vermehren sich nicht. Es scheint gar kein Ende zu nehmen.« Er machte eine Pause. »Grün, das ist der tollste Knüller des Jahrtausends. Hier verbergen sich ein Dutzend neuer Wissenschaften; ich bin erst ganz an der Oberfläche. Ich habe bis jetzt noch nichts veröffentlicht – hat keinen Zweck, mit der Priesterschaft Krach zu bekommen. Aber ich habe mit Safranorange und einigen anderen gesprochen. Sie sind alle begeistert und machen ebenfalls Experimente.
    Allerdings gibt es eine Menge Schwierigkeiten, von denen ich nichts gewußt habe. Sie brauchen nicht nur Wasser, um leben zu können, wir müssen auch ständig Sauerstoff in die Flüssigkeit pumpen.«
    »Sauerstoff? Weshalb?«
    »Zur Verbrennung. Sie bekommen ihre Energie durch chemische Reaktionen. Und noch etwas – sie fressen einander auf.«
    »Sie – was? «
    »Sie fressen einander auf. Sie brauchen schließlich etwas als Brennstoff, verstehst du? Also gut, sie verbrennen einander.« Er führte Grün zum ersten Tank zurück. »Da – sieh dir das an!«
    Eine Hydra hatte die sechs Arme vorgeschnellt und sich ein heftig zappelndes Protozoon geschnappt. Während sie zusahen, sog sie das widerstrebende Tierchen in den eigenen Körperhohlraum und verschlang es.
    Grün zog sich zurück. »Das ist – grauenhaft.«
    »Aber auch faszinierend.«
    »Ja, das auch. Aber – die Sache gefällt mir nicht, Blauviolett. All dieses hungrige, grausame, unvernünftige Leben! Hast du hier etwas ins Rollen gebracht, das du nicht mehr aufhalten kannst?«
    Blauviolett wirkte nachdenklich. »Ich glaube nicht – ohne meine Betreuung könnten die Wesen nicht leben. Ob ich allerdings die Willenskraft zum Aufhören habe, ist eine andere Frage. Ich glaube nicht, daß ich es freiwillig täte, selbst wenn es einen guten Grund dafür gäbe – was bisher nicht der Fall ist. Weshalb fragst du?«
    Grün wollte antworten, doch er unterbrach sich, als Gelb in das Zimmer schoß. »Boß!« strahlte er erregt. »Priester kommen!«
    »Wie viele?« fragte Blauviolett scharf.
    »Dutzende – in Panzergleitern. Vom Westen.«
    Blauviolett jagte zum Fenster, gefolgt von Grün. Eine Flotte von fünf großen Booten kam mit grimmiger Entschlossenheit auf das Gebäude zu. »Das ist kein Nachmittagsbesuch«, sagte er. »Hast du eine Batterie?« Er wandte sich blitzschnell ab, ohne Grüns Antwort abzuwarten.
    »Gelb!« Der Assistent kam blitzschnell zurück ins Zimmer und zog einen großen metallischen Zylinder auf Rädern hinter sich her. Dann holte er drei kleinere Ausgaben des Apparats. »Ah, da bist du ja. Braver Bursche!«
    Er warf einen der kleinen Zylinder Grün zu. »Da, fang!« Wie gelähmt vor Furcht, ließ Grün ihn zu Boden fallen. Die näherkommende Armada jagte auf das Gebäude zu und verteilte sich dann mit militärischer Präzision um das Labor. Ein harter Energiestrahl ging haarscharf an ihm vorbei und zerstörte ein paar Geräte hinter ihm. Er duckte sich ängstlich und hob den kleinen Zylinder auf.
     
3
     
    An der gegenüberliegenden Wand kauerten Blauviolett und Gelb je an einem Fenster, Blauviolett mit dem großen Zylinder und Gelb mit den beiden kleinen. Als die Flugzeuge vorbeirasten, entnahmen sie den Batterien Energie und gaben sie in hellen, tödlichen Strahlen wieder von ihren Körpern ab. Immer und immer wieder sprangen sie zur Seite, als vernichtende Strahlen die Stellen trafen, an denen sie Sekunden zuvor gestanden hatten. Das Innere des Raumes

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