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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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spitzen Krallen auf seine Schulter legte und ihn in die Knie zwang. Toms Blick schweifte zu Kira und verriet ihr, was er durchmachte. O Mann, jetzt war sie ihm was schuldig.
    Schließlich schien das Tier zu erkennen, dass er es nicht attackieren würde, obwohl es ihn bedroht und zur Unterwerfung gezwungen hatte.
    »Siehst du?«, fragte Kira. »Er tut dir nichts, Cujo. Keiner der Männer da drüben im Wald wird dich verletzen, weil wir dein Vertrauen gewinnen wollen. Hoffentlich können wir auch dir vertrauen.«
    Ich will laufen.
    »Dann lauf los.« Cujo wandte ihren massiven Kopf zu Kira und schien zu glauben, sie hätte sich verhört. Eindeutig, ein Vertrauenstest. Wenn die Wölfin die Flucht ergriff, wäre es schwierig – vielleicht sogar unmöglich, sie wieder einzufangen. Nun scharrte sie im Gras. Wahrscheinlich versuchte sie zu entscheiden, ob das ein Trick war. Und dann rannte sie blitzschnell davon, sprang über den Bach und verschwand zwischen den Bäumen.
    »Soll ich ihr folgen?«, fragte Tom und stand auf.
    »Nein. Lass sie laufen. Diese Entscheidung muss sie selber treffen.«
    Stöhnend schüttelte Neema den Kopf. »Wenn Rik abhaut, wird Dev dir die Hölle heißmachen, Kira.«
    »Keine Bange, sie wird zurückkommen«, erwiderte Kira.
    Eine Zeit lang schwiegen sie, bis in der Ferne ein fröhliches Gekläff erklang und die Stille zerriss.
    Sie warteten – so lange, dass Kira zwei Stunden später nervös wurde, von ihrem Sexhunger gepeinigt. Neema zog ein Funkgerät aus ihrer Tasche und verkündete, sie müsse Bericht über die Situation erstatten und einen Fährtenlesertrupp beauftragen, nach Cujo zu suchen.
    »Nicht.« Kira schlang die Arme um ihren Oberkörper. Die Augen zusammengekniffen, starrte sie in den Wald. »Sie kommt zurück. Das weiß ich.«
    »Noch länger können wir nicht warten«, protestierte Neema.
    Scheiße. »Komm schon, komm schon«, murmelte Kira. Und als hätte Cujo ihre Stimme gehört, schnellte sie aus dem Gebüsch und wedelte mit dem Schwanz, ließ die Zunge aus dem Maul hängen und machte den Eindruck, soeben hätte sie die schönsten Stunden ihres Lebens genossen. Kira roch kein Blut. Also hatte sie niemanden getötet, aber wahrscheinlich ein paar Waldtiere in die Flucht geschlagen.
    In gemächlichem Trott näherte sie sich Kira und setzte sich ins Gras.
    Also habt ihr gewartet – und mich nicht gejagt.
    »Weil du selber entscheiden solltest, ob du zurückkommen willst.«
    Darf ich noch mal davonlaufen? An anderen Tagen?
    »Sooft wie möglich wird Rik dich rauslassen, solange du versprichst, keine Menschen zu verletzen oder Tiere zu töten, nur so zum Spaß. Vor allem gezähmte Tiere darfst du nicht umbringen.«
    Ärgerlich schnaubte Cujo. Doch dann stand sie auf und presste ihren Kopf an Kiras Schenkel. Mit dieser kleinen Geste bekundete sie ihre Zustimmung.
    Kira kniete nieder und umschlang den pelzigen Hals. »Willkommen in unserer Familie.«
    Vorsichtig streichelten Neema und Sela den musku lösen Rücken der Wölfin. Kira bedeutete den Sicherheitsleuten, das Versteck zu verlassen und das Tier ebenfalls zu tätscheln. Obwohl es seine Muskeln anspannte, als die Männer es berührten, wehrte es sich nicht dagegen.
    Nachdem jeder Cujo liebkost hatte und zurückgetreten war, ging auch Kira auf Distanz. »Können wir Rik jetzt wiederhaben?«
    Cujo warf einen letzten sehnsüchtigen Blick in den Wald. Dann begann die Verwandlung.
    KEUCHEND STAND RIK IM KLEINEN KREIS der ACRO-Agentinnen. Nach der Transformation schmerzte ihr ganzer Körper. Trotzdem lächelte sie froh und zufrieden. Cujo hatte sich ordentlich benommen, ohne dass sie sie beeinflusst hätte. Es war ihr sehr schwergefallen, nicht einzugreifen. Doch sie hatte es geschafft, ihr Bewusstsein erfolgreich ausgeschaltet und versucht, keinerlei Kontrolle auszuüben.
    Das Tier hatte seine Entscheidung allein und ungestört treffen sollen – und alles richtig gemacht.
    Vorhin waren die Agenten aus Rücksicht auf ihre Privatsphäre für eine Weile weggegangen, damit sie sich nicht vor ihren Augen anziehen musste. Ihre Schamgefühle hatte Itor zwar aus ihr herausgefoltert – aber trotzdem war sie dankbar für das höfliche Verhalten der Männer.
    »Nun sind wir beide frei«, sagte sie zu niemandem im Besonderen und knöpfte ihr schwarzes Uniformhemd zu. »Wir haben es geschafft. Auch Cujo hat sich unter Kontrolle. Genauso wie ich.«
    Kira umarmte sie. »Oh, ich freue mich so für dich.«
    »Ja, ich bin auch froh.« Endlich

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