Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesponnen aus Gefuehlen

Gesponnen aus Gefuehlen

Titel: Gesponnen aus Gefuehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
Vom Netzwerk:
Keine Sorge, Batiste. Halten Sie bloß Ihren Enkel von ihr fern.«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Die Hochzeit mit FitzAlans Tochter ist beschlossen. Spätestens dann wird er sie vergessen.«
    Die Herren erhoben sich und gingen in den Flur. »Ihr habt die Männer mit, um die ich Euch gebeten habe?«
    »Natürlich.« Beaufort half Batiste in den Mantel. »Sie sind äußerst diskret und zuverlässig.«
    Vor der Tür warteten zwei Limousinen. Batiste gab Beaufort die Adresse und ließ sich von Harold in den Wagen helfen.
    »Das Miststück wird bekommen, was es verdient. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Beaufort ist ein Sadist. Das Mädchen hätte es besser haben können«, erklärte er an Sirius gewandt.
    Harold, der den Wagen zum vereinbarten Treffpunkt lenkte, überlief bei diesen Worten eine Gänsehaut. Von Sirius war lediglich ein zustimmendes Grunzen zu vernehmen.
     
    *********
     
    Jules sah ihrer Freundin verblüfft entgegen. Sie ließ sich auf dem Barhocker neben ihr nieder und grinste.
    »Na, wie findet ihr mich?« Marie schüttelte die roten Locken der Perücke, die sie trug.
    »Wahnsinn«, sagte Colin, der als Erster seine Sprache wiederfand.
    »Ich habe euch doch gesagt, dass Luke ein Künstler ist. Er verwandelt jeden.«
    Jules nickte anerkennend.
    »Hier drin ist niemand, den wir nicht kennen. Colin geht gleich mit ein paar Leuten zum Rauchen vor die Tür und schaut nach, ob er etwas Ungewöhnliches sieht.«
    »Ich hoffe, ich kann mich gut genug verstellen und krieg keinen Hustenanfall.«
    »Du machst das schon«, Marie klopfte ihm aufmunternd auf den Arm. »Luke braucht mit den anderen noch eine Weile. Er gibt uns Bescheid.«
    »Ich hoffe, sie fallen darauf herein. Er muss sich eigentlich wundern, weshalb er dich nicht hat reinkommen sehen.«
    »Hoffen wir, dass es ihm ausreicht, Lucy überhaupt zu sehen.«
    Jules nickte.
    Colin verließ mit ein paar von seinen Freunden die Bar und sah sich aufmerksam um, während er an einer Zigarette zog.
    »Ekelhaftes Zeug«, murmelte er. Zwei schwarze Limousinen bogen im Schritttempo um die Ecke und hielten vor der Bar. Er konnte hinter den getönten Scheiben niemanden erkennen, aber das war auch nicht nötig.
    Colin warf die Zigarette auf den Boden und trat sie aus.
    »Es geht los. Er ist mit zwei Autos hier«, flüsterte er den Mädchen drinnen zu.
    Jules wurde eine Spur blasser. »Dann hat er Verstärkung mitgebracht.« Die drei Freunde sahen sich an.
    »Das ist doch egal. Wir haben sowieso damit gerechnet, dass sie uns verfolgen. Es wird trotzdem gelingen«, sagte Marie.
    Jules reichte ihr ein Handy und einen Umschlag, in dem Batiste, falls er sie beobachten ließ, Geld vermuten sollte.
    »Wissen alle Bescheid?«, fragte sie Colin.
    »Ich habe mit jedem gesprochen. Sie denken, das sei ein Spiel. Es wird klappen, schließlich gibt es später Freibier für alle.«
     
    *********
     
    »Was ist mir denn da ins Netz gegangen?« Orions Stimme grollte durch den Raum.
    Lucy klammerte sich am Geländer der Treppe fest. Das hätte nicht passieren dürfen. Sie wog ihre Chance ab, dem Riesen zu entkommen. Sie hatte keine. Sie kam nicht einmal an ihm vorbei. Und selbst wenn, der Raum dahinter war zu klein. Überall versperrten die Särge den Weg. In Ermangelung einer Alternative tastete Lucy sich rückwärts die Treppe hinunter. Orion stellte den Korb, in dem sich vermutlich Nathans Abendessen befand ab, und kam langsam auf sie zu. In Lucys Kopf ratterte es. Ihre Beine zitterten. Sie durfte ihm ihre Furcht nicht zeigen.
    »Es wäre besser, wenn Sie mich gehen ließen.«
    »Es wäre besser, wenn ich Sir de Tremaine anriefe und ihm sagte, dass er umsonst nach London gefahren ist.«
    Zu Lucys Entsetzen zog er ein Handy aus der Jackentasche, das in seiner Pranke vollständig verschwand. Er drückte auf eine Taste und hielt sich das Gerät ans Ohr.
    Lucy hielt den Atem an.
    Nach ein paar Sekunden blickte der bullige Mann auf das Display. »Du hast Glück«, sagte er. »Hier unten haben wir keinen Empfang. Ich bringe dich auf dein Zimmer, und es wäre besser, wenn du keine Dummheiten machst. Wir haben noch eine Rechnung offen, wir zwei.«
    Lucy war stehen geblieben. In Spielfilmen war es immer gut, wenn man seinen Feind in ein Gespräch verwickelte, fiel ihr ein. Vielleicht half das auch im wahren Leben. Jede Minute, die sie hatte, war ein Gewinn.
    »Welche Rechnung?«, fragte sie.
    »Der junge Herr hat mich angeschossen und das wegen dir«, erklärte er.
    »Er

Weitere Kostenlose Bücher