Gespräche mit Gott - Band 1
könnten. Länger als das Alter dieses Universums mal des Alters des Universums. Ihr seht also, wie jung – wie neu – meine Erfahrung von mir selbst ist!
Ich kann dir wiederum nicht folgen. Deine Erfahrung von dir selbst?
J A. LASS ES mich dir so erklären.
Am Anfang war nur das, was Ist, und nichts anderes. Doch Alles-Was-Ist konnte sich nicht selbst erkennen – weil Alles-Was-Ist alles war, was da war, und nichts sonst. Und daher war Alles-Was-Ist … nicht. Denn in Abwesenheit von etwas anderem ist Alles-Was-Ist nicht.
Das ist das große Ist/Ist Nicht, auf das sich die Mystiker seit Anbeginn der Zeit bezogen haben.
Alles-Was-Ist wußte, das es alles war, was da war – aber das war nicht genug, weil es seine vollendete Großartigkeit nur begrifflich, nicht aber erfahrungsgemäß erkennen konnte.
Doch es sehnte sich nach der Erfahrung seiner selbst, es wollte wissen, was es für ein Gefühl ist, so großartig zu sein. Das war jedoch unmöglich, weil schon der Begriff »großartig« relativ ist. Alles-Was-Ist konnte nicht wissen, was für ein Gefühl es ist, großartig zu sein, solange sich nicht das, was nicht ist, zeigte. In der Abwesenheit von dem, was nicht ist, ist das, was IST, nicht.
Verstehst du das?
Ich denke, ja. Fahre fort.
G UT. ALLES-WAS-IST wußte eines, nämlich daß da nichts anderes war. Und so konnte und würde es sich niemals von einem Bezugspunkt außerhalb seiner selbst kennenlernen.
Ein solcher Punkt existierte nicht. Es existierte nur ein Bezugspunkt, und das war der einzige Ort im Innern. Das »Ist/Ist Nicht.« Das Bin/Bin Nicht.
Doch das Alles von Allem entschied sich dazu, sich selbst erfahrungsgemäß kennenzulernen.
Diese Energie – diese reine, unsichtbare, unhörbare, unwahrnehmbare und von daher einem-jeden-anderen-unbekannte Energie – entschied sich, sich selbst als diese vollendete Großartigkeit zu erfahren, die Es war. Und es erkannte, daß es sich dazu eines Bezugspunkts im Innern bedienen mußte.
Es folgerte ganz richtig, daß jeder Teil Seiner Selbst notwendigerweise weniger als das Ganze sein mußte, und daß, wenn es sich selbst in Teile aufteilte, jeder Teil, der ja weniger war als das Ganze, auf den Rest Seiner Selbst blicken und Großartigkeit wahrnehmen konnte.
Und so teilte sich Alles-Was-Ist in sich selbst – wurde in einem gloriosen Augenblick das, was dies ist, und das, was das ist. Zum ersten Mal existierten dies und das gesondert voneinander. Und doch existierte beides zugleich und tat all das, was keines von beidem war.
So kam es, daß plötzlich drei Elemente existierten: Das, was hier ist. Das, was dort ist. Und das, was weder hier noch dort ist, aber existieren muß, damit das Hier und das Dort existieren können.
Es ist das Nichts, in dem alles enthalten ist. Es ist der Nicht-Raum, der den Raum enthält. Es ist das Alles, das die Teile enthält.
Kannst du das verstehen?
Kannst du dem folgen?
Ich denke, ja. Ob du es glaubst oder nicht, du hast das so klar dargestellt, daß ich meine, es tatsächlich zu verstehen.
I CH WERDE NOCH weiter gehen. Nun, dieses Nichts, in dem alles enthalten ist, ist das, was manche Menschen Gott nennen. Doch das ist auch nicht ganz präzise, denn dies hieße, daß es etwas gibt, das Gott nicht ist – nämlich alles, was nicht »nichts« ist. Aber ich bin Alle Dinge – sichtbar und unsichtbar. Deshalb ist die Beschreibung von mir als das Große Unsichtbare, das Kein-Ding oder der Raum Dazwischen, eine im wesentlichen dem Osten entstammende mystische Definition von Gott, nicht präziser als die im Westen geläufige praktische Definition, derzufolge Gott alles ist, was sichtbar ist. Das Verständnis derer, die glauben, daß Gott Alles-Was-Ist und Alles-Was-Nicht-Ist ist, ist korrekt.
Nun, durch die Erschaffung dessen, was »hier«, und dessen, was »dort« ist, versetzte Gott sich in die Lage, sich selbst zu erkennen. Im Moment dieser großen Explosion aus dem Innern erschuf Gott die Relativität – das größte Geschenk, das Gott je sich selbst machte. Von daher ist die Beziehung das größte Geschenk Gottes an euch, ein Punkt, über den wir später im einzelnen sprechen werden.
Aus dem Kein-Ding ging also Alles hervor – ein spirituelles Ereignis, das völlig vereinbar, identisch ist mit dem, was eure Wissenschaftler die Theorie des Urknalls nennen.
Mit der rasend schnellen Ausbreitung der Elemente wurde die Zeit erschaffen, denn ein Ding war erst hier, dann war es dort – und die Dauer seiner
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