Gespräche mit Gott - Band 1
vor.
Verbanne sämtliche negativen Gedanken aus deinen mentalen Gebäuden. Verliere jeglichen Pessimismus. Entlasse alle Zweifel. Sag dich von allen Ängsten los. Diszipliniere deinen Geist und bring ihn dazu, am ursprünglichen schöpferischen Gedanken festzuhalten.
Wenn deine Gedanken klar und beständig sind, dann fang an, sie als Wahrheit auszusprechen. Formuliere sie laut. Bediene dich des großen Befehls, der die schöpferische Macht aufruft: Ich bin. Mach diese Aussagen des »Ich bin« auch anderen gegenüber. »Ich bin« ist die stärkste schöpferische Aussage im Universum. Was immer du denkst, was immer du sagst, die entsprechenden Erfahrungen werden nach den Worten »Ich bin« in Gang gesetzt, herbeigerufen, zu dir gebracht.
Das Universum kennt keine andere Weise des Funktionierens. Es kennt keine andere Route, die es nehmen kann.
Das Universum reagiert auf das »Ich bin« wie der Geist in der Flasche.
Du sagst »Entlasse alle Zweifel, sag dich von allen Ängsten los, verliere allen Pessimismus« so, als ginge es darum, einen Laib Brot zu holen. Aber diese Dinge sind leichter gesagt als getan. »Verbanne sämtliche negativen Gedanken aus deinen mentalen Gebäuden« könnte genausogut heißen: »Erklimme den Everest – vor dem Mittagessen.« Das ist eine ziemlich gewaltige Anforderung.
D IE ZÄHMUNG DEINER Gedanken, die Kontrolle über sie ist nicht so schwierig, wie es vielleicht erscheint (übrigens, was das angeht, auch nicht das Erklimmen des Everest). Es ist alles eine Sache der Disziplin, eine Frage der Absicht.
Der erste Schritt besteht darin, daß du lernst, deine Gedanken zu überprüfen,- über das nachzudenken, worüber du nachdenkst.
Wenn du dich dabei ertappst, daß du negative Gedanken hegst – Gedanken, die deine höchste gedankliche Vorstellung von etwas negieren –, dann denk noch einmal! Ich möchte, daß du das tust, buchstäblich. Wenn du denkst, daß du eine Depression hast, in der Patsche sitzt und nichts Gutes dabei herauskommen kann – denk noch einmal!
Wenn du denkst, daß die Welt ein gräßlicher Ort ist, voller negativer Ereignisse – denk noch einmal. Wenn du denkst, daß dein Leben auseinanderbricht und du es anscheinend nie wieder zusammensetzen kannst – denk noch einmal.
Du kannst dich dazu trainieren. (Schau, wie gut du es dir beigebracht hast, es nicht zu tun!) Ich danke dir. Der Prozeß wurde mir noch nie so klar und deutlich erklärt. Ich wollte, es wäre alles so leicht getan wie gesagt, aber jetzt verstehe ich zumindest besser – denke ich.
N A GUT. FALLS du eine Repetition der Lektion brauchst – wir haben ja noch einige Leben.
5
Was ist der wahre Weg zu Gott?
Ist es der Weg der Entsagung, wie manche Yogis glauben?
Und wie steht es mit dem, was man Leiden nennt? Sind Leiden und Dienen der Weg, der zu Gott führt, wie viele Asketen behaupten? Verdienen wir uns den Weg in den Himmel dadurch, daß wir »gut sind–, wie so viele Religionen lehren? Oder sind wir frei zu tun, wie es uns beliebt, können wir jede Regel brechen oder ignorieren, irgendwelche traditionellen Lehren beiseite lassen, uns hemmungslos in alles mögliche stürzen und ins Nirwana eingehen, wie viele New-Age-Anhänger meinen? Wie ist es nun?
Strenge moralische Prinzipien oder tu, wie dir beliebt? Traditionelle Werte oder schaff sie dir selbst, so wie es sich eben ergibt? Die Zehn Gebote oder die Sieben Schritte zur Erleuchtung?
D U HAST EIN großes Bedürfnis danach, daß es entweder so oder so sein soll, nicht wahr … Könnte es nicht alles das sein?
Ich weiß nicht. Ich frage dich.
D ANN WILL ICH dir so antworten, wie du es am besten verstehen kannst, obwohl ich dir jetzt auch sage, daß die Antwort in deinem Innern liegt. Ich sage das allen Menschen, die meine Worte hören und meine Wahrheit suchen.
Jedem Herz, das ernsthaft die Frage nach dem Weg zu Gott stellt, wird die Antwort gezeigt. Ein jeder erhält eine tief im Herzen empfundene Wahrheit. Kommt zu mir auf dem Weg eures Herzens, nicht über eine Verstandesreise. Ihr werdet mich nie in eurem verstandesmäßigen Bewußtsein finden.
Um Gott wirklich zu erkennen und zu erfahren, müßt ihr euren Verstandesbereich verlassen?
Doch deine Frage verlangt eine Antwort, und ich werde mich der Vehemenz deiner Befragung nicht entziehen.
Ich werde mit einer Aussage beginnen, die dich bestürzen und vielleicht viele Menschen in ihren Empfindungen verletzen wird: So etwas wie die Zehn Gebote gibt es nicht.
Was, es gibt
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