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Gespräche mit Gott - Band 1

Titel: Gespräche mit Gott - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neale Donald Walsch
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existieren. Denkt daran, ihr seid nicht, wenn alles andere abwesend ist. Was ihr seid, seid ihr nur in Relation zu anderem, das nicht ist. So verhalten sich die Dinge in der Welt des Relativen im Gegensatz zur Welt des Absoluten – wo ich meinen Wohnsitz habe.
    Wenn ihr das erst einmal klar versteht, zutiefst begreift, werdet ihr intuitiv jede Erfahrung, jede menschliche Begegnung und ganz besonders persönliche menschliche Beziehungen segnen, denn ihr erkennt sie als im höchsten Sinn konstruktiv an. Euch wird klar, daß sie genutzt werden können, genutzt werden müssen und genutzt werden (ob euch nun an ihnen gelegen ist oder nicht), um zu gestalten, wer-ihr-wirklich-seid.
    Diese Gestaltung kann eine herrliche Schöpfung nach eurem eigenen, ganz bewußten Plan sein oder ein sich rein aufs Geratewohl ergebendes Gebilde. Ihr habt die Wahl, eine Person zu sein, wie sie sich einfach aus den Ereignissen heraus ergibt, oder eine, die das ist, was sie angesichts der Ereignisse zu sein und zu tun entschieden hat. In letzterem Fall wird die Erschaffung des Selbst zur bewußten Angelegenheit, wird in dieser Erfahrung das Selbst verwirklicht.
    Segnet daher jede Beziehung, betrachtet jede als eine besondere Beziehung und als formend für das, wer-ihr-seid, und jetzt entscheidet euch, zu sein.
    Nun bezieht sich deine Frage auf die persönlichen menschlichen Beziehungen der romantischen Art, und ich verstehe das. Laß mich also ganz speziell und ausführlich auf die menschlichen Liebesbeziehungen zu sprechen kommen – die euch weiterhin soviel Schwierigkeiten bereiten!
    Wenn menschliche Liebesbeziehungen scheitern (Beziehungen scheitern nie wirklich außer im rein menschlichen Sinn, nämlich daß sie nicht das erbrachten, was ihr wolltet), dann aus dem Grund, weil sie unter falschen Voraussetzungen eingegangen worden sind.
    (»Falsch« ist natürlich ein relativer Begriff, der gemessen wird an dem, was »richtig« ist – was immer das ist! In eurer Sprache ließe sich präziser formulieren: Beziehungen scheitern – verändern sich – meist dann, wenn sie aus Gründen eingegangen wurden, die für ihr Überleben nicht gänzlich nützlich oder zuträglich waren.)
    Die meisten Menschen gehen Beziehungen ein, indem sie mit einem Auge auf das schielen, was sich aus ihnen her-ausholen läßt, statt daran zu denken, was in sie investiert werden kann.
    Der Zweck einer Beziehung ist der, daß ihr entscheidet, welchen Teil von euch selbst ihr gerne »sich zeigen« lassen würdet, und nicht, welchen Teil des anderen ihr einfangen und festhalten könnt.
    Beziehungen – wie alles im Leben – können nur einen einzigen Sinn und Zweck haben: nämlich den, daß ihr seid und entscheidet, wer-ihr-wirklich-seid.
    Es ist sehr romantisch zu sagen, daß ihr »nichts« wart, bevor dieser andere besondere Mensch daherkam, doch das stimmt nicht. Schlimmer noch – ihr setzt damit die andere Person unter unglaublichen Druck, alles mögliche sein zu müssen, was sie gar nicht ist.
    Weil sie euch nicht »enttäuschen« möchte, strengt sie sich an im Versuch, all diese Dinge zu sein und zu tun, bis sie nicht mehr kann. Sie vermag euer Bild von ihr nicht länger auszumalen. Sie kann die Rolle nicht länger erfüllen, die ihr zugewiesen wurde. Ihr Unmut steigert sich – bis hin zur Wut.
    Schließlich beginnt diese andere besondere Person, um sich selbst (und die Beziehung) zu retten, wieder ihr wahres Selbst einzufordern, und handelt stärker in Übereinstimmung mit dem, wer-sie-wirklich-ist. Etwa zu dieser Zeit sagt ihr dann, daß sie sich »wirklich verändert« hat.
    Es ist sehr romantisch zu sagen, daß ihr euch nun, wo diese andere besondere Person in euer Leben getreten ist, vollständig fühlt. Doch der Sinn und Zweck einer Beziehung besteht nicht darin, daß ihr eine andere Person habt, die euch vervollständigt, sondern darin, daß ihr mit dieser anderen Person eure Vollständigkeit teilen könnt.
    Dies ist ein Paradoxon aller menschlichen Beziehungen: Um vollständig erfahren zu können, wer-ihr-seid, braucht ihr nicht unbedingt einen bestimmten anderen Menschen, und doch … seid ihr ohne einen anderen nichts.
    Dies sind das Rätsel und das Wunder, die Frustration und die Freude der menschlichen Erfahrung. Es bedarf eines tiefen Verstehens und der absoluten Bereitschaft, in diesem Paradoxon so zu leben, daß es Sinn macht. Ich beobachte, daß sich nur sehr wenige Menschen daran halten.
    Die meisten von euch beginnen jene Jahre, in denen

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