Gespräche mit Gott - Band 1
Selbst verursacht die meiste Bitterkeit in solchen Paarbeziehungen.
Zwei Menschen tun sich zu einer Partnerschaft zusammen in der Hoffnung, daß das Ganze größer sein wird als die Summe seiner Teile, nur um schließlich festzustellen, daß es sich vermindert. Sie haben das Gefühl, weniger zu sein, als sie es als Singles waren. Sie meinen, weniger befähigt, weniger aufregend, weniger attraktiv zu sein, weniger Freude, weniger Zufriedenheit zu empfinden.
Sie empfinden es deshalb, weil sie weniger sind. Sie haben das meiste von dem, was sie sind, aufgegeben, um in ihrer Beziehung sein und bleiben zu können.
So waren Beziehungen nie gedacht. Und doch werden sie in dieser Weise von mehr Menschen erlebt, als ihr je kennenlernen könntet.
Warum? Warum ?
W EIL DIE MENSCHEN den Kontakt zum Sinn und Zweck der Beziehungen verloren haben (falls ihnen ein solcher Kontakt überhaupt je vergönnt war).
Wenn ihr euch nicht mehr als heilige Seelen seht, die sich auf einer heiligen Reise befinden, könnt ihr auch nicht den Zweck, den letztlichen Grund für alle Beziehungen erkennen.
Die Seele trat in den Körper ein, und der Körper erwachte zum Leben zum Zweck der Evolution. Ihr entwickelt euch weiter, entfaltet euch, seid am Werden. Und ihr benutzt eure Beziehung zu allem, um zu entscheiden, was ihr werdet.
Das ist die Aufgabe, um derentwillen ihr hierhergekommen seid. Das ist die Freude am Erschaffen, am Kennenlernen des Selbst, am bewußten Werden zu dem, was ihr nach eurem Wunsch sein wollt. Das ist mit Selbst-Bewußtsein gemeint.
Ihr habt euer Selbst in die Welt der Relativität gebracht, damit euch die Instrumente zur Verfügung stehen, mit deren Hilfe ihr das, was-ihr-wirklich-seid, kennenlernen und erfahren könnt. Wer-du-bist ist das, als was du dich erschaffst, um mit dem ganzen Rest in Beziehung zu stehen.
Eure persönlichen Beziehungen sind die wichtigsten Elemente in diesem Prozeß. Deshalb sind sie heiliger Boden.
Sie haben im Grunde nichts mit dem anderen zu tun, haben aber doch, da sie einen anderen beinhalten, alles mit dem anderen zu tun.
Das ist die göttliche Dichotomie. Das ist der geschlossene Kreis. Daher ist die Aussage »Gesegnet seien die Selbst-Zentrierten, denn sie werden Gott erfahren«, gar nicht so radikal. Es ist vielleicht kein schlechtes Ziel im Leben, den höchsten Teil deines Selbst zu kennen, zu erfahren und dort zentriert zu bleiben.
An erster Stelle muß also die Beziehung zu eurem Selbst stehen. Ihr müßt als erstes lernen, euer Selbst zu achten, zu schätzen und zu lieben.
Ihr müßt zuerst euer Selbst als würdig ansehen, bevor ihr einen anderen als würdig ansehen könnt. Ihr müßt zuerst euer Selbst als gesegnet ansehen, bevor ihr einen anderen als gesegnet ansehen könnt. Ihr müßt zuerst euer Selbst als heilig erkennen, bevor ihr die Heiligkeit im anderen an-erkennen könnt.
Wenn ihr den Karren vor den Ochsen spannt – wie es die meisten Religionen von euch fordern – und einen anderen als heilig anerkennt, bevor ihr euch selbst als heilig akzeptiert, werdet ihr das eines Tages übelnehmen. Wenn es etwas gibt, das keiner von euch tolerieren kann, dann ist es das, daß jemand heiliger ist als ihr. Doch eure Religionen zwingen euch dazu, daß ihr andere heiliger nennt als euch.
Und ihr befolgt das auch – für eine Weile. Dann kreuzigt ihr sie.
Ihr habt (auf die eine oder andere Weise) alle meine Lehrer gekreuzigt, nicht nur einen. Und das tatet ihr nicht, weil sie heiliger waren als ihr, sondern weil ihr sie dazu gemacht habt.
Meine Lehrer verkündeten sämtlich die gleiche Botschaft.
Und diese lautete nicht »Ich bin heiliger als ihr«, sondern “Ihr seid so heilig, wie ich es bin«.
Das ist die Botschaft, die zu hören ihr nicht fähig wart; das ist die Wahrheit, die ihr nicht akzeptieren konntet. Und deshalb könnt ihr euch auch nie ganz wahrhaftig und rein in einen anderen verlieben. Denn ihr habt euch nie ganz wahrhaftig und rein in euer Selbst verliebt.
Und so sage ich euch dies: Konzentriert und begründet euch jetzt und für immer auf euer Selbst. Schaut euch in jedem Moment an, was ihr seid, tut und habt, und nicht, was beim anderen stattfindet.
Ihr findet euer Heil nicht in der Aktion des anderen, sondern in eurer Reaktion.
Ich weiß zwar, daß es nicht so gemeint ist, aber manchmal hört sich das so an, als sollten wir uns nicht darum bekümmern, wie andere in einer Beziehung mit uns umgehen. So, als sei ihnen alles erlaubt und als blieben wir
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