Gespräche mit Gott - Band 1
Beziehungen eingelassen, weil du »verliebt« warst.
Das stimmt genau.
U ND ICH GLAUBE nicht, daß du innehieltest, um dich zu fragen, warum du dich »verliebt« hast. Was es war, worauf du reagiert hast. Welches Bedürfnis oder welche Reihe von Bedürfnissen erfüllt wurde.
Bei den meisten Menschen ist die Liebe eine Reaktion auf ein Bedürfnis, das erfüllt werden möchte.
Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Du brauchst dies, ein anderer braucht das. Ihr beide seht im anderen eine Chance für die gegenseitige Erfüllung von Bedürfnissen. Also laßt ihr euch – stillschweigend – auf einen Handel ein. Ich gebe dir, was ich habe, wenn du mir gibst, was du hast.
Das ist eine Transaktion. Aber ihr verschweigt die Wahrheit darüber. Ihr sagt nicht: »Bei diesem Handel gebe ich dir sehr viel.« Ihr sagt: »Ich liebe dich sehr«, und damit beginnt die Enttäuschung.
Diesen Punkt hast du schon klargestellt.
J A, UND DU hast dies schon getan – nicht einmal, sondern mehrere Male.
Manchmal scheint sich dieses Buch im Kreis zu bewegen, stellt dieselben Punkte immer und immer wieder klar.
S O ÄHNLICH WIE im Leben.
Touché.
D ER VORGANG IST der, daß du Fragen stellst und ich sie nur beantworte. Wenn du dieselbe Frage in drei Varianten stellst, muß ich sie eben weiterhin beantworten.
Vielleicht erhoffe ich mir eine andere Antwort von dir. Du nimmst eine Menge Romantik weg, wenn ich dich zum Thema Beziehungen befrage. Was ist denn falsch daran, wenn ich mich Hals über Kopf verliebe, ohne vorher darüber nachzudenken?
N ICHTS. VERLIEBE DICH in dieser Weise in so viele Menschen, wie du möchtest. Aber wenn du mit einer Person eine lebenslange Beziehung eingehen willst, dann möchtest du dir vielleicht zusätzlich auch ein paar Gedanken darüber machen.
Wenn du es andererseits genießt, Beziehungen wie einen Fluß zu durchqueren – oder noch schlimmer, in einer Beziehung bleibst, weil du glaubst, sie »aufrechterhalten zu müssen«, und dann ein Leben in stiller Verzweiflung führst –, wenn du es genießt, diese Muster der Vergangenheit zu wiederholen, dann mach weiter so.
Ja, schon gut. Ich hab’s kapiert. Du bist ziemlich unnachgiebig, nicht wahr?
D AS IST DAS Problem mit der Wahrheit. Die Wahrheit ist unnachgiebig. Sie läßt dich nicht in Ruhe. Sie schleicht sich von allen Seiten an dich heran und zeigt dir, was wirklich ist. Das kann ärgerlich sein.
Okay. Ich will also die Instrumente für das Eingehen einer langfristigen Beziehung finden – und du sagst, eines davon ist, daß wir die Beziehung in bewußter Absicht eingehen.
J A. VERGEWISSERT EUCH, du und deine Gefährtin, daß ihr euch in der Absicht einig seid.
Wenn ihr euch auf bewußter Ebene beide darin einig seid, daß der Zweck eurer Beziehung darin besteht, daß ihr eine Gelegenheit, keine Verpflichtung, erschaffen wollt für Wachstum, für den vollen Ausdruck des Selbst, für ein Leben, das sich zu seinem höchsten Potential aufschwingt, für die Heilung jedes falschen Gedankens oder jeder minderen Vorstellung, die ihr je von euch hattet, und für die letztliche Wiedervereinigung mit Gott durch die Kommunion eurer beiden Seelen – wenn ihr diesen Schwur leistet anstelle der Versprechen, die ihr euch bisher gegeben habt –, dann hat die Beziehung auf einer sehr guten Grundlage begonnen. Dann ist sie richtig eingeleitet worden, hat sie einen sehr guten Anfang gemacht.
Aber das ist noch keine Garantie für den Erfolg.
W ENN DU GARANTIEN im Leben haben willst, dann willst du das Leben nicht. Du willst das wiederholte Proben eines Drehbuchs, das bereits geschrieben wurde.
Das Leben kann seiner Natur nach keine Garantien bieten, oder es würde in seinem ganzen Sinn und Zweck vereitelt werden.
Ich hab’s schon begriffen. Also, jetzt habe ich meiner Beziehung zu »einem sehr guten Anfang« verholfen. Wie erhalte ich diesen Zustand nun aufrecht?
D U SOLLST WISSEN und verstehen, daß es Herausforderungen und schwierige Zeiten geben wird.
Versuche nicht, ihnen aus dem Weg zu gehen. Heiße sie willkommen, dankbar. Nimm sie als großartige Geschenke von Gott, als herrliche Gelegenheiten, um das zu tun, um dessentwillen du in die Beziehung eingetreten bist – und ins Leben.
Bemühe dich wirklich darum, daß du in diesen Zeiten deine Partnerin nicht als Feindin oder Widersacherin betrachtest.
Strebe danach, daß du in der Tat niemanden und nichts als den Feind ansiehst – oder auch nur als das Problem. Kultiviere die Technik, alle Probleme als
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