Gespräche mit Gott - Band 3
belustigten Göttin, die Erfahrung von grenzenloser Liebe und die sanfte Unterwerfung unter die Gesetze der Natur wurden durch die finstere Miene des weniger belustigten Gottes ersetzt, der verkündete, Macht über die Naturgesetze zu haben, und der die Liebe für alle Zeiten der Beschränkung unterwarf.
Das ist der Gott, den ihr heute verehrt und anbetet, und so seid ihr dahin gekommen, wo ihr heute seid.
Erstaunlich! Interessant und erstaunlich. Aber warum erzählst du mir das alles?
E S IST WICHTIG, daß ihr wißt, daß ihr das alles ersonnen habt. Der Gedanke »Gewalt geht vor Recht« oder »Macht ist Stärke« entsprang euren von Männern geschaffenen theologischen Mythen.
Der Gott des Zorns, der Eifersucht und des Ärgers war eine Einbildung. Doch ihr habt euch das so lange eingebildet, daß es Realität wurde. Manche von euch halten dies auch heute noch für Realität. Doch mit der Wahrheit oder mit dem, was wirklich abläuft, hat es nichts zu tun.
Und was läuft ab?
W AS ABLÄUFT, IST, daß eure Seele sich nach der höchsten Erfahrung ihrer selbst sehnt, die sie sich vorstellen kann. Aus diesem Grund kam sie hierher – um sich in ihrer Erfahrung zu verwirklichen, das heißt sich selbst in die Wirklichkeit zu bringen.
Dann entdeckte sie die Freuden des Fleisches – nicht nur Sex, sondern alle möglichen Arten von Freuden –, und während sie sich diesen hingab, vergaß sie allmählich die Freuden des spirituellen Geistes.
Auch das sind Freuden – größere Freuden, als der Körper euch je schenken kann. Aber die Seele hat das vergessen.
Okay, damit kommen wir von dieser ganzen geschichtlichen Entwicklung weg und auf etwas zurück, das du schon vorhin angesprochen hast. Könntest du noch mal darauf eingehen?
N UN, EIGENTLICH KOMMEN wir nicht von der Geschichte weg.
Wir verknüpfen alles miteinander. Schau, es ist im Grunde ganz einfach. Die Absicht deiner Seele – der Grund, warum sie sich im Körper inkarniert – ist, zu sein und auszudrücken, wer du wirklich bist. Danach sehnt sie sich, und sie möchte sich selbst kennenlernen und die Erfahrung ihrer selbst machen.
Diese Sehnsucht nach Erkennen und Erfahren ist das Leben, das nach Sein strebt. Das ist Gott, der die Wahl trifft, sich auszudrücken. Der Gott eurer Geschichten ist nicht der Gott, der wirklich ist. Das ist der Punkt. Eure Seele ist das Instrument, durch das ich mich ausdrücke und erfahre.
Begrenzt das deine Erfahrung nicht ganz erheblich?
S O IST ES, es sei denn, es ist nicht so. Das liegt an euch. Ihr werdet zum Ausdruck und zur Erfahrung von mir auf jeder Ebene, die ihr wählt. Da gab es die, die sich für einen großartigen Ausdruck entschieden. Niemand gelangte zu größerer Höhe als Jesus Christus – aber es gab andere, die die gleiche Höhe erreichten.
Christus ist nicht das höchste Vorbild? Er ist nicht menschgewordener Gott?
C HRISTUS IST DAS höchste Vorbild. Er ist nur ganz einfach nicht der einzige, der diesen höchsten Zustand erlangte. Christus ist menschgewordener Gott. Er ist nur ganz einfach nicht der einzige menschgewordene Gott.
Jeder Mensch ist »menschgewordener Gott«. Du bist ich in der Ausdrucksform deiner gegenwärtigen Gestalt. Und doch machst du dir keine Sorgen darum, daß du mich begrenzen könntest oder wie begrenzt mich das macht. Denn ich bin nicht begrenzt und war es nie. Denkst du, daß du die einzige Ausdrucksform bist, die ich gewählt habe? Denkst du, ihr seid die einzigen Geschöpfe, die ich mit meiner Essenz erfüllt habe?
Ich sage dir, ich bin in jeder Blume, in jedem Regenbogen, in jedem Stern am Himmel, ich bin alles in und auf jedem um jeglichen Stern kreisenden Planeten.
Ich bin das Wispern des Windes, die Wärme eurer Sonne, die unglaubliche Einzigartigkeit und außergewöhnliche Vollkommenheit jeder Schneeflocke.
Ich bin die Majestät im Flug des Adlers und die Unschuld des Rehs auf dem Feld, der Mut des Löwen und die Weisheit der Alten.
Und ich bin nicht auf die euch bekannten Ausdrucksformen beschränkt. Ihr wißt nicht, wer ich bin, ihr glaubt nur, es zu wissen. Doch denkt nicht, daß, wer ich bin, auf euch beschränkt ist oder daß meine göttliche Essenz – dieser heiligste Geist – nur euch und sonst niemandem gegeben wurde. Das wäre eine arrogante Vorstellung und eine irrige dazu.
Mein Seinswesen ist in allem, ist alles. Das »Allessein« ist mein Ausdruck. Die Ganzheit ist meine Natur. Es gibt nichts, was ich nicht bin, und etwas, was ich nicht bin, kann
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