Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
niemals losgelöst von der Mimik einer Person interpretieren.
Stimmige Signale senden
Passen Mimik und Inhalt der Worte nicht zusammen, neigen Menschen dazu, dem körperlichen Ausdruck mehr Gewicht beizumessen als den Worten. Zu unterschiedlichen Signalen zwischen dem gesprochenen Wort und der Mimik bzw. der restlichen Körpersprache kommt es häufig, wenn man in Bezug auf eine Situation verschiedene Gefühle und Gedanken hat. Die unterdrückten Stimmen, die oft emotionalen Charakter haben, schleichen sich dann auf anderen Wegen in die Kommunikation ein und werden von einem aufmerksamen Gegenüber wahrgenommen.
Beispiel: Was will er wirklich sagen?
Michael Klose, Projektleiter in einem Verlag, hat ein Gespräch mit einer jungen Mitarbeiterin anberaumt. Zur Vorbereitung auf dieses Gespräch hatte sie den Auftrag sich zu überlegen, welche Aufgabenbereiche einer demnächst ausfallenden Kollegin sie übernehmen könne. Er fragt sie, was sie sich überlegt hat. Sie sagt, sie wisse nicht, was sie übernehmen könne. Herr Klose ist sehr ärgerlich und genervt, will aber als guter Chef sachlich bleiben. Von den Worten her gelingt ihm das. „Ja, also, wenn du selbst keine Vorstellungen hast, dann werde ich dir Aufgaben übertragen“. Sein Gefühl des Ärgers ist jedoch so groß, dass es durch jeden körpersprachlichen Kanal dringt. Sein Gesicht ist hart und angespannt. Seine Betonung scharf, das Sprechtempo schnell. Seine Erregung ist so deutlich sicht- und spürbar, dass sie neben den harmlosen, offensichtlich kapitulierenden Worten nicht verständlich und zudem bedrohlich ist.
Gefühle in Worte fassen
Wenn Sie starke Gefühle in einer Gesprächssituation empfinden, ignorieren Sie diese nicht. Benennen Sie diese Gefühle und überlegen Sie, ob es in dieser Situation möglichund verantwortbar ist, sie in Worte zu fassen. Herr Klose hätte in diesem Fall sagen können:
Beispiel: Klare Verhältnisse
„Martina, ich hatte dir einen klaren Auftrag gegeben. Du solltest Vorschläge für Arbeitsfelder machen, die du übernimmst. Du kommst jetzt und sagst, ich habe keine Vorschläge. Das ärgert mich sehr.“
Die Mimik und der sachliche Inhalt der Worte wären dann stimmig. Martina wüsste genau, worum es geht und wäre gezwungen, sich mit dem Inhalt des Ärgers auseinander zu setzen, statt ihn nur diffus zu spüren. Außerdem nimmt durch die Äußerung der Gefühle auch der innere Druck beim Sprechenden selbst ab. Die Chance, mit dem anderen konstruktiv eine Lösung zu erarbeiten und nicht in ein autoritäres Schema zu verfallen, ist dann deutlich größer.
Was man hört
Nicht nur, was Sie sagen, sondern auch wie Sie es sagen, ist für Ihren Gesprächspartner aufschlussreich. Er kann daraus schließen, wie Sie etwas meinen: Behaupten Sie etwas oder fragen Sie, sind Sie Ihrer Sache sicher oder zweifeln Sie, ist es Ihnen wichtig oder nicht. Ausflüchte wie „Was regst du dich denn so auf, ich hab doch nur gesagt …“ beziehen sich nur aufden Wortlaut. Doch manchmal ist es gar nicht der Wortlaut, der die Provokation auslöst, sondern die Art, wie es gesagt wird. Wie heißt es so schön? Der Ton macht die Musik. Die Betonung, die Lautstärke, das Tempo – all das beeinflusst die Verständlichkeit und die Wirkung dessen, wasSie sagen. Ihnen stehen dabei vielfältige hörbare Ausdrucksmittel zur Verfügung.
Wie Ihre Stimme wirkt
Durch die Stimme werden Ihre Worte erst hörbar. Sie ist Medium und Ausdrucksmittel gleichermaßen. Ist sie leise, wird man Schwierigkeiten haben, Sie zu verstehen. Ist sie angespannt oder zu hoch, kann man Sie zwar verstehen, aber es ist auf Dauer anstrengend, Ihnen zuzuhören.
So können Sie den Stimmklang verbessern
Den besten Klang hat die Stimme, wenn Sie in Ihrer Indifferenzlage sprechen. Das ist der Tonbereich, in dem man mit einem Minimum an Aufwand den vollsten Klang erzielt. Die Indifferenzlage liegt meist in der Nähe des Tons, den Sie produzieren, wenn Sie jemandem zuhören und als Signal Verstehenslaute wie „hm“ oder „aha“ von sich geben. Dauerhaftes höheres oder tieferes Sprechen strengt Sie und auch Ihre Zuhörer an. Was Sie für die Verbesserung Ihres Stimmklangs tun können:
Grundsätzlich klingt Ihre Stimme besser, wenn Sie aufrecht und locker sitzen oder stehen. Achten Sie also auf eine entsprechende Körperhaltung.
Versuchen Sie ein Gefühl für das Sprechen in Ihrer Indifferenzlage zu bekommen. Übungsweise können Sie Folgendes ausprobieren: Das Telefon
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