Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
unterstellt, dass die Vorgesetzten nicht gesprächswillig seien. Häufig fehlt einfach die notwendige Zeit und Ruhe, um erfolgreiche Gespräche zu führen. Weitere Fehler sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst.
Checkliste: Die häufigsten Fehler in Mitarbeitergesprächen
Der Gesprächstermin wird zu kurzfristig festgesetzt, sodass die Mitarbeiter sich nicht richtig vorbereiten können.
Der Gesprächsanlass ist nicht bekannt.
An dem gewählten Gesprächsort mangelt es an Ruhe und Ungestörtheit.
Die Mitarbeiter sind mit der Umgebung nicht vertraut und fühlen sich unsicher.
Die Mitarbeiter werden vom Vorgesetzten ständig unterbrochen.
Es werden zwar manche Details besprochen, aber es kommt zu keinem konkreten Ergebnis.
Der Vorgesetzte spielt seine größere Gesprächserfahrung und hierarchische Stellung aus.
Der Vorgesetzte trifft Entscheidungen, obwohl noch nicht alle Einzelheiten besprochen sind.
Die wesentlichen Entscheidungen sind bereits gefallen und das Gespräch hat nur noch Alibifunktion.
Entscheidend ist, was der Mitarbeiter versteht
Über die aus der Vorgesetzten-Mitarbeiter-Situation resultierenden Probleme hinaus kann das Verständnis im Mitarbeitergespräch durch weitere Hindernisse beeinflusst werden.
Eine Information ist nicht das, was der jeweils Sprechende gerade sagt, sondern das, was beim Zuhörenden ankommt und verstanden wird.
Diese grundlegende Gesetzmäßigkeit gilt für jede Form der Kommunikation; sie wird verständlich, wenn wir uns für einen Augenblick mit dem so genannten Kommunikationsmodell befassen.
Beide Partner müssen die gleiche Sprache sprechen
Kommunikation besteht zunächst immer aus drei Faktoren:
dem Sender (im Gespräch der jeweils Sprechende),
dem Empfänger (im Gespräch der jeweils Zuhörende) und
der eigentlichen Aussage.
Die Rolle des Senders und Empfängers wechselt ständig, je nachdem, wer gerade spricht. Probleme entstehen nun bei der Übermittlung der Nachricht. Denn der Sprechende (Sender) formuliert seinen Gesprächsbeitrag mit seinem persönlichen Zeichenvorrat. Das können verbale und nonverbale (körpersprachliche) Aussagen sein. Der Zuhörende (Empfänger) greift bei der Interpretation der Nachricht seinerseits auf den ihm eigenen Zeichenvorrat zurück, ebenfalls wieder verbal und nonverbal.
Unklarheiten und Missverständnisse entstehen immer dann, wenn Sender und Empfänger unterschiedliche Zeichen benutzen. Und dies ist leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Zu Verständigungsschwierigkeiten kann es kommen, weil
vom Sender Wörter (z. B. Fremdwörter oder Fachbegriffe) benutzt werden, die der Empfänger möglicherweise nicht kennt,
der Sender Wörter mit mehreren Bedeutungen verwendet,
der Sender mit Beispielen operiert, die für den Empfänger keine Aussagekraft haben,
der Sender Informationen oder Vorerfahrungen voraussetzt, mit denen sich der Empfänger nur wenig oder gar nicht auskennt,
der Sender nonverbale Äußerungen (z. B. bestimmte Gesten) verwendet, die vom Empfänger anders interpretiert werden können, als sie gemeint sind.
Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für das Mitarbeitergespräch? Sowohl der Vorgesetzte als auch der Mitarbeiter sollten durch aktives Zuhören, Nachfragen und gegenseitige Rückmeldung (Feedback) dazu beitragen, den gemeinsamen Zeichenvorrat kontinuierlich zu erhöhen. So nimmt die Klarheit über das Gesagte immer stärker zu und Fehlinterpretationen werden vermieden.
Kommunikation ist mehr als nur das gesprochene Wort. Nach der Theorie von Paul Watzlawick kann man nie nicht kommunizieren. Auch ein Schweigen, Sich-Umdrehen, Wegsehen oder Weggehen beinhalten für den Gesprächspartner eine Nachricht. Neben dem gesprochenen Wort sind auch Mimik, Gestik, Körperhaltung, Sprechweise usw. an der Kommunikation beteiligt. All dies wird unter dem Begriff „nonverbale Kommunikation“ zusammengefasst und kann ebenso wie die verbale Kommunikation zu einer Reihe von Missverständnissen führen. Bedeutet z. B. ein Lächeln des Vorgesetzten bei einem Vorschlag des Mitarbeiters Zustimmung oder Überheblichkeit? Demonstriert ein Vorgesetzter durch verschränkte Arme Ablehnung, Desinteresse oder handelt es sich lediglich um eine bequeme Armhaltung?
Das Mitarbeitergespräch vorbereiten
Ein Großteil der Routinekommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern muss aus der Situation heraus spontan geführt werden – bei plötzlichen Sicherheitsverstößen, laufenden Arbeitsanweisungen oder zum
Weitere Kostenlose Bücher