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Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Titel: Gespraechsfuehrung (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja von Kanitz , Wolfgang Mentzel
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erfolgreich sein, wenn es im Beurteilungsgespräch nicht zu unvorhersehbaren Überraschungen kommt.
    Wichtig
    Erläutern Sie Ihre Beurteilung immer anhand von Daten und Fakten. Nennen Sie konkrete Situationen und Ereignisse, zu deren Gelegenheit Sie das angesprochene Verhalten beobachtet haben. Stellen Sie gegebenenfalls durch Kontrollfragen sicher, dass der Mitarbeiter die Dinge so versteht, wie Sie sie gemeint haben.
    Wenn keine Einigung erzielt werden kann
    Kann keine Einigung erzielt werden, sollte der Vorgesetzte noch stärker darauf achten, dass die gegenseitigen Positionen klar und transparent herausgearbeitet werden, damit beide Gesprächspartner die Meinung des anderen zumindestnachvollziehen, wenn schon nicht akzeptieren können. Die eigentliche Beurteilung wird dann gemäß der Sichtweise des Vorgesetzten ausfallen; dem Mitarbeiter sollte Gelegenheit zu einer Gegendarstellung gegeben werden, die zusammen mit der Beurteilung in die Personalakten eingeht. Manche Beurteilungsverfahren sehen eine entsprechende Rubrik bereits im Beurteilungsbogen vor.

Motivierend: das Fördergespräch
    Bildung und Förderung der Mitarbeiter gehören zu den Führungsaufgaben jedes Vorgesetzten. Dabei geht es im Wesentlichen um folgende Aspekte:
Immer mehr Mitarbeiter streben von sich aus nach Aufstieg und Weiterbildung; sie wollen anspruchsvollere Aufgabenbereiche mit mehr Kompetenzen und Verantwortung übernehmen.
Durch den technisch-organisatorischen Wandel sowie die ständigen Veränderungen am Markt ändern sich auch die Arbeitsaufgaben. Die Qualifikation der Mitarbeiter muss unabhängig von ihrem Leistungsstand ständig an die wechselnden Arbeitsanforderungen angepasst werden.
Neue oder leistungsschwache Mitarbeiter müssen durch Bildungsmaßnahmen unterstützt werden, damit sie möglichst rasch die Anforderungen ihres Arbeitsplatzes erfüllen.
Die Mitarbeiter können nach § 82 Abs. 2 BetrVG verlangen, dass ihre weiteren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten mit ihnen erörtert werden.
    Das Fördergespräch ist der zentrale Baustein der Personalentwicklung. Im Fördergespräch werden die weitere berufliche Entwicklung eines Mitarbeiters sowie die erforderlichen Förder- und Bildungsmaßnahmen abgestimmt. Neben den Fähigkeiten und Neigungen der Mitarbeiter sind die betrieblichen Möglichkeiten zu beachten. Wegen ihrer Bedeutung für die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter werden Fördergespräche in vielen Unternehmen in regelmäßigem Turnus, z. B. alle zwei Jahre, durchgeführt. Zusätzlich können sie auch anlassabhängig, z. B. im Rahmen einer Nachfolgeentscheidung, oder auf Wunsch der betroffenen Mitarbeiter stattfinden.
    Wer ist dafür zuständig?
    Das Fördergespräch kann entweder in Verbindung mit dem Beurteilungsgespräch oder separat geführt werden. Die Zuständigkeit für dieses Gespräch liegt zunächst beim direkten Vorgesetzten, denn er kennt die Stärken, Schwächen und Potenziale seiner Mitarbeiter am besten. Es gibt allerdings zwei wichtige Gründe, warum der unmittelbare Vorgesetzte diese umfassende Förderaufgabe eventuell nicht wahrnehmen kann:
Entweder der Vorgesetzte ist nicht der Methodenspezialist, der durch eine sinnvolle Zusammenstellung von Maßnahmen zu einer effektiven Förderung beiträgt, oder
er verfügt nicht über alle Informationen, insbesondere wenn es um die Entwicklung außerhalb der eigenen Abteilung geht.
    Daher empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Vorgesetzten und der Personalentwicklung bzw. –abteilung. Insbesondere zwei Varianten der Zusammenarbeit sind denkbar, wobei beide eine enge Abstimmung zwischen den Beteiligten voraussetzen:
Der Vorgesetzte und der Personalentwickler besprechen vorab die spezifische Ausgangssituation eines jeden Mitarbeiters und diskutieren die jeweiligen Entwicklungsmöglichkeiten. Das eigentliche Fördergespräch führt der Vorgesetzte dann allein.
Der Vorgesetzte übernimmt die Fördergespräche für Mitarbeiter, die sich vorwiegend innerhalb seiner Abteilung entwickeln werden. Der Personalentwickler übernimmt dagegen die Fördergespräche für solche Mitarbeiter, deren Entwicklung voraussichtlich abteilungsübergreifend stattfinden wird.
    Wie Sie das Fördergespräch vorbereiten
    Laden Sie rechtzeitig und möglichst schriftlich ein. Nutzen Sie alle vorhandenen Informationen (die letzte Beurteilung, Protokolle der letzten Mitarbeitergespräche, die Personalakte) und bereiten Sie sich so auf die individuelle

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