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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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entschuldigen, Gentlemen?“ Frobisher erhob sich, verneigte sich höflich und verschwand mitsamt seinem Gewinn.
    Als das Spiel zwischen den verbliebenen Spielern weiterging, begann Mr. Ffolliot zu gewinnen. Davon angeregt – wie auch von dem Champagner, den er genossen hatte –, erhöhte der junge Mann hemmungslos die Einsätze.
    „Jeder Wurf doppelt, Gentlemen?“, fragte er herausfordernd.
    Darleston nickte, aber Manders warnte ihn: „Zu hoch, Ffolliot. Seien Sie kein Narr! Das Glück wird Ihnen nicht die ganze Nacht über hold bleiben. Ich bin raus!“ Er stand auf. „Entschuldige mich, Darleston. Bis später.“
    Darleston stürzte seinen Brandy herunter, füllte das Glas ein weiteres Mal und sagte zu Mr. Ffolliot: „Fünfzig ein Wurf, war es nicht so?“ Das Spiel ging weiter, aber Fortuna, vielleicht verstimmt durch Ffolliots Benehmen, begann, Darleston zu bevorzugen. Langsam ließ sie den Berg Guineen über den Tisch wandern, bis er schließlich ganz vor Darleston lag.
    „Wollen Sie weiterspielen, Mr. Ffolliot?“, erkundigte der Earl sich höflich.
    „Ja, zum Teufel! Doppelte Einsätze!“, lallte Ffolliot.
    Darleston musterte ihn. Es war nicht seine Sache, eine Herausforderung abzulehnen, aber es widerstrebte ihm, von einem betrunkenen Jüngling Geld zu gewinnen, der sich das gewiss nicht leisten konnte.
    Die Worte lagen ihm bereits auf der Zunge, als Ffolliot plötzlich laut erklärte: „Ihre Würfel gefallen mir nicht, Darleston!“ Tödliche Stille senkte sich über den Raum. Die Gäste drehten sich um und starrten sie ungläubig an. Darleston Betrug vorzuwerfen war undenkbar! Sein Mut, seine Ehre und sein Stolz waren allgemein bekannt. George Carstares, der gemeinsam mit Lord Carrington gerade in den Raum zurückkommen wollte, blieb wie angewurzelt stehen und erwartete, dass Darleston Ffolliot forderte.
    Darleston aber gelang es, seinen Zorn zu zügeln. Seine Augen funkelten, doch er lehnte sich in seinen Stuhl und fragte leise: „Tatsächlich nicht, Mr. Ffolliot? Und was wollen Sie nun dagegen tun? Wir könnten natürlich die Würfel zerbrechen. Aber dann schulden Sie mir ein paar neue.“ Als wäre es ihm jetzt erst eingefallen, fügte er hinzu: „Und Satisfaktion natürlich. Die Entscheidung liegt bei Ihnen, Mr. Ffolliot. Oder vielleicht haben Sie ein Würfelspiel dabei, das wir benutzen können?“
    Ffolliot machte ein erschrockenes Gesicht. „Ich – ich habe keins bei mir. Ich – ich muss mich getäuscht haben“, stotterte er.
    „Sollen wir dann weitermachen?“, fragte Darleston liebenswürdig. Die übrigen Anwesenden im Raum verloren das Interesse, aber George Carstares, der gemeinsam mit Lord Carrington genau zugehört hatte, atmete erleichtert auf. Im Duell gegen Ffolliot sorgte er sich nicht um Darlestons Sicherheit, doch das Gesetz war strikt gegen derlei Ehrenhändel.
    „Verdammt, George“, murmelte Carrington. „Kann man das nicht irgendwie aufhalten? Ffolliot kann es sich nicht leisten zu verlieren. Seine Schwestern und seine Stiefmutter haben genug Schwierigkeiten, auch ohne dass Peter ihn ruiniert und fordert.“
    George schüttelte den Kopf. „Wenn er in dieser Stimmung ist, kann niemand mit Peter reden.“
    Die Partie ging weiter, und Ffolliots Verluste stiegen unablässig. Schließlich zitterte seine Hand so sehr, dass er ungeschickt warf und die Würfel zu Boden fielen. Er bückte sich, um sie aufzuheben. „Verzeihen Sie, Mylord.“
    Darleston nickte ihm zu, damit er noch einmal warf. Er würfelte eine Zwölf und schoss Darleston einen triumphierenden Blick zu.
    Carrington und Carstares sahen einander schockiert an. „Hast du gesehen, was …“, begann George.
    „Lass uns abwarten, damit wir sicher sein können“, murmelte Carrington. Gespannt beobachteten sie den Fortgang des Spiels.
    Jetzt begann sich alles zugunsten Ffolliots zu entwickeln. Carstares und Lord Carrington traten an den Tisch. Die Hand auf Ffolliots Arm gelegt, meinte Lord Carrington trügerisch sanft: „Mr. Ffolliot, sagten Sie nicht zu Lord Darleston, Sie hätten kein Spiel dabei, als er Ihnen anbot, die Würfel auszutauschen?“
    „Das stimmt“, erwiderte Ffolliot und schüttelte die Hand ab. „Was soll das, Carrington? Ich bin sehr zufrieden mit den Würfeln. Das war alles ein Missverständnis, nicht wahr, Darleston?“
    Darleston schaute George und Carrington missbilligend an, aber ein Blick in ihre Gesichter ließ ihn stutzen. Erneut konzentrierte sich die Aufmerksamkeit sämtlicher

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