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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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Gäste auf ihren Tisch.
    Carrington ergriff das Wort. „Ich bezweifle nicht, dass Sie mit den Würfeln nur zu glücklich sind, denn sie kamen ja direkt aus Ihrer Tasche. Seltsam, wie sich das Glück zu Ihren Gunsten wandelte, kaum dass Sie die Würfel vom Boden aufgehoben haben, finden Sie nicht? Carstares und ich sahen, wie Sie sie austauschten.“
    Ffolliot griff nach den Würfeln. „Wie … wie können Sie es wagen! Mir … mir ist es egal, was Sie behaupten, Carrington. Darleston hat sich nicht beschwert.“
    Eine erwartungsvolle Stille lag über dem ganzen Raum. Alle Anwesenden blickten zu Darleston, gespannt, wie er wohl reagieren würde.
    Seine Augen blitzten, aber sein Tonfall war so höflich wie immer. „Ich denke, damit endet unsere Partie, Mr. Ffolliot. In den nächsten Tagen werden Sie von mir hören, damit wir vereinbaren können, wie Sie Ihre Schulden begleichen.“
    Lord Bellingham, der Gastgeber, näherte sich dem Tisch. „Ich fürchte, ich muss Sie bitten zu gehen, Mr. Ffolliot.“ Er wartete einen Moment, aber Ffolliot antwortete nicht. Er umklammerte noch immer seine Würfel, als er sich schwankend erhob und zur Tür stakste. Bellingham winkte einem Lakaien. „Achten Sie darauf, dass er das Haus verlässt.“
    Darleston stand auf. „Wie unerfreulich, Bellingham! Verzeihen Sie den Zwischenfall. Ich werde ebenfalls aufbrechen. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung entgegen.“
    „Unsinn, Darleston, dazu besteht keine Notwendigkeit“, entgegnete Bellingham. „Ich bin sicher, Carstares oder Carrington werden ein Spiel mit uns machen!“
    Der Earl nahm wieder Platz und nickte höflich. „Natürlich, Bellingham.“
    Als Darleston am Grosvenor Square eintraf, war es drei Uhr früh. Die Ereignisse des Abends hatten wenig dazu beigetragen, seine Stimmung aufzuheitern, und Carringtons Bemerkung auf dem Heimweg, er bezweifle, dass Ffolliot seine Schuld bezahlen könne, hatte ihn wütend gemacht. Hätte es nicht die falschen Würfel gegeben, dann hätte Darleston die Sache stillschweigend unter den Tisch fallen lassen. Unglücklicherweise war dies durch die öffentliche Demonstration von Ffolliots Unehrlichkeit unmöglich geworden.
    Nun – wenn Ffolliot die Summe nicht auf die eine Weise begleichen konnte, dann sollte er es auf eine andere tun. An dieser Stelle kehrte die Erinnerung an das Problem mit Lady Daventry in seinen vom Brandy umnebelten Verstand zurück. „Verdammt sei Caroline“, sagte er laut. „Ich bin nur vor ihr sicher, wenn ich eine andere heirate. Aber wen?“
    Er zog sich das bereitgelegte Nachthemd über den Kopf. Was hatte George gesagt? Heirate das erste infrage kommende Mädchen, das ein vernünftiges Gespräch führen kann. Das war Ffolliots Schwester gewesen. Verdammt! Wie war doch gleich ihr Name? Phoebe? Er konnte sich nicht erinnern, aber er hatte sich von ihr seltsam angezogen gefühlt. Gewöhnlich langweilten ihn junge Mädchen, aber Miss Ffolliot besaß einen Sinn für Humor, der ihm gefiel. Nicht, als er bei Almack’s mit ihr getanzt hatte, aber im Park und bei dem Konzert schien sie ein ganz anderer Mensch gewesen zu sein. Und sie besaß diesen ungewöhnlichen Hund.
    Er war gerade im Begriff, sich zu Bett zu begeben, als ihm ein Gedanke kam. Seiner etwas benommenen Logik erschien er ganz vernünftig, obwohl eine nüchterne Stimme in seinem Inneren ihn ermahnte, nichts zu überstürzen. Ungeduldig schob er die Warnung beiseite und bedachte seine Idee. Dann zog er seinen Morgenrock an, setzte sich an den Sekretär und schrieb einen kurzen Brief. Er überflog ihn noch einmal, nickte und versiegelte ihn.
    Ein wenig schwankend verließ er sein Zimmer und ging die Treppe hinab, um den Brief in der Halle auf den Tisch zu legen, damit er verschickt werden konnte.
    Ein Gefühl der Zufriedenheit bemächtigte sich seiner, als er schließlich ins Bett stieg. Er war überzeugt, all seine Probleme auf die beste denkbare Weise gelöst zu haben. Um nichts in der Welt vermochte er sich vorzustellen, dass irgendetwas dagegen sprach. Eine Tatsache, die womöglich der großen Menge Brandy zugeschrieben werden musste, die er konsumiert hatte.
    Doch niemals, nicht einmal in nüchternem Zustand, pflegte Lord Darleston eine einmal getroffene Entscheidung zu überdenken, daher glitt er in den Schlaf hinüber. Seine einzige Sorge galt dem grauenhaften Kater, mit dem er am nächsten Morgen zweifellos aufwachen würde.

4. KAPITEL
    Miss Penelope Ffolliot und Miss Phoebe Ffolliot, beide

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