Geständnis auf der Hochzeitsreise
Papierkugel zusammen und warf sie fort. „Dies ist empörend, aber für Sie ändert sich nichts, Ffolliot“, äußerte er gleichmütig. „Ich möchte Sie darüber informieren, dass es Ihnen weder als Mann noch als Bruder zusteht, Ihre Schwester zu einer Ehe zu zwingen, um Ihre Schulden zu begleichen. Und das ist meine Meinung ohne Rücksicht auf meine eigenen Gefühle ihr gegenüber.“
„Das ist entsetzlich.“ Mrs. Ffolliot seufzte. „Wenn die Sache bekannt wird, sind wir nicht nur finanziell ruiniert.“
„Hat er nicht ‚Miss Ffolliot‘ geschrieben?“, erkundigte sich plötzlich Penelope.
„Was spielt das für eine Rolle? Ja, das hat er“, gab Richard verwirrt zurück.
„Eine große. Ich bin zwanzig Minuten älter als Phoebe, daher bin ich Miss Ffolliot. Lord Darleston ist zweimal mir begegnet, ob er das nun weiß oder nicht“, erklärte Penelope triumphierend. „Ich werde ihn heiraten, und damit sind Geoffreys Schulden beglichen, ein für alle Mal!“
„Penny, das darfst du nicht!“, rief Phoebe entgeistert aus. „Ich werde nicht zulassen, dass du das für mich tust!“
„Unsinn“, meinte Penelope. „Mir gefiel der Mann, als ich ihm begegnete. Und außerdem, was soll er tun? Er schreibt: Miss Ffolliot. Wenn er von Miss Phoebe gesprochen hätte, dann wäre es anders, dann müssten wir es ihm sagen. So wird er es erst erfahren, wenn es zu spät ist. Und das geschieht ihm nur recht, wenn er sich so arrogant verhält. Ein Pferd hätte er mit mehr Sorgfalt ausgesucht!“
Geoffrey war einen Moment lang verblüfft, dann fand er die Sprache wieder. „Du! Was glaubst du, soll Darleston oder irgendein anderer Mann mit einem blinden Mädchen anfangen?“
Das nahm Richard den letzten Rest von Selbstbeherrschung. Mit zwei Schritten war er bei Geoffrey und schlug ihn mit einem Fausthieb zu Boden, gerade als Sarah hereinkam, um nachzuschauen, was der Lärm zu bedeuten habe.
Sie erfasste die Szene und bemerkte entzückt: „Sehr gut, Richard! Was für ein Hieb! Du hast ihn außer Gefecht gesetzt!“
Mühsam stand Geoffrey wieder auf und drückte ein Taschentuch an seine blutende Nase. Richard packte ihn an den Schultern und stieß ihn auf einen Stuhl. Dabei knurrte er: „Falls Sie noch mehr solche Bemerkungen auf Lager haben, dann rate ich Ihnen, sie für sich zu behalten, sonst hole ich die Reitpeitsche.“
„Penny, nein! Du kannst keinen völlig Fremden heiraten!“ Mrs. Ffolliot nahm das Gespräch wieder auf.
„Mama, es ist die einzige Möglichkeit. Wenn die Geschichte herauskommt, sind wir ruiniert. Denk an Sarah, um Himmels willen!“, flehte Penelope.
„Liebling, das kann ich nicht zulassen!“
„Mama, sei nicht dumm. Es wird mir gut gehen. Darleston ist ein Gentleman, nicht wahr, Richard?“
„Das dachte ich bisher, aber ich bin mir nicht mehr sicher“, antwortete Richard. „Mrs. Ffolliot, Sie dürfen ihr das nicht erlauben. Ich werde Darleston aufsuchen und ihm die Lage erklären. Er wird nicht darauf bestehen.“
„Nein!“, rief Mrs. Ffolliot aus. „Das wäre unmöglich!“
„Außerdem tue ich es nur unter einer Bedingung“, meldete Penelope sich wieder zu Wort.
Alle drehten sich überrascht zu ihr um. Dann fuhr sie zu ihrem Bruder gewandt fort: „Du wirst einen Anwalt beauftragen, einen Vertrag zu erstellen, der dir Zugang nur zu den Einkünften aus dem Anwesen gewährt. Es wird dir nicht gestattet sein, das Kapital anzurühren oder etwas zu veräußern ohne die Zustimmung von Mama, Richard oder Phoebe, Sarah und mir, wenn wir volljährig sind. Außerdem wird der Besitz nach deinem Tod an Sarah übergehen.“
„An mich? Warum das?“, fragte Sarah erstaunt.
„Phoebe und Richard brauchen ihn nicht, und ich ebenso wenig. Darleston ist so reich, dass er das gesamte County kaufen könnte, nicht zu reden von einem einzigen Landgut!“, erklärte Penelope ohne Umschweife. „Nun, Geoffrey, das sind meine Bedingungen. Wenn sie dir nicht gefallen, dann such dir eine andere Lösung. Und glaub ja nicht, dass du Phoebe zwingen kannst.“
Geoffrey starrte sie ungläubig an. Er saß in der Falle, und er wusste es. Penelopes Angebot war seine einzige Chance.
„Verdammt sollst du sein! Was bleibt mir anderes übrig?“
„Mir fällt nichts ein“, erwiderte sie gelassen. „Nun, sind wir uns einig?“
„Mach, was du willst!“ Wütend stürmte er aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
„Mrs. Ffolliot, Sie dürfen das nicht zulassen!“, widersprach Richard.
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