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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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in die seine legte. Da spürte er, dass sie kaum merklich bebte, und drückte beruhigend ihre Finger. Zumindest hoffte er, dass es beruhigend wirkte.
    Was Penelope betraf, so wurde sie sich der körperlichen Gegenwart des Earls bewusst, sobald er sie berührte. Die Sonne schien hell durch die Fenster, und sie sah verschwommen die hochgewachsene Gestalt neben sich, während seine Stimme von irgendwo hoch über ihrem Kopf erklang. Sie bemühte sich, nicht zu zittern, aber es war ihr nicht möglich. Dann, als sie vergeblich versuchte, den Schleier der Dunkelheit zu durchdringen und ihn anzusehen, fühlte sie, wie er sanft ihre Hand drückte. Die Geste beruhigte sie, und sie nahm sich vor, ihm zu danken, sobald sie die Kirche verlassen hatten.
    Darleston fühlte sich weniger schuldbewusst, als seine Braut aufhörte zu zittern. Er hörte dem Pfarrer aufmerksam zu, steckte Penelope den Ring an den Finger und vernahm, wie sie zu Mann und Frau erklärt wurden. Ich habe es wirklich getan! Es gibt kein Zurück!, dachte er entsetzt und bemerkte dann, dass man etwas von ihm erwartete.
    „Du musst sie küssen, Peter!“, hörte er George flüstern.
    Sehr behutsam hob Darleston den Schleier vom Gesicht seiner Gemahlin und sah in ihre dunkelgrauen Augen. Seltsame Augen, dachte er. Sie scheinen durch mich hindurchzusehen, als wäre ich gar nicht hier. Sanft hob er Penelopes Kinn und beugte sich vor, um sie auf den Mund zu küssen. Ihre Lippen waren weich und warm. Der Earl entschied, dass er sie später gern noch einmal küssen würde.
    Darauf war Penelope nicht vorbereitet. Zwar wusste sie, dass so etwas geschehen würde, aber diesen Teil hatten sie nicht geprobt, und das seltsame Gefühl des Verlangens, das sie bei der Berührung seiner Lippen durchzuckte, überraschte sie gänzlich. Sie fragte sich, ob er sie hatte küssen wollen. Georges Flüstern hatte sie sehr wohl gehört, und sie war nicht sicher, ob sie amüsiert sein sollte oder gekränkt. Sie fühlte, wie der Earl ihre Hand auf seinen Arm legte und sie aus der Kirche geleitete, und wusste, dass der schwierigste Teil ihr noch bevorstand. Sie musste ihm gestehen, dass er in gewisser Weise beschwindelt worden war, und das lastete allmählich schwer auf ihrem Gewissen.
    Die Gesellschaft begab sich ins Pfarrhaus, wo Phoebe, Sarah und Mrs. Ffolliot Penelope nach oben brachten, um ihr zu helfen, das Hochzeitskleid auszuziehen, das Phoebe schon eine Woche zuvor getragen hatte. „Penny, bist du sicher, dass Richard nicht mit Lord Darleston reden soll?“, fragte ihre Mutter.
    „Ja, Mama“, erwiderte Penelope. „Wenn ich es nicht sage, dann aus Angst. Selbst wenn alles etwas ungewöhnlich ist, so will ich doch nicht damit anfangen, dass ich ihm nicht einmal so weit vertraue, es ihm selbst zu offenbaren.“
    Im Handumdrehen saß sie in der Kutsche. Der Bräutigam war überrascht, als er bemerkte, dass Gelert sie begleiten würde, und George war auch keine Hilfe, denn er erklärte der frischgebackenen Countess of Darleston: „Mylady, Peter erzählte mir schon, wie sehr er das Tier bewundert.“
    Peter warf ihm einen durchdringenden Blick zu und fügte sich dann. Er folgte seiner Gemahlin und ihrem Hund in die Chaise. Richard Winton schloss die Tür hinter ihnen und sagte liebevoll: „Benimm dich, Penny“, und dann, etwas herausfordernder: „Passen Sie gut auf sie auf, Lord Darleston.“
    Der Earl erwiderte lediglich: „Ich hoffe, Sie und Mrs. Winton bald auf Darleston Court begrüßen zu dürfen, damit Sie sich selbst davon überzeugen können. Auf Wiedersehen, Winton, und vielen Dank.“
    Winton trat zurück, und Darleston bemerkte, dass ein beunruhigt wirkender älterer Mann ihn am Ärmel zupfte. Der Mann hatte in der Kirche hinten gesessen, bei den gehobenen Dienstboten der Ffolliots. Peter vermutete, dass er der Butler war. Doch dann dachte er nicht mehr daran, denn die Braut ergriff das Wort.
    „Ich fürchte, Richard benimmt sich immer mehr wie ein älterer Bruder, seit er der Bräutigam meiner Schwester wurde“, sagte sie entschuldigend, als das Gefährt anfuhr.
    „So scheint es“, bemerkte Peter. „Sind Sie müde, Mylady? Ich vermute, Sie sind schon lange auf den Beinen und waren sehr beschäftigt. Vielleicht möchten Sie ein wenig ruhen? Bis Darleston Court sind es noch etwa sechzig Meilen.“
    Penelope versuchte sich ihre Überraschung über seine förmliche Anrede nicht anmerken zu lassen und gab zu, dass sie früh aufgestanden und ein Nickerchen keine

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