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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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schlechte Idee war. Doch an Schlaf war nicht zu denken, und so lehnte sie sich in die Ecke zurück, um bis fünftausend zu zählen und dabei einen Plan zu entwerfen, wie sie ihrem Gemahl alles erklären könnte. Mein Gemahl, dachte sie. Wenn sie ihn doch nur besser erkennen könnte! Ich weiß nicht einmal, wie er aussieht, ich habe nur Phoebes Beschreibung. Sie hatte fünftausend erreicht und richtete sich auf, bereit, alles zu gestehen, als ein leises Schnarchen ihr zeigte, dass Lord Darleston eingeschlafen war. Penelope schien es, als wären Stunden vergangen, bis der Earl erwachte und sie in einen Gasthof fuhren, um die Pferde zu wechseln.
    Lord Darleston beschaffte einen Korb voll Lebensmittel, und dann waren sie wieder unterwegs. Penelope beschloss, dass sie es jetzt hinter sich bringen musste. Ehe sie jedoch etwas sagen konnte, ergriff ihr Gatte das Wort.
    „Mylady, ich denke, es ist wichtig, dass ich meine Position Ihnen gegenüber von Anfang an klarstelle. Wie Ihnen sicher bekannt ist, ist dies meine zweite Ehe. Meine erste Frau entehrte meinen Namen, und wäre mein Cousin und Erbe nicht verstorben, hätte ich kein zweites Mal geheiratet. Sein Tod bedeutet, dass nach meinem Ableben der Titel an einen Mann gehen würde, der seiner vollkommen unwürdig ist. Um Ihnen gegenüber ehrlich zu sein: Ich bin diese Verbindung eingegangen, um einen Erben zu zeugen. Es tut mir leid, wenn meine offenen Worte Sie schockieren, aber Betrug schätze ich nicht sehr, und Sie müssen wissen, dass ich beabsichtige, die Ehe so schnell wie möglich – zu vollziehen.“
    Penelope war sprachlos. Sie legte ihre zitternde Hand auf Gelerts Kopf und holte tief Atem. „Jetzt bin ich an der Reihe, Ihnen gegenüber ehrlich zu sein, Mylord. Ich bin nicht diejenige, für die Sie mich halten.“
    Darleston war verwirrt. „Wovon um alles in der Welt reden Sie? Sie sind – oder vielmehr, Sie waren – Miss Penelope Ffolliot, oder nicht?“
    „Schon, aber als Sie mich vermeintlich zum ersten Mal trafen, bei Almack’s, da war es meine Zwillingsschwester Phoebe!“
    Absolut schockiert starrte der Earl sie an. Dann erinnerte er sich an die seltsamen Unterschiede zwischen dem Mädchen, mit dem er bei Almack’s getanzt hatte, und dem Mädchen, das in der Kutsche im Park gesessen hatte, und er begann zu begreifen.
    „Phoebe – ich dachte doch, dass das der Name wäre! Was in Gottes Namen habt ihr beide da für ein Spiel getrieben? Dabei könnte ich schwören, dass Sie bei Ihrem Vater waren an jenem Tag und auch im Konzert!“, sagte er verärgert.
    „Ja, das war jedes Mal ich.“ Dabei überraschte es sie, dass er so sicher sein konnte.
    „Warum? Wollten Sie Ihre Einführung in die Gesellschaft billiger machen?“
    „Nein! Ich wollte kein Debüt. Ich kam nach London, um bei Phoebe zu sein. Kaum jemand wusste, dass es mich gab. Als Sie mich trafen und mich für Phoebe hielten, ließ ich Sie in dem Glauben!“, erklärte Penelope. „Dann verlor Geoffrey das viele Geld, und das nicht zum ersten Mal, und wir konnten es nicht bezahlen. Deswegen wollte er Phoebe dazu zwingen, Sie zu heiraten, obwohl sie schon verlobt war …“
    „Er hat was getan?“ Unverkennbares Entsetzen lag in der Stimme des Earls. Erschrocken fuhr sie zusammen, als er sie grob an den Schultern packte. Das war zu viel für Gelert. Er richtete sich auf und knurrte drohend.
    „Nein, Gelert!“, rief Penelope.
    Darleston ließ sie los und sagte etwas freundlicher: „Verzeihen Sie mir, ich wollte Sie nicht erschrecken. Sie sagten, Ihr Bruder wollte Ihre Schwester zwingen, mich zu heiraten?“
    „Ja. Wir wussten, dass Sie eigentlich Phoebe meinten, aber sie hatte sich gerade mit Richard verlobt, daher entschloss ich mich, an ihre Stelle zu treten. Wenn Sie mir nicht gefallen hätten, hätte ich das nicht getan. Außerdem schien es Sie nicht sonderlich zu interessieren, wen Sie zur Gattin nahmen. Sie hätten nicht die Katze im Sack kaufen sollen!“, schloss sie ein wenig trotzig.
    „Gütiger Himmel! Wenn das herauskommt, bin ich das Gespött der Leute hier! Nun, meine Pläne muss ich deswegen nicht ändern. Sie und Ihre Schwester sind einander so ähnlich, dass es wohl keinen Unterschied macht, welche heute Abend in meinem Bett liegt. Gibt es noch etwas, das ich wissen sollte? Gott stehe Ihnen bei, falls das der Fall ist, Mädchen!“
    Penelope zitterte. Dies hier war schlimmer als alles, was sie sich vorgestellt hatte, und sie biss sich auf die Lippe, um nicht weinen zu

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