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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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würde als vorhin. Wenn Gelert ihn noch einmal angriff, verlangte er vielleicht, dass sie ihn zurückschickte. Außerdem schämte sie sich ihrer Angst. Ihr Vater hatte sie ein Leben lang gelehrt, ihrer Furcht entgegenzutreten und sie zu besiegen. Sie wollte sich nicht gestatten, sich hinter ihrem Hund zu verstecken.
    „Wie du meinst“, erwiderte Darleston. Er läutete. Der Butler erschien, und Darleston gab ihm Anweisungen. „Meadows, bitte sorgen Sie dafür, dass das Tier zu den Ställen gebracht und gefüttert wird.“
    „Jawohl, Mylord“, erwiderte der Bedienstete.
    Penelope fügte hinzu: „Er wird brav sein, das verspreche ich. Kommen Sie, nehmen Sie sein Halsband.“ Meadows durchquerte das Zimmer, trat an ihre Seite und fasste den Hund wie geheißen. „Geh mit ihm, Gelert“, befahl sie. Widerstrebend gehorchte das Tier und knurrte ein letztes Mal, als er an Darleston vorüberkam.
    „Danke, Meadows. Mylady wird läuten, wenn sie ihn braucht“, erklärte der Earl.
    Penelope drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme ihres Gemahls kam, und begann mit klopfendem Herzen: „Es gibt noch eine Sache, über die ich Sie aufklären muss, Mylord.“
    „Ja? Ich bezweifle, dass Sie mich noch mehr schockieren können, aber nur zu.“
    Sie wappnete sich gegen seinen Zorn, straffte sich und sagte schlicht: „Ich bin blind.“
    Schweigen breitete sich aus, dann sagte er bitter: „Mir scheint, ich habe in eine Familie von Betrügern eingeheiratet. Glauben Sie, ich möchte einen blinden Erben? In zehn Minuten wird das Dinner serviert. Klingeln Sie nach Meadows, wenn Sie bereit sind, mir Gesellschaft zu leisten.“
    Penelope hörte am Klang seiner Schritte, wie er den Raum durchquerte, dann schlug er die Tür hinter sich zu. Zu spät begriff sie, was er tat, ließ sich zurücksinken auf das Sofa in dem Bewusstsein, dass sie warten musste, bis er darauf kam, dass sie nicht wusste, wo sie läuten musste.
    Darleston wartete zwanzig weitere Minuten auf seine Braut, ehe er es aufgab und zu essen begann. Er war wütend. Er aß mehrere Gänge, ohne etwas zu schmecken, und leerte eine ganze Flasche Burgunder, ohne irgendeine Wirkung zu erzielen. Konnte er die Heirat rückgängig machen? Nicht ohne einen schrecklichen Skandal. Außerdem vermutete er, dass das Recht auf Seiten der Ffolliots war.
    Er entließ den Lakai und bat ihn, Meadows zu suchen. Der Butler erschien und sagte: „Der Hund wurde gefüttert und für die Nacht angemessen untergebracht, Mylord.“
    „Danke, Meadows. Sagen Sie, als Sie Mylady nach oben begleiteten …“
    „Verzeihen Sie, Mylord, aber ich glaube, Mylady ist noch im Arbeitszimmer. Sie hat nicht geläutet.“
    Plötzlich begriff Darleston den wirklichen Grund für Penelopes Abwesenheit. Entsetzt über seine eigene Dummheit sprang er auf. „Mein Gott! Meadows, würden Sie bitte in zwanzig Minuten etwas heiße Suppe und ein paar Brötchen in Lady Darlestons Zimmer bringen? Ich erkläre es Ihnen später, und dann können Sie mir den Kopf zurechtsetzen, weil ich ein solcher Narr war.“
    Er lief aus dem Speisesaal, durchquerte die Halle und erreichte sein Arbeitszimmer. Niemand antwortete auf sein Klopfen, also öffnete er die Tür und trat ein. Die Worte der Entschuldigung erstarben auf seinen Lippen, als er seine Braut auf dem Sofa sah, fest eingeschlafen, mit Tränenspuren auf den Wangen. Leise verfluchte er sich für das, was er getan hatte.
    Er schritt zum Sofa, kniete daneben nieder und nahm ihre Hand. „Penelope! Wach auf“, sagte er sanft. Zuerst bewegte sie sich nicht, aber als er weitersprach, fuhr sie hoch und machte Anstalten, vor ihm zurückzuweichen. „Penelope, es ist alles in Ordnung. Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen und dich zu deinem Zimmer zu geleiten. Meadows wird dir etwas zu essen bringen, und ich gebe dir mein Wort, dass ich dich in Ruhe schlafen lasse.“
    Der ängstliche Ausdruck auf ihrem Gesicht erschreckte ihn, aber zu seiner Erleichterung entspannte sie sich bei seinen Worten. „Das ist schon besser. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich schäme für die Art und Weise, wie ich mich dir gegenüber benommen habe. Es war unverzeihlich. Tatsächlich waren es meine Begegnungen mit dir, nicht mit deiner Schwester, die mich zu dem Glauben veranlassten, dass ‚Miss Ffolliot‘ eine passende Braut wäre, daher kann ich mich kaum beklagen über den Zwilling, den ich bekommen habe. Was deine Blindheit betrifft, so war meine Reaktion einfach verachtenswert,

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