Geständnis auf der Hochzeitsreise
Seine Beweise wirkten auf Penelope recht überzeugend, und sie verhielt sich so, dass ihr Gemahl sicher sein konnte, dass sie die verspätete Hochzeitsnacht keinesfalls bedauerte.
Als George in den Frühstückssalon kam, traf er Peter an, der gerade die Reste eines offensichtlich herzhaften Mahls vertilgte. „Guten Morgen, George“, wurde er gut gelaunt begrüßt.
„Guten Morgen, Peter. Wie ist eigentlich Pennys Befinden?“
Was hatte er nur gesagt, dass Peter errötete? George beobachtete verwirrt, wie sein Freund hinter der Zeitung verschwand.
„Es geht ihr gut, aber ich habe sie überredet, das Frühstück im Bett einzunehmen“, erwiderte Peter. „George, ich habe dir, glaube ich, noch nicht richtig gedankt für das, was du gestern getan hast. Ich … ich finde dafür keine Worte. Penny sagte mir, dass du ihr das Leben gerettet hast …“
„Sei kein Narr, Peter, du hättest dasselbe getan. Wie jeder andere auch!“, erwiderte George verlegen. „Ich bin nur froh, dass ihr nichts passiert ist.“ Erfreut nahm er zur Kenntnis, dass Peter aufgehört hatte, seine Gemahlin bei ihrem vollen Namen zu nennen. Zwar war er nicht gerade begeistert über den Mordversuch an Penelope, aber immerhin schien es, als sei Peter dadurch von seinem Misstrauen geheilt worden.
Das Eintreten des Butlers ersparte George weitere Peinlichkeiten. Am Vortag war Meadows außer sich gewesen, und offensichtlich war er noch immer erschüttert. Als er Peter Tee einschenkte und ihm die Tasse reichte, sagte er: „Ich habe Gelert zu Miss Penny geschickt, Master Peter. Sind Sie sicher, dass es ihr gut geht?“
„Sie hat sich erholt, Meadows. Wenn ich mit Mr. Carstares besprochen habe, was wir tun können, gehe ich zu ihr hinauf. Ich werde ihr ausrichten, dass Sie nach ihr gefragt haben.“ Peter vermied es, George anzusehen, und so brachte er eine gelassene Miene zustande, bis der Butler hinausgegangen war.
„Ich habe es dir prophezeit!“, meinte George. „‚Miss Penny‘! Meinst du, er hat gemerkt, was er da geäußert hat?“
„Vermutlich nicht!“, antwortete Peter lächelnd.
Dann redeten sie darüber, wie mit dem Angriff vom Vortag umzugehen sei. George war der Ansicht, dass Peter mit Penelope nach London zurückkehren sollte, damit die Bow Street sich mit der Angelegenheit beschäftigen konnte, und Peter stimmte schließlich zu.
„Wenn es nur um mich ginge, ich würde bleiben, aber Penny ist in der Stadt sicherer. Hier müsste sie sich die ganze Zeit über im Haus aufhalten. Offensichtlich können wir nun davon ausgehen, dass der Zusammenbruch der Brücke kein Unfall war. In London wird es zumindest riskanter werden, gegen einen von uns vorzugehen.“
George nickte. „Aber du kannst damit nicht allein fertig werden, Peter.“ Für George stand es außer Frage, dass der Angriff auf Penelopes Leben Peter zu der Erkenntnis gebracht hatte, wie dumm er gewesen war. Wenn er von ihr sprach, lag eine Zärtlichkeit in seiner Stimme, die deutlich zeigte, dass seine Entschlossenheit, sie zu beschützen, nicht nur vom Pflichtgefühl herrührte, sondern von echter Zuneigung.
Peter schwieg einen Moment lang. „Das Letzte, was ich will, ist Öffentlichkeit, aber ich denke, du hast recht. Ich werde Pennys Schwester und ihrem Schwager eine Nachricht zukommen lassen. Vielleicht können sie uns besuchen. Penny mag die Stadt nicht, und wenn wir dorthin gehen, werden wir ein paar Termine wahrnehmen müssen, sonst wird es Gerede geben. Wenn ihre Familie dort ist, wird es ihr leichter fallen.“
„Willst du einen solchen Brief der Post anvertrauen?“, fragte George.
„Nein. Du wirst ihn mitnehmen. Richard Winton ist ein netter Kerl, und er mag Penny sehr, auf ihn können wir uns verlassen. Außerdem vermute ich, wird Carrington sich uns anschließen.“
George schüttelte den Kopf. „Das würde er zweifellos, aber er ist mit seiner Mutter für einige Monate nach Bath gereist.“
„Oh.“ Peter dachte darüber nach. „Nun, ich kann ihn nicht bitten, seine Verantwortlichkeiten zu vernachlässigen, um meine Probleme zu lösen.“ Er stand auf und ging im Zimmer umher. „Zum Teufel mit Jack! Wenn ich ihn in die Finger bekomme, wird er den Tag bedauern, an dem er geboren wurde!“
13. KAPITEL
Drei Tage später brachen Lord und Lady Darleston begleitet von Gelert in die Hauptstadt auf. Bei dem Gedanken an die Londoner Gesellschaft war Penelope entsetzt gewesen, aber nachdem Peter ihr die Situation erklärt hatte, musste sie
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