Geständnis auf der Hochzeitsreise
erwiderte Penelope lachend.
Phoebe, die bemerkte, dass der ängstliche Ausdruck allmählich aus dem Gesicht ihrer Schwester verschwand, flüsterte Richard zu: „Irgendetwas sagt mir, dass diese Ehe sehr gut funktioniert. Nicht einmal Papa konnte Penny zu einem Ereignis wie diesem überreden!“ Ohne dass sie darüber geredet hätten, wusste sie, wie tief Pennys Gefühle für Peter gingen. Plötzlich war sie sicher, dass auch Peter Penny liebte. Wie sonst sollte es ihm gelungen sein, ihre Befürchtungen zu zerstreuen?
Ein Lakai kündigte sie an. „Lord und Lady Darleston, Mr. und Mrs. Richard Winton.“
Das allgemeine Gemurmel verebbte abrupt, als die Crème der haute monde die Köpfe drehte, um die unbekannte junge Dame in Augenschein zu nehmen, die eine der besten Partien auf dem Heiratsmarkt ergattert hatte. Die Eheschließung von Miss Phoebe Ffolliot mit Richard Winton hatte kaum jemanden überrascht. Die Hochzeit von Darleston mit einem Mädchen, von dessen Existenz bisher niemand gewusst hatte, war eine andere Sache.
Jack Frobisher hatte etwas von einem Skandal angedeutet, und obwohl er nicht sehr angesehen war, hatte sich doch neugieriger Klatsch erhoben. Die meisten Leute waren über den Vorfall auf Lady Bellinghams Ball informiert und ahnten, dass mehr dahintersteckte, als sich der Anzeige in der Gazette entnehmen ließ.
Der Augenblick des Schweigens endete, als die versammelte Gästeschar die Zwillinge bemerkte. Gemurmel hob an. Darleston und Richard waren wie immer makellos gekleidet, doch es war die Ähnlichkeit zwischen den beiden jungen Frauen, die zum Gesprächsthema wurde. Es hatte Penelope und Phoebe ein diebisches Vergnügen bereitet, ihr Haar auf die gleiche Weise zu frisieren und kaum zu unterscheidende Roben aus grüner Seide zu tragen, die über den Schultern weit ausgeschnitten waren.
Einzelne Gesprächsfetzen drangen an ihre Ohren.
„Lieber Himmel – wie ein Ei dem anderen …“
„Welche von den beiden kennen wir?“
„Ich hoffe, Winton und Darleston können sie auseinanderhalten.“
Peter und Richard grinsten einander an, als sie die letzte Bemerkung vernahmen. Keiner von beiden hatte auch nur die geringsten Schwierigkeiten, seine Gemahlin zu erkennen, und die Vermutung, dass ihnen so etwas passieren könnte, erschien ihnen äußerst lächerlich.
Lady Edenhope erschien zu ihrer Begrüßung. „Lieber Peter, ich danke dir, dass du gekommen bist. Du hast dafür gesorgt, dass man noch tagelang über mein Fest sprechen wird. Und Mr. Winton, meine Gratulation! Mrs. Winton, viel Glück für Sie!“ Sie wandte sich an Penelope. „Meine Liebe, gestatten Sie einer alten Freundin von Peter, Ihnen alles Gute zu wünschen. Ich kenne diesen Burschen, seit er in der Wiege lag. Seine Mama und ich waren enge Freundinnen.“
Penelope lächelte scheu. „Vielen Dank, Madam. Ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen. Peter hat mir viel von Ihnen erzählt.“
„Kommen Sie, werfen wir uns gemeinsam den Haien zum Fraß vor. Ich bin sicher, sie sterben alle vor Gier, ein Wort mit Ihnen zu wechseln. Im vergangenen Jahr haben sie Ihre Schwester getroffen, aber niemand wusste, dass es zwei von Ihnen gibt“, erklärte Lady Edenhope heiter.
„Um Himmels willen, Tante Louisa, man kann dich hören!“, tadelte Peter belustigt. „Ich komme mit, wenn ich darf. Es ist dir vielleicht nicht aufgefallen, aber Penelope ist beinahe blind. Ich bin daran gewöhnt, sie vor Hindernissen zu warnen.“ Als er das äußerte, war ihm bewusst, dass mindestens ein Dutzend Leute ihn vernommen hatten. Man sah ihn erschrocken an, und derselbe Ausdruck fand sich auch in Lady Edenhopes Augen.
„Ach, armes Mädchen! Seltsam, mit diesem schönen Mann verheiratet zu sein, und ihn gar nicht richtig würdigen zu können!“
Penelope lachte. „Das stimmt, Madam. Es bekümmert mich umso mehr, weil meine Schwester mir ihn beschrieben hat.“
„Machen Sie sich nichts daraus, meine Liebe, er wird sich damit begnügen müssen, eine schmachtende Verehrerin weniger zu haben. Vermutlich wird es ihm guttun! Kommen Sie.“
Peter erkannte, dass die beste Freundin seiner Mutter, der Penelope zu gefallen schien, entschlossen war, dafür zu sorgen, dass sie von der Gesellschaft akzeptiert wurde. Auch war offensichtlich, dass ihre mitfühlende Bemerkung, die mit Humor vorgebracht worden war, Penelope etwas entspannen sollte.
Als die Gastgeberin sie im Saal herumführte, entstand überall Geflüster. Die häufigste Reaktion
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