Gestaendnis im Palazzo der Traeume
drückte Max Sophie in einen der Sessel vor dem Kamin. „Bleib da, und rühr dich nicht von der Stelle!“ Ohne sich weiter um sie zu kümmern, setzte er sich an seinen Schreibtisch. „Du willst es schriftlich? Dann sollst du es so bekommen!“, verkündete er und griff nach dem Telefonhörer.
Etwa eine Stunde später warf Max Sophie ein Dokument in den Schoß, doch zu dem Zeitpunkt hatte sie längst genug. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie rücksichtslos entschlossen Max tatsächlich war.
Er hatte seinen Anwalt angerufen, worauf der Mann innerhalb von fünfzehn Minuten erschien. Das nachfolgende Gespräch war für Sophie das Peinlichste, was sie in ihrem ganzen Leben bislang hatte ertragen müssen. Wie versprochen ließ Max als einziger Gläubiger ihres Vaters schriftlich festhalten, dass er die Rückzahlung der Schulden nicht verlangen und Nigel Rutherfords Firma nicht in den Bankrott treiben würde, wenn Sophie im Gegenzug mit ihm zusammenleben würde, bis er sich entschied, das Arrangement aufzukündigen. Zu dem Zeitpunkt würden besagte Schulden gestrichen. Auf ihr Beharren hin wurde ein Zusatz hinzugefügt, der besagte, dass sie sofort frei wäre, sollte ihr Vater seine Schulden bezahlen. Der Anwalt hielt diesen Zusatz zwar für unnötig, aber Sophie traute Max nicht.
Noch einmal versuchte sie, mit dem Hinweis durchzukommen, dass die meisten Männer ihrer Geliebten normalerweise eine Wohnung bezahlten und sie nicht in ihrem eigenen Haus wohnen ließen. Doch Max erwiderte, bei ihrem Männerverbrauch wolle er sie lieber im Blick behalten. Danach zog sie es vor zu schweigen.
Anschließend hatte der Anwalt das Dokument aufgesetzt und es neben Max und Sophie als Zeuge ihrer absoluten Demütigung unterschrieben.
„Zufrieden?“, fragte Max, nachdem der Anwalt gegangen war.
Sie stand auf und nahm ihre Handtasche. „Ja, du hast meine Position sehr deutlich gemacht. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gern zum Hotel zurückfahren, meinen Terminkalender durchgehen und einige Anrufe machen, um meine Termine für die nächsten ein oder zwei Wochen abzusagen. Ich komme dann morgen zurück“, fügte sie kühl hinzu.
„Nein, das kannst du alles von hier aus erledigen. Denn jetzt ist es Zeit für meine Genugtuung.“ Ohne ein weiteres Wort hob er sie auf die Arme und trug sie aus dem Zimmer und die Treppe hinauf.
„Lass mich los!“, fuhr Sophie ihn wütend an, wobei sie erfolglos gegen seine breite Brust boxte.
„Keine Chance“, meinte er ungerührt. Im Obergeschoss angelangt, stieß er die Tür zu einem Zimmer auf und trug Sophie hinein. Dann ließ er sie bewusst langsam an sich hinabgleiten, bevor er sie wieder auf die Füße stellte. „Denn heute wirst du die erste Lektion als meine Geliebte lernen“, erklärte er und stieß die Tür ins Schloss. „Eine Geliebte ist immer willig und bereit für ihren Mann. Und sie schlägt ihn nie, es sei denn, er bittet sie darum zur Steigerung seiner Lust“, fügte er spöttisch hinzu.
In diesem Moment wurde Sophie erst richtig bewusst, worauf sie sich eingelassen hatte. Verzweifelt sah sie sich in dem luxuriös ausgestatteten Schlafzimmer um und bemerkte mit Panik das riesige Bett. „Du liebe Güte, was habe ich nur getan?“, flüsterte sie.
„Bisher noch gar nichts.“ Ein bedeutsames Lächeln huschte über Max’ Gesicht. „Aber das wird sich jetzt ändern.“ Er schob sie weiter in den Raum bis zu dem Bett. „Zieh deine Jacke aus“, befahl er, wobei seine Hände an ihr hinabglitten und er ihre Hüften umfasste. „Und auch den Rest – bis auf den Hüftgürtel. Von dem möchte ich dich selbst befreien.“
„Woher weißt du …?“
Er legte ihr einen Finger an den Mund. „Auf dem Boot ist dein Rock hochgerutscht. Aber genug der Fragen.“ Er setzte sich auf die Bettkante. „Ich möchte die Ware jetzt inspizieren und nachsehen, ob du den Preis wert bist, den ich für dich bezahle.“
Ganz offensichtlich wollte er sie demütigen. Zum ersten Mal fragte sich Sophie, warum. Max war ein attraktiver Mann mit einem fantastischen Körper und einer aggressiv erotischen Ausstrahlung – er hätte jede Frau haben können. Warum also erpresste er sie, mit ihm zu schlafen? Denn genau darauf lief es doch hinaus. Warum war er so wütend?
Es war Jahre her, dass sie sich getrennt hatten. Schön, genau genommen hatte sie ihn wohl sitzen lassen, aber unter den Umständen durfte er sich wirklich nicht beklagen. Dennoch spürte sie, was für einen großen
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