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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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härter, reservierter. Dennoch brachte allein sein Anblick ihr Blut in Wallung.
    „Hast du deinen Vater erreicht?“, erkundigte er sich jetzt.
    „Ja.“ Langsam ging sie zu dem Platz zu seiner Rechten, den Diego für sie gedeckt hatte. „Und du hast recht.“ Anstandslos ließ sie es zu, dass Max aufstand, um ihr den Stuhl zurechtzurücken. Fast hätte sie laut gelacht. Warum machte er sich die Mühe, sie wie eine Lady zu behandeln, wenn er beabsichtigte, sie zu seiner Hure zu machen? Schweigend nahm Sophie Platz.
    „Ich habe meistens recht“, meinte Max arrogant, setzte sich wieder und wandte sich an Diego, der eine Champagnerflasche im Kühler hereinbrachte und auf den Tisch stellte. „Danke, Diego. Das Einschenken übernehme ich selbst.“ Er nahm die Flasche, öffnete sie mit geübter Hand, schenkte zwei langstielige Gläser ein und reichte eines davon Sophie, die stumm den Kopf schüttelte. „Ein Toast auf alte Freunde und erneute Geliebte“, sagte er spöttisch.
    „Ich habe noch in nichts eingewilligt“, protestierte sie halbherzig.
    „Deine Anwesenheit hier bei Tisch beweist, dass du einverstanden bist“, erklärte er amüsiert. „Ansonsten hättest du dieses Haus doch längst verlassen.“
    Natürlich hatte er recht! Aber Sophie war noch nicht bereit, so ganz ohne Kampf aufzugeben. „Mein Vater bemüht sich gerade, mein Elternhaus zu verkaufen. Wenn man ihm etwas Zeit lässt, wird er seine Schulden begleichen“, meinte sie trotzig, obwohl sie tief in ihrem Inneren wusste, dass sie nicht tatenlos zusehen würde, wie ihr Vater bankrottging und ihr kleiner Bruder in einer kleinen Mietwohnung aufwachsen musste.
    „Ihm bleibt keine Zeit“, versicherte Max ihr ungerührt. „Dafür habe ich heute früh gesorgt.“
    „Du? Wie?“ Ihre grünen Augen funkelten böse.
    „Nun, ich hatte einen sehr produktiven Vormittag und habe deinen Vater bei seinen übrigen Gläubigern freigekauft. Jetzt bin ich sein einziger Gläubiger, sodass sein Schicksal nun ganz in meinen Händen liegt.“ Er betrachtete sie ironisch. „Oder in deinen …“
    „Du Schuft! Erwartest du wirklich, dass ich mit dir schlafe, um die Schulden meines Vaters abzuzahlen?“
    „An schlafen habe ich eigentlich weniger gedacht“, erwiderte er ungeniert. „Und da Abe Asamov zweifellos der letzte in einer langen Reihe deiner Liebhaber war, passt es nicht zu dir, die empörte Unschuld zu spielen.“ Wieder hielt er ihr das Champagnerglas hin. „Trink einen Schluck. Du siehst aus, als könntest du es brauchen.“
    Wie gern hätte sie heftig protestiert, als er derart ungerecht über ihren Charakter urteilte, doch mit der Warnung ihres Vaters im Ohr hielt sie es für klüger zu schweigen. Stattdessen nahm sie das Glas. Als sie dabei Max’ Finger streifte, durchzuckte sie ein so sehnsüchtiges Verlangen, dass sie vor Scham und Wut am liebsten im Boden versunken wäre. Rasch trank sie einen großen Schluck.
    Max war so ungemein arrogant und selbstsicher. Nicht einen Moment schien er daran zu zweifeln, dass er immer bekam, was er wollte – im Geschäft wie im Privatleben. Allein wie Gina an ihm hing! Dabei musste er sie mit seinem dekadenten Lebensstil doch schon unzählige Male verletzt haben. Und jetzt wollte er Sophie auch noch mit hineinziehen.
    „Kein Widerspruch, Sophie?“ Zufrieden lehnte er sich zurück.
    Scheinbar gleichmütig zuckte sie mit den Schultern. „Ich halte nichts von Streit. Eine vernünftige Debatte ist eher mein Stil“, erklärte sie kühl.
    „Ja, immer so vernünftig, meine liebe Sophie“, spottete Max. „Aber bist du auch in der Lage, die Schulden deines Vater bis nächsten Montag zurückzuzahlen?“ Herausfordernd und voller Genugtuung sah er sie an und nannte ihr dann eine Summe von über einer Million Pfund, die Sophie die Sprache verschlug.
    Für einen Mann, der so reich war wie Max, bedeutete eine solche Summe nichts, aber für die meisten Menschen – Sophie eingeschlossen – war es ein Vermögen. Das Haus in Surrey war seit über dreißig Jahren im Besitz der Familie, und angesichts der augenblicklich astronomischen Immobilienpreise in London und Umgebung konnte es womöglich sogar so viel einbringen. Aber selbst dann stünde ihr Vater nach Abzahlung seiner Schulden mit leeren Händen da. War Sophie soeben noch entschlossen gewesen, Gelassenheit zu wahren, wurde sie jetzt sehr blass.
    „Ich deute dein Schweigen als nein. In dem Fall wirst du einwilligen, meine Geliebte zu sein, bis ich die Lust an

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