Gestaendnis unter suedlicher Sonne
nicht zu. âDu bist meine bezaubernde Jenny. Du bist wunderbar und frei. Daran soll sich nichts ändern. Du wirst ewig meine Jenny bleiben, und ich werde dich für immer in meinem Herzen bewahren. Auch wenn du fern von mir bist.â
âWie fern? In einem Fotorahmen? Das klingt entsetzlich. Oder meinst du als deine Geliebte auf deiner Insel?â
Entgeistert sah er sie an. âWas, zum Teufel â¦â
âSofÃa hat das vorgeschlagen.â
âIch möchte dich nicht zur Geliebtenâ, stieà er grimmig hervor.
âAlso willst du mich nicht?â Er sollte ruhig wütend werden. Dann würde er vielleicht endlich die Kontrolle über sich verlieren. Sie wünschte sich, dass er sie umarmte, küsste â¦
Mühsam rang er um Beherrschung. âIch will dich mehr als alles andere, aber ich werde dem Verlangen nicht nachgeben.â Tief atmete er ein. âIch könnte dich nie wirklich beschützen.â
âIch kann Karate. Ich kann mich ducken und weglaufen. Und ich kann sogar boxen, kratzen und schreien, wenn es nötig ist. Was es nicht sein wird. Perpetua hat gesagt, Carlos würde nur so daherreden.â
âPerpetua â¦â
âSie ist eine nette Frau, die mit einem Dummkopf verheiratet ist. AuÃerdem hat sie ziemlich altmodische Ansichten. Sie findet zum Beispiel, dass weibliche Mitglieder des Fürstenhauses den Mund zu halten haben. Was du bei mir nie erleben wirst.â
âDas spielt keine Rolle.â Ramón klang ungeduldig. âIch will, dass du frei bist.â
âFrei? Wie unser Wal? Das ist nur eine Frage der Perspektive. Er kann jetzt zur Antarktis schwimmen, doch dort muss er umkehren. Ein Fisch kann sich in einem Aquarium frei fühlen, wenn es schön darin ist.â
Jenny zögerte. Seine Nerven schienen zum ZerreiÃen gespannt. Sie war weit genug gegangen. âHören wir für den Moment auf, über uns zu sprechen, Ramón. Machen wir uns Gedanken über Philippe. Ist sein Zimmer im Palast noch so, wie er es verlassen hat?â
âNiemand hat dort etwas angerührt.â
âAlso könntest du jetzt ins Haus zurückkehren und Philippe fragen, ob er nicht ein oder zwei Tage mit in den Palast kommen möchte. Du könntest ihm erzählen, dass er, sollte es funktionieren, eventuell regelmäÃig ein oder zwei Tage pro Woche dort sein könnte. Schau dir einfach an, wie es läuft.â
âJenny â¦â
âOkay, vielleicht ist es unmöglich. Es ist nicht mein Leben und nicht mein kleiner Cousin. Aber du kennst ihn nun. Auch könnten sich die Dinge geändert haben. Ich weià lediglich, dass Philippe hier todunglücklich ist und im Palast nicht allein wäre. Consuela steht am Fenster, und ich wette, dass ihr klar ist, worüber wir reden. Sie hat Angst vor dem Palast und brennt zugleich darauf, ihn von innen zu sehen. Du brauchst nur einen Ton zu sagen. Sie hätte im Nu ein paar Sachen gepackt und Bébé in die Transportbox gesteckt. Du könntest noch rechtzeitig zu deinem Dreiuhrtermin zurück sein.
Und frag jetzt bloà nicht kleinlich, wer ihre Tiere versorgen wird. Du bist der Fürst und kannst sicher mehr als genug Leute aus der Umgebung anstellen, die sich um den Bauernhof kümmern. Also was ist? Du hast Entscheidungen über das Wohl und Wehe deines Landes getroffen. Nun gilt es, eine über das Wohl und Wehe deiner Familie zu treffen.â
âPhilippe ist nicht meine Familie.â
âNein? Möglicherweise hat alles mit Mitleid angefangen, Ramón Cavellero. Aber inzwischen verbindet euch etwas anderes, oder?â
âIch lasse mich nicht auf ⦠Liebe ein.â
âDas hast du bereits getan. Jetzt mach den nächsten Schritt. Dazu braucht es nur Mut. Ramón, ich weiÃ, wie schmerzlich es ist, jemanden zu lieben und zu verlieren. Du hast geliebt und diese Menschen verloren. Doch Philippe wird dich weiter lieben.â
âDas kann er nicht.â Sein Blick war auf das Fenster gerichtet, hinter dem Consuela stand. Dann sah er Jenny â Gianetta â an. Sie glaubte daran, dass er diesen nächsten Schritt machen konnte, wie er deutlich in ihren Augen las.
âDu kannst es.â
âGianetta â¦â Aus Wut, Verzweiflung und anderen Gründen hätte er sie nun umarmt, aber sie hob abwehrend die Hände.
âNicht mich. Nicht jetzt. Es geht um Philippe und dich. Willst du
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