Gestaendnis unter suedlicher Sonne
Umstände, wie sie sind. Versuch, sie zu ändern. Du sagst, dass es schrecklich ist, im Palast zu leben. Das stimmt. Die Bediensteten haben fürchterliche Angst vor deinem Titel und halten deshalb Abstand zu dir. Der Palast ist kein Zuhause, sondern ein â zweifellos prächtiges â Mausoleum. Er muss es nicht bleiben. Menschen wie Consuela und Ernesto könnten ihn wandeln.â
âOder von ihm verschlungen werden.â
âDu könntest sie zunächst für zwei Tage dorthin einladen. Erzähl Philippe, dass sein Zuhause hier ist. Mach es ihm absolut klar, damit er nicht verwirrt ist, falls ⦠wenn er wieder zurückkehren muss. Du kannst dir anschauen, wie es läuft, und fügst ihm keinen Schaden zu.â
âIch werde ihn nicht dazu zwingen, in jenen Räumen zu schlafen!â, stieà er heftig hervor. Was er damals erlebt hatte, war der reinste Horror gewesen. Und noch schlimmer war jetzt, dass Jenny ihn ansah, als würde sie ihn verstehen. Vielleicht tat sie es sogar.
âDu warst alleinâ, sagte sie leise. âDein Vater hat dich in den Palast mitgenommen, und er ist gestorben, und du warst allein.â
âDas ist unwichtig.â
âIm Gegenteil. Es ist entscheidend. Aber es geht nicht um damals, sondern um heute. Es geht um Philippe, der weder Matty ist noch du. Philippe wird nicht allein sein.â
âDas ist alles dummes Zeugâ, erwiderte Ramón schroff. âEs ist unmöglich, wie SofÃa noch vor meiner Rückkehr erkannt hat. Philippe ist unehelich. Alle würden ihn meiden.â
âSie würden ihn lieben, wenn sie nur eine kleine Chance bekämen.â
âWoher weiÃt du das? Er hat über fünf Jahre dort gelebt, und niemand hat sich für ihn interessiert.â
âVielleicht weil man sie nicht gelassen hat. Ein Dienstmädchen erzählte mir heute Morgen, dass auÃer den Leuten, die direkt für ihn zuständig waren, keiner in seine Nähe durfte. Und Philippes Mutter hat die Angestellten, die sich um ihn kümmerten, wohl häufig gewechselt. Natürlich ist er besser hier aufgehoben, wenn ihn im Palast keiner liebt. Doch du könntest es ändern.â Jenny zögerte. âIch glaube, du hast es schon getan, Ramón.â
Er schüttelte den Kopf, um die Geister der Vergangenheit daraus zu vertreiben. âIch werde das nicht riskieren.â
âDas?â
âDir ist klar, wovon ich rede.â Seine Gesichtszüge wurden noch angespannter. âGianetta â¦â
âJa?â
âIch hasse das allesâ, stieà er hervor. âDie Paparazzi sind gestern fast über dich hergefallen. Die Bedrohung durch Carlos ⦠Wie kann jemand in solch einer Umgebung leben? Wie könntest du es?â
Ihr Herz schien stillzustehen. Wie könntest du es ? Sie sprachen nicht länger über Philippe. âIst ⦠ist es eine Einladung?â
âNein.â Ramón schwieg und kämpfte mit seinen Dämonen. Er umklammerte das Steuer so fest, dass die Handknöchel sich weià färbten. âWir müssen zurückfahrenâ, sagte er schlieÃlich.
âNatürlichâ, bestätigte sie leise. Auch wenn er ein Fürst war, musste sie vielleicht den ersten Schritt tun. âDu weiÃt, dass ich dich liebe.â
Seine Miene wurde noch grimmiger. âLass es.â
âWas? Dir zu erzählen, was ich empfinde?â
âDu willst dieses Leben nicht.â
âIch mag Diademe.â Verzweifelt versuchte sie, die Atmosphäre aufzulockern. âUnd Kaviar und Champagner. Das heiÃt, Kaviar habe ich noch nicht probiert. Aber er schmeckt mir bestimmt. Falls nicht ⦠Ich bin eine gute Schwindlerin.â
âJenny, mach es nicht noch schwerer, als es ist. Ich war so dumm, dich nach Cepheus zu holen. Doch ich werde dich nicht in dieses Leben bei Hofe zerren.â
âDu musst mich nirgendwohin zerren. Ich entscheide, wohin ich gehe. Du brauchst mich nur zu fragen.â
âHör auf. Du weiÃt nicht ⦠Die Paparazzi gestern waren nur ein Vorgeschmack. Momentan ist es für dich ein romantisches Märchen. In einem Jahr wachst du auf und fühlst dich wie in einem Käfig.â
âÃbertreibst du nicht vielleicht ein wenig? Nicht jeder auf dem Ball wirkte, als würde er sein Leben in Gefangenschaft verbringen. Kaviar kann also nicht so schlecht schmecken.â
Ramón hörte ihr
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